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Top-Teams und Formel 1 kritisieren Mercedes

Reverse Grid? Credit: Mercedes Facebook

Reverse Grid? Credit: Mercedes Facebook

Die Formel-1-Teams wollten die Doppelrennen in umgedrehter Startaufstellung ausfahren. Doch Mercedes war dagegen. Das nervt besonders Ferrari und Red Bull. 

Fast wäre es zu einer Revolution in der Formel 1 gekommen. Aber Mercedes hat sie verhindert … 

Erstmals in der 70-jährigen Geschichte der Formel 1 finden an einer Rennstrecke im gleichen Jahr zwei Grands Prix statt. Das wird in Spielberg und Silverstone der Fall sein, wahrscheinlich später im Jahr auch noch in Bahrain. Der Corona-Notfall-Kalender macht das möglich und nötig. 

Das Problem: Beim jeweils zweiten Rennen auf der Strecke, das auch jeweils nur eine Woche später stattfindet, dürfte die Spannung raus sein. Sofern sich das Wetter nicht grundlegend ändert oder es zu unvorhergesehenen Ereignissen kommt, wird das zweite Rennen wohl ein ähnliches Ergebnis produzieren wie das erste. Warum sollte es auch anders sein?  

Also haben die Formel-1-Teams nach Wegen gesucht, zweimal Spannung zu generieren. Die Strecke in umgekehrter Richtung zu befahren ist unmöglich: Die Auslaufzonen, Reifenstapel und dergleichen sind für die eine Fahrtrichtung ausgerichtet. Sie zu ändern wäre also nicht mit dem Sicherheitskonzept vereinbar.

Mehr Spannung für Doppelrennen

So kam die Idee der umgedrehten Startaufstellung ins Spiel. Soll heißen: Statt des normalen Qualifyings würde am Samstag ein Quali-Rennen ausgetragen werden. Gestartet würde in umgekehrter Reihenfolge des WM-Standes. Das Ergebnis dieses Quali-Rennens wäre gleichbedeutend mit dem Grid für den echten Grand Prix.  

Die Idee scheiterte an Mercedes. Deshalb sind jetzt sogar Top-Teams wie Ferrari und Red Bull sauer.  

Red-Bull-Teamchef Christian Horner bedauert gegenüber Sky: “Der Einzige, der das nicht unterstützt hat, war Toto. Weil er glaubt, dass das Lewis‘ Chancen auf eine siebte Weltmeisterschaft zu sehr beeinträchtigt. Das Problem ist, dass das Ergebnis sehr wahrscheinlich das gleiche sein wird, wenn wir zweimal unter dem gleichen Format auf der gleichen Strecke fahren. Jetzt hätten wir die Chance, mal etwas anderes auszuprobieren.“ 

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Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ergänzt: „Neun von zehn Teams inklusive der FIA waren für ein Rennen mit umgedrehter Startaufstellung. Es brauchte nur ein Team, um den Vorschlag zu blocken. Eine Schande für die Fans und den Sport und eine verpasste Chance, denn wir mussten während der Corona-Krise alle Kompromisse eingehen.“ 

Formel-1-Boss rügt Wolff

Auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn rügt Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Der Engländer sagt: „Wir haben das im vergangenen Jahr schon einmal für 2020 aufs Trapez gebracht und erhielten zu wenig Unterstützung. Jetzt, wo wir wegen Corona teilweise zwei Mal auf der gleichen Bahn fahren, dachten wir, das sei die perfekte Gelegenheit, um etwas auszuprobieren. Aber wir sind mit unseren Plänen für die Startaufstellung gescheitert – wegen Mercedes. Toto war sehr ehrlich: ‘Wir sind in der besten Ausgangslage, wir jagen den siebten Titel in Folge, wieso sollten wir freiwillig unsere Chancen schmälern?’“ 

Brawn weiter: „Ich kann das nachvollziehen und respektiere diese Entscheidung. Ich wünschte einfach, er hätte das größere Bild im Blick behalten.“ 

Immerhin: Mittelfristig könnte die Budgetobergrenze als Spannungsgarant helfen. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Für 2020 gilt: Chance vertan.

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