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Jean Todt sauer auf Mercedes: „Da sollten wir drüber stehen“

Jean Todt FIA Gala Max Verstappen Formel 1 2021

Jean Todt bei der FIA-Gala-Pressekonferenz 2021. Credit: FIA

FIA-Präsident Jean Todt äußert sich vor der FIA-Gala über Mercedes Reaktion und das unwürdige Nachspiel nach dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi.

Max Verstappen (24) bekommt an diesem Abend bei der FIA-Gala in Paris den WM-Pokal – und vorher auch den Segen vom scheidenden FIA-Präsidenten Jean Todt (75)!

Der Franzose stellt sich in der Kontroverse um das Formel-1-Finale in Abu Dhabi auf die Seite von Max Verstappen. „Er hat bekommen, was er verdient“, so der Franzose über den WM-Pokal für den Red Bull-Star. „Er ist eine großartige Saison gefahren. Ja, es ist menschlich, dass man sich auf die letzte Runde konzentriert. Und da ist es wahr, dass Max viel Glück hatte. Aber man muss die ganze Saison sehen.“

Todt verteidigt Verstappen gegen die Kritik von Mercedes, der Titel für den jungen Holländer sei nicht gerecht: „Hatte er Glück in Aserbaidschan (Reifenplatzer; d. Red.), Silverstone (Abschuss durch Hamilton; d. Red.) und Budapest (Abschuss durch Bottas; d. Red.)? Nein. Am Ende gleicht sich alles aus. Er hat den Titel verdient.“

Jean Todt von Mercedes enttäuscht

Von Mercedes und dem Protest gegen die Entscheidungen von Rennleiter Michael Masi zeigt sich der FIA-Präsident dagegen enttäuscht – und sucht den Vergleich zum Fußball. „Der Präsident vom Fußballklub von Lyon darf zehn Spiele nicht aufs Feld, weil er schlecht über den Schiedsrichter gesprochen hat“, zieht Todt den Vergleich zum Sport mit dem runden Leder. „Vielleicht haben wir in der Vergangenheit zu viel durchgehen lassen. Auf der einen Seite sollte es den Dialog zwischen FIA, Fahrern, Teams und Rechteinhabern geben. Aber diese Offenheit sollte sich nicht gegen uns richten.“

Verstappen und Horner bei der Pressekonferenz vor der FIA-Gala 2021. Credit: FIA

Der ehemalige Ferrari-Teamchef versteht auch die Seite der Sportler und räumt ein: „In der Hitze des Augenblicks hat man natürlich ein ganz subjektives Gefühl. Aber es gibt die FIA-Organisation und die Rennschiedsrichter, um das subjektive Gefühl objektiv richtig einzuordnen. Sind wir perfekt? Nein. Deshalb schauen wir uns unsere Entscheidungen auch noch einmal an. Aber nicht nur die aus Abu Dhabi, sondern die der gesamten Saison.“ 

Damit spielt Todt darauf an, dass sich auch Red Bull und Max Verstappen oft ungerecht behandelt fühlten.  

Dass Lewis Hamilton und Mercedes-Teamchef Toto Wolff der FIA-Gala fern bleiben, ärgert den Franzosen – doch er will es so nicht sagen. „Heute sollten wir feiern und keine Kontroversen vom Zaun brechen. Ich finde es schade, dass Mercedes sich nicht ehren lassen will. Der achte Konstrukteurs-WM-Titel ist einzigartig. Und auch Max Verstappen hat die Ehrung verdient. Deshalb sollten wir nicht darüber diskutieren, wer kommt und wer nicht. Da sollten wir drüber stehen.“

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Todt stolz auf verbesserte Sicherheit in Formel 1

Dann wird Todt doch noch sauer: „Ich hatte eine lange Karriere, war elf Jahre lang FIA-Präsident. Zu 70 Prozent bin ich glücklich, dass meine Mission bei der FIA vorüber ist – auch wegen solchen Diskussionen wie der heutigen. Zu 30 Prozent steckt in mir der Nostalgiker. Wir haben die Sicherheit stark verbessern können. Fahrer wie Romain Grosjean sind deshalb heute noch am Leben.“ 

Tatsächlich war es Todt, der den Kopfschutzbügel Halo auch gegen den Widerstand der Teams eingeführt hat. 

Der Mann der mit Michael Schumacher fünf WM-Titel bei Ferrari gewann, tritt nun von seinem Posten als FIA-Präsident ab. Die Zukunft in der Formel 1 gehört Max Verstappen. Schlusswort Todt: „Jeder Champion hat seine eigene Persönlichkeit. Max ist Max, Michael ist Michael. Wir vermissen Lewis heute Abend, aber Max hat in diesem Jahr zehn Siege geholt. Das sollten wir bemerkenswert finden.“

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