Das Realitätsgefühl in Rennspielen wird immer besser. Insbesondere VR-Brillen verschaffen im Simracing ein extrem immersives Erlebnis. Doch welches VR-Headset brauche ich?
Es wird immer echter! Virtuelles Rennfahren an PC und Konsole schreitet immer weiter voran. Möglich macht es die Entwicklung der Technik. Keinen anderen Sport kann die Spielerschaft so realitätsnah in den eigenen vier Wänden erleben. Für einen Quantensprung in Sachen Immersion sorgt die VR-Technologie. Eine lange Zeit war immer noch die Grafik ein Dorn im Auge. Nur mit teuren High-End-Gaming-PC’s konnte eine halbwegs hohe Auflösung mit entsprechend guten Einstellungen gewählt werden. Dazu kam ein magerer, ebenfalls kostspieliger VR-Brillen-Markt.
Im Jahr 2023 wird das Thema VR im Simracing so groß wie nie. Mit der neuen Grafikkartengeneration von Nvidia (40xx-Series) sind auch grafisch-anspruchsvolle Rennspiele wie Assetto Corsa Competizione in hoher Auflösung und Bilderbuch-Einstellungen ruckelfrei zu genießen.
Damit ist klar, die PC-Technik ist bereit. Bleibt die Frage: „Welche VR-Brille brauche ich für das Simracing?“ Wir stellen euch verschiedene Modelle vor. In ihrer jeweiligen Kategorie sind die folgenden VR-Brillen preisleistungstechnisch führend.
Wer schon beim PC-Kauf tief in die Tasche gegriffen hat und für die VR-Brille etwas wegkommen möchte, aber dennoch ein günstig-gutes Modell sucht, ist mit der Pico Neo 3 Link gut beraten. Für rund 400 Euro bekommen wir eine 3664×1920 Auflösung geboten. Mit 7,034 Mio. Pixeln und einer Dichte von 773 PPI (Pixel per Inch) bekommen wir ein ziemlich scharfes Bild geboten. Der große Vorteil ist die Bildwiederholrate von 120 Hz. Wer großen Wert auf ein besonders flüssiges Bild legt und in der Grafik leichte Abstriche machen kann, wird viel Spaß mit der Brille haben.
Mit 395 Gramm wiegt das Headset im Vergleich zur Konkurrenz wenig. Verbunden wird der Kopfaufsatz mit Displayport-Kabel am Rechner. Mikrofon und Lautsprecher sind ebenfalls verbaut, per 3,5mm Klinken-Anschluss kann aber auch ein eigenes Headset angeschlossen werden. Um noch mehr Kabellage zu vermeiden, empfehlen wir jedoch ein kabelloses Headset mit USB-Dongle. Praktisch: eine extra Kamera zum Tracking wird nicht benötigt.
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Als Fanliebling unter den Simracing-VR-Brillen hat sich die HP Reverb G2 herauskristallisiert. Im Bereich der Auflösung (2160 x 2160 Pixel pro Auge) übertrumpft sie das Pico-Modell. Die 4320 x 2160 Gesamtauflösung bildet eine Masse von 9,331 Mio. Pixeln und eine Dichte von 835 PPI. Immersiv wird es auch dank dem breiten Sichtfeld (114 Grad). Mit 90 Hz liefert die HP Reverb ein ebenfalls angenehm weiches Bild bei schnellen Bewegungen.
Mit 550 Gramm spielt die HP Reverb G2 auch im Federgewichtsklasse mit. Längeres Tragen bei längeren Rennen läuft problemlos ab. Beliebt ist die G2 auch durch den immer noch sehr fairen Preis. Ohne Controller, die für Rennspiele nicht benötigt werden, müssen wir 499 Euro auf den Tisch legen. Wer eine Nvidia RTX 4090 Grafikkarte verbaut hat, kommt auch bei ACC mit besten Einstellungen auf eine hohe Bildwiederholrate. Liegt bei einem der Fokus auf iRacing, kommt man mit guten Grafikeinstellungen auch mit einer Grafikkarte aus der 3000er Reihe aus.
Die HTC-Vive Pro 2 liefert eine Gesamtauflösung von 4896 x 2448 Pixeln. Daraus resultieren knapp 12 Mio. Pixel. Zum Vergleich, ein 4k-Bildschirm bietet rund 8 Mio. Pixel. Gestreckt ist das Feld auf eine Sichtweite von 120 Grad mit einer Pixeldichte von 950 PPI. In Assetto Corsa Competizione kommen selbst die besten Gaming-PC‘S nicht auf die 120 Bilder pro Sekunde, die die Brille technisch liefern kann. Doch bei Titeln wie iRacing verschlägt einem das Bild die Sprache. Mit der hohen Auflösung und Wiederholrate von 120 Hz ist die Brille auch zukunftstauglich.
Unpraktisch ist jedoch, dass externe Basisstationen für das Kopf-Tracking benötigt werden. Die sind bei Steam für jeweils 159 Euro erhältlich. Für eine sauberes Tracking sollten zwei Stationen bestellt werden. Somit kommen zu den 799 Euro für die Brille noch 318 Euro drauf. Die Gesamtkosten von circa 1.100 Euro manövrieren die HTC Vive Pro 2 definitiv in die Oberklasse. In der höheren Region ordnet sich das Headset mit 850g auch in puncto Gewicht ein.
Wenn das Geld keine Rolle spielt und ein PC mit bester Hardware am Schreibtisch steht, dann wäre die Varjo Aero eine Option. Die VR-Brille bringt eine Auflösung von 5.760 x 2720 Pixeln mit. Bei einer Sichtbreite von 115 Grad erzeugt sie eine Dichte von 1.100 Pixel pro Inch und damit ein extrem scharfes Bild. Der Techniksprung in der VR-Brillen-Technologie liefert ein Vergleich: Wer 2016 auf einer Playstation 4 die VR-Brille mit Gran Turismo Sport gespielt hat, hatte pro Zoll 386 Pixel vor den Augen. Die Aero liefert damit eine fast dreimal so scharfes Bild.
Ein Aushängeschild der Varjo Aero sind die Mini-LED-Displays, die mit einer exzellenten Farbtreue und guten Schwarzwerten punkten. Mit einer Bildwiederholrate von 90Hz liegt die Varjo Aero zwar nicht ganz vorn, jedoch sind bei der sehr hohen Auflösung mit hohen Grafikeinstellungen mehr Bilder pro Sekunde nur schwer bis kaum zu erreichen. Zum Spielen werden die Steam Basisstationen benötigt. Insgesamt müssen somit rund 2.500 Euro hingeblättert werden, um das Nonplusultra-Gerät zu nutzen.
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