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Bottas: Verbot von Zukunfts-Gedanken

Formel 1 Valtteri Bottas Mercedes French GP 2021

Valtteri Bottas. Credit: S. Kawka

Valtteri Bottas wehrt sich gegen die Spekulationen über seine Ablösung. Wirklich entkräften kann er sie aber nicht. George Russell lacht sich ins Fäustchen

Wenn eine Frage falsch gestellt Frage einen Rundumschlag gegen die Medien serviert… Mercedes-Star Valtteri Bottas steht nach Platz zehn in Baku bei Mercedes unter Druck. Williams-Pilot und Mercedes-Junior George Russell scharrt ungeduldig mit den Hufen. Nach drei Jahren am Ende des Feldes ist die Beförderung in den Schwarzpfeil der nächste logische Schritt. Mehrere Medien, darunter auch F1-Insider.com, berichteten zuletzt übereinstimmend, dass Toto Wolff die entsprechende Entscheidung für sich schon gefällt habe. Der Wiener hält als Mercedes-Teamchef und Förderer von Russell die Fäden in der Hand. 

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Dass Bottas darüber schon informiert wurde, stand in keinem der Presseberichte. Dennoch kam in der FIA-Pressekonferenz am Donnerstag in Le Castellet die Frage eines Fachreporters: „Mehrere Medien haben berichtet, dass Ihr Management bereits über das Aus informiert wurde. Stimmt das?“

Valtteri Bottas. Credit: S. Etherington

Bottas‘ Antwort, die jetzt als allgemeingültiges Bashing gegen Online-Medien die Runde macht: „Ich kann nicht bestätigen, dass mir jemand im Team gesagt hat, dass ich für 2022 raus bin. Das sind alles Spekulationen, Geschichten in den Medien, um Klicks zu machen.“ Dabei kann der Finne selbst keine Entwarnung geben: „Im Moment konzentrieren wir uns ausschließlich auf die nächsten drei Rennen. Wenn die vorbei sind, werden wir zusammen mit dem Team eine Entscheidung über meine Zukunft treffen.“

Bottas habe sich „verboten“ über Zukunft nachzudenken

Kurioserweise passt der Zeitplan perfekt ins Timing von Sky Italia, die mit einer Bekanntgabe Russells beim GP in Silverstone rechnen – also nach den nächsten drei Rennen. Solange habe Bottas sich „verboten“, zu sehr über seine Zukunft nachzudenken: „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das nicht beim Rennfahren hilft“, sagt er.

So unterschiedlich kann die Wahrnehmung sein. Denn Bottas potentiellen Nachfolger George Russell gefallen die Berichte in den Medien sehr wohl. Brav stellt zwar auch der Brite klar: „Nichts ist in Stein gemeißelt für nächstes Jahr. Ich bin Williams-Pilot und habe noch keinen Vertrag für die Zeit danach unterschrieben.“ Allerdings fügt er schmunzelnd an, dass ihm die Spekulationen sehr wohl bewusst seien. Russell: „Ich genieße einfach diese Neugierde, nicht zu wissen, was die Zukunft für mich bereithält.“ Redet so jemand, der noch ohne Vertrag für 2022 im zweitschlechtesten Team der Formel 1 fährt? Natürlich nicht, außer er ist sich seiner Sache sehr, sehr sicher…

Lewis Hamilton beobachtet das alles von der Seitenlinie. Der siebenmalige Weltmeister beschäftigt sich derzeit eher damit, wie er seinen achten Titel sichern kann. Zuletzt waren Red Bull und Max Verstappen dafür zu stark. „Das kommt für uns nicht überraschend“, räumt der Brite ein, „um genau zu sein, haben wir seit Saisonbeginn damit gerechnet. Wir müssen konzentriert weiterarbeiten. Monaco und Baku waren sehr schwierige Rennen. Aber wir haben es auf beiden Strecken geschafft, uns aus Problemen im Training freizuschaufeln. Das macht uns stärker.“

Lewis Hamilton. Credit: F1

Konkret gehe es vor allem darum, die Reifen zu streicheln. Hamilton: „Die Reifen sind ein enormes Thema, mehr denn je. Sie arbeiten in einem unheimlich engen Betriebsfenster. Wenn du das Beste aus den Reifen holst, ist alles leichter. Die Fahrzeugbalance geht Hand in Hand mit der Reifennutzung.“

Allein: In Frankreich rechnen sowohl Red Bull als auch Mercedes mit einem Comeback der Schwarzpfeile. Zumal Lewis Hamilton nicht wieder den falschen Knopf berühren kann – wie beim Restart in Baku. Dort kam er gegen den sogenannten „Magical Button“, der die Bremsbalance nach vorne stellt, um die Vorderreifen beispielsweise während einer Safetycar-Phase aufzuheizen. Der Brite verrät: „Wir haben die Bedienung so geändert, dass ich den Knopf nicht mehr aus Versehen drücken kann.“

Die Mercedes-Welt ist damit zunächst wieder im Lot: Denn schlechte Planung passt so gar nicht zu Hamilton und seinem perfektionistisch veranlagten Teamchef Toto Wolff.

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