Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Budapest zum Ungarn Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen gibt es hier. Sky überträgt live.
Update Rennsonntag, 22:04 Uhr: Als Sebastian Vettel seinen Aston Martin AMR21 nach Platz zwei beim GP von Ungarn in der Ehrenrunde abstellte, schwante einigen Beobachtern schon Böses. Jetzt steht fest: Der Deutsche ist mit zu wenig Sprit im Tank nachträglich disqualifiziert worden. Laut dem technischen Delegierten der FIA, Jo Bauer, waren nur noch 0,3 Liter Benzin im Tank. Das Regelwerk sieht allerdings vor, dass zu Kontrollzwecken mindestens ein Liter Sprit abgepumpt werden kann.
Aston Martin-Teamchef Otmar Szafnauer hatte bei den Rennkommissaren noch versucht, die Disqualifikation abzuwenden. 1,44 Liter Benzin müssten nach internen Berechnungen noch im Tank sein, behauptete der US-Amerikaner. Doch die FIA-Schiedsrichter blieben hart. Der zweite Platz ist futsch.
Überraschungssieg durch Esteban Ocon (24) beim Großen Preis von Ungarn in Budapest! Der Alpine-Pilot holt auf dem Hungaroring seinen ersten Sieg knapp vor Sebastian Vettel im Aston Martin. Lewis Hamilton wird nach einer Aufholjagd von ganz hinten Dritter. Max Verstappen landet auf Rang zehn. Mick Schumacher wird 13.
Ocon bedankt sich bei Alpine: „Ein großes Dankeschön für das Vertrauen auch in den schwierigen Momenten. Sebastian hat viel Druck ausgeübt, es war schwierig ihn hinter mir zu halten.“
Vettel enttäuscht über Platz zwei am Boxenfunk: „Ich hab’s versucht und versucht, das ganze Rennen lang hab ich’s versucht. Aber Hinterherfahren ist so schwer. Es tut mir leid, Jungs.“ Hamilton kann mit Platz drei zufrieden sein: „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht.“
Das Chaos beginnt am Start. Valtteri Bottas spielt bei nassen Bedingungen die Bowling-Kugel. Der Mercedes-Finne kommt schlecht weg, verschätzt sich hinter Schnell-Starter Lando Norris und rauscht dem McLaren ins Heck. Beide räumen die Red Bull von Max Verstappen und Sergio Perez mit ab. Von hinten kommt auch noch Lance Stroll und kegelt Charles Leclerc weg. Glück im Unglück für Verstappen: Mit waidwundem Auto kann der Holländer weiterfahren. Das Rennen wird mit roter Flagge unterbrochen.
Sky-Experte Ralf Schumacher schüttelt den Kopf: „Man sollte von den bestbezahlten Fahrern erwarten, dass sie so einen Start auch bei Regen hinkriegen.“ Nico Hülkenberg analysiert bei Servus-TV: „Relativ kleiner Fehler von Bottas, aber mit massiven Auswirkungen, wenn man sieht wie viele Autos er hier rausnimmt. Geht nur um eine Sekunde die er zu spät ist, aber dadurch kann er nicht mehr bremsen wie gewollt, weil er im Diffusor von Norris hängt und damit verliert er die Verzögerung.“
Bottas gibt zu: „Ich habe wohl zu spät gebremst, mein Fehler.“ Der Finne bekommt eine Strafe, muss beim nächsten Rennen in Spa fünf Plätze zurück.
Schade für Lando Norris: Dessen McLaren-Rekordserie mit 15 Punkte-Ankünften in Folge ist unverschuldet beendet. „Ich bin etwas genervt, weiß gar nicht, warum man da so ein Risiko eingeht. Das ist dumm“, sagt er. Besser machen es Sebastian Vettel und Mick Schumacher: Vettel fährt sich an den Wracks vorbei auf Rang drei, Schumacher auf Rang zehn.
Kuriose Szene beim Neustart: Weil die Strecke mittlerweile trocken ist, kommen ALLE Autos nach der Formationsrunde zum Wechsel von Intermediates auf Trockenreifen – alle außer Lewis Hamilton. Riesen-Strategiepatzer von Mercedes!
Hamilton: „Wir waren plötzlich die Einzigen im Grid. Ich habe dem Team gesagt, was passieren wird, aber sie haben geantwortet, da kommt noch Regen und sie hatten eigentlich die besseren Infos – dachte ich.“
Hamilton steht alleine in der Startaufstellung und gibt Gas. Hinter ihm kommt das restliche Feld aus der Box – allen voran George Russell, der in der Box illegal sieben Autos übersprungen hat, Esteban Ocon und Sebastian Vettel. Verstappen reiht sich mit seinem beschädigten Red Bull auf Rang elf hinter Schumacher ein.
Doch weil auch Hamilton eine Runde später zum Service muss, fällt er ans Ende des Feldes zurück und fragt überrascht: „Bin ich echt Letzter?“ Antwort: „Ja, aber du kannst immer noch siegen.“ George Russell lässt die sieben ausgetricksten Gegner derweil wieder vorbei. Der Franzose Ocon führt jetzt im Alpine vor Vettel.
In Runde 15 elektrisiert das Duell zwischen Verstappen und Mick Schumacher: Kurvenlang bekämpfen sich die beiden. Dabei kommt es sogar zu einer kleinen Berührung – und zum Überholvorgang durch den Niederländer. Einen Umlauf später ist Schumi junior leichte Beute auch für Hamilton. Der Brite biegt in Runde 20 allerdings schon zum zweiten Stopp, wagt den Mega-Undercut. Verstappen und Ricciardo machen’s eine Runde später nach – und verlieren ihre Platzierungen an den Mercedes, der sich zur Rennmitte bis auf Rang fünf vorgearbeitet hat. Verstappen hängt auf Platz elf fest, wird am Ende dank eines Überholmanövers an Daniel Ricciardo immerhin noch Zehnter.
Aston Martin versucht Sebastian Vettel derweil durch einen früheren zweiten Stopp an Ocon vorbeizulotsen – doch der Stopp misslingt. Der Deutsche steht eine Sekunde länger als der Franzose einen Umlauf später. und beißt sich anschließend am Alpine die Zähne aus.
Alonso betätigt sich indes als Schutzschild für seinen führenden Teamkollegen: Denn Lewis Hamilton kommt nach einem erneuten Reifenwechsel mit Siebenmeilenstiefeln näher an die Spitzengruppe heran, doch der Spanier verteidigt bravourös, lässt ihn auf Rang vier nicht vorbei. „Ich muss mich bei Fernando bedanken“, sagt Sieger Ocon später, „dass er mich da so abgeschirmt hat. Wir sind ein super Duo!“
Erst fünf Runden vor Schluss knackt der siebenmalige Weltmeister den zweimaligen. Einen Umlauf später ist auch der bis dato drittplatzierte Carlos Sainz fällig. Hamilton steht auf dem Podium und überquert im Windschatten von Vettel die Ziellinie.
Mick Schumacher verteidigt sich bravourös und fehlerfrei, wird aber dennoch bis auf Rang 13 durchgereicht.
1. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 2:04:43,199 Std.
2. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,859 Sek. (disqualifiziert)
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +2,736
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +15,018
5. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +15,651
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1:03,614 Min.
7. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:15,803
8. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1:17,910
9. George Russell (Großbritannien) – Williams +1:19,094
10. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1:20,244
11. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo + 1 Rd.
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren + 1 Rd.
13. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas + 1 Rd.
14. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo + 1 Rd.
Ausfälle:
Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari (1. Rd.)
Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin (1. Rd.)
Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull (1. Rd.)
Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes (1. Rd.)
Lando Norris (Großbritannien) – McLaren (3. Rd.)
Nikita Masepin (Russland) – Haas (4. Rd.)
Große Überraschung vor dem Formel-1-Rennen in Budapest! Red Bull hat den Motor von Max Verstappen wechseln müssen. Das bestätigte Red Bull vorm Rennen auf dem Hungaroring. Der Tausch wurde aufgrund eines Risses im Antrieb bereits nach dem Qualifying vollzogen. Der Riss könnte aus dem heftigen Crash vor zwei Wochen in Silverstone stammen. Damals krachte der Holländer mit 51g in die Reifenstapel. Die Prüfung vorm GP Ungarn hatte noch ergeben, dass alles ok ist. Nun also doch ein Problem.
Lewis Hamilton jagt am Sonntag beim Großen Preis von Ungarn seinen 100. Grand-Prix-Sieg vom besten Startplatz aus! Der Mercedes-Star holt in Budapest seine 101. Pole Position vor seinem Teamkollegen Valtteri Bottas. Morgen kann der siebenmalige Weltmeister der erste Formel-1-Pilot werden, der einen Grand Prix neun Mal gewinnt. Red Bulls WM-Leader Max Verstappen geht von Rang drei aus ins Rennen.
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Brisant: Zwischen Mercedes und Red Bull kommt es im Finale des Qualifyings wieder zu Taktikspielchen. Hamilton bremst beide Red Bull vorm letzten Run so sehr ein, dass Verstappen seine Reifen nicht richtig aufwärmen und seine Zeit nicht entscheidend verbessern kann – Perez schafft es gar nicht mehr rechtzeitig über die Ziellinie. Allein: Hamilton bummelte auch vorher schon, fuhr keine seiner Einrollrunden im Qualifying auf dem Hungaroring schneller.
Trotzdem ärgert man sich bei Red Bull: „Wir wussten, dass wir hier nicht ganz auf Augenhöhe sind“, räumt Berater Helmut Marko ein. „Bottas wäre noch zu packen gewesen. Aber dann gab es die üblichen Spielchen von Mercedes, die das Publikum gerade mit dem herrlichen Pfeifkonzert quittiert hat. Sportlich sehe ich nicht, dass das richtig ist. Aber ich glaube, dass der Soft-Reifen am Start einen Vorteil bringen kann. Dann muss man schauen, wie sich das Rennen hinsichtlich ein oder zwei Stopps entwickelt. Bei Max sind wir bewusst auf Rot gegangen.“
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Hintergrund: Verstappen fährt am Sonntag auf roten, weichen Reifen los, beide Mercedes dagegen auf gelben Mediums. Heißt: Beide Top-Teams sind auf unterschiedlichen Strategien unterwegs, Mercedes kann den ersten Stint länger ziehen als Red Bull.
Sebastian Vettel geht von Rang zehn in den GP Ungarn. „Wir haben uns schwer getan, das richtige Gefühl für die Vorderreifen zu bekommen. Da geht es aber mehr um eine Runde“, erklärt er. Sein Aston Martin-Teamkollege Lance Stroll wird Zwölfter, einen Rang hinter McLaren-Pilot Daniel Ricciardo.
Schrecksekunde in der zweiten Qualifyingrunde: Ferrari-Star Carlos Sainz setzt seinen Ferrari in der letzten Kurve in die Reifenstapel. Rote Flagge. Das Qualifying muss kurz unterbrochen werden. Sainz wird 15.
George Russell schafft es erstmals seit dem GP Portugal nicht in die zweite Qualifying-Runde. Der hochgelobte Brite wird nur 17. und landet damit einen Platz vor seinem Teamkollegen Nicholas Latifi. Anschließend entschuldigt er sich bei Williams, dass er nicht mehr aus dem Auto rausquetschen konnte. Russell: „Ich habe es heute einfach nicht so hinbekommen, hatte kein Vertrauen ins Auto und konnte nicht so angreifen.“
Pech für Mick Schumacher: Sein Haas ist nach dem schweren Unfall im dritten freien Training nicht rechtzeitig zum Qualifying fertig geworden. Für das Rennen am Sonntag muss das Team das Getriebe am Haas wechseln, der Sohn von Michael Schumacher entsprechend vom letzten Startplatz aus hinter Teamkollege Nikita Mazepin losfahren.
„Ich hab mich eigentlich recht wohl gefühlt, wahrscheinlich zu wohl“, erklärt Mick bei Sky seinen Unfall. „Dann bin ich ein bisschen arg schnell reingefahren in die Kurve mit bereits strapazierten Reifen.“ Schumacher junior sauer: „Was mich ärgert: Dass es mir wieder in FP3 passiert ist (wie schon in Monaco; d. Red.). Die Jungs waren nah dran, das Auto fertig zu kriegen, aber fünf bis sechs Minuten haben gefehlt. Umso ärgerlicher.“
1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:15,419 Min.
2. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,315 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,421
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,002
5. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,064
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,070
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,077
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,234
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,296
10. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,331
11. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 1:16,871
12. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:16,893
13. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo 1:17,564
14. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo 1:17,583
15. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:16,649
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:17,919
17. George Russell (Großbritannien) – Williams 1:17,944
18. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:18,036
19. Nikita Masepin (Russland) – Haas 1:18,922
20. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas – keine Zeit
Auf dieses Missgeschick hätte Mick Schumacher gerne verzichtet: „Ich bin okay. Es tut mir leid“, sagt der Deutsche am Funk zu seinem Ingenieur, nachdem er den Haas 17 Minuten vor Ende des dritten Trainings auf dem Hungaroring in Kurve elf unsanft in den Reifenstapeln versenkt – dabei wirkten 30g, wie sein Team später twitterte. Mit zerknirschter Stimme fügt Schumacher an: „Ich weiß schon, was das heißt.“
Was der Rookie meint: Eine Teilnahme am Qualifying zum Ungarn GP (live ab 15 Uhr auf Sky) ist für Schumacher fast ausgeschlossen. Nur zwei Stunden liegen zwischen dem dritten Training und dem Zeittraining – zu wenig Zeit für die Mechaniker, den stark beschädigten Haas zu reparieren. Ein Szenario, das Schumacher bereits vom Monaco GP kennt. Auch da kostete ihn ein Unfall im Abschlusstraining die Teilnahme am Qualifying.
Ex-Weltmeister Nico Rosberg analysiert bei Sky den Schumacher-Crash: „Schon der Weg hin zum Crash war unsauber. Zwei Kurven davor ist er mit den Rädern neben die Strecke gekommen, dann sind die Reifen schmutzig. Selbst in der leichten Linkskurve hat er dann Untersteuern.“ Anschließend folgt der schnelle Rechtsknick in Turn elf. „Da verliert er das Heck komplett, der Einschlag war schon heftig. Die Kurve geht hier fast voll, im Haas allerdings weniger“, so Rosberg.
Die Session auf dem Hungaroring wird nach dem Schumacher-Unfall mit roten Flaggen unterbrochen. Zehn Minuten vor dem Ablauf der Uhr erfolgt die Freigabe: Mercedes-Mann Valtteri Bottas, der bis zu diesem Zeitpunkt an der Spitze liegt, wird dann noch von den beiden WM-Rivalen überflügelt: Lewis Hamilton hat dabei das bessere Ende für sich, fährt mit einer Zeit von 1:16.826 Minuten auf weichen Reifen die Bestzeit, 88 Tausendstel vor Max Verstappen. Der Holländer ist nur im ersten Sektor schneller, die Sektoren zwei und drei gehören indes Hamilton.
Hinter den Top-3 reihen sich die Ferrari von Carlos Sainz und Charles Leclerc ein, noch vor McLarens WM-Dritten Lando Norris. Sebastian Vettel kommt im Aston Martin nicht über den 13. Rang hinaus. Mick Schumacher wird trotz seines Unfalls am Ende auf der 19. Position gewertet, noch vor Haas-Teamkollege Nikita Mazepin.
1. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:16,826 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,088 Sek.
3. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,229
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,671
5. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,694
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,946
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,091
8. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,116
9. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,166
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,224
11. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,289
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,348
13. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,409
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,635
15. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +1,857
16. George Russell (Großbritannien) – Williams +1,968
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1,995
18. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +2,287
19. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +2,580
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas +3,107
Die Formel 1 darf sich auch beim letzten Rennen vor der Sommerpause auf einen engen Schlagabtausch zwischen Red Bull und Mercedes freuen. Nach Max Verstappens Bestzeit im ersten Training, schlagen die Schwarzpfeile bei deutlich höheren Temperaturen im Glutofen von Budapest am Nachmittag zurück: Valtteri Bottas dreht die schnellste Runde, liegt mit seiner Zeit von 1:17.012 Minuten nur 27 Tausendstel vor Teamkollege Lewis Hamilton.
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„Die Reifen schmelzen da draußen, es ist sehr hart die Balance zu treffen“, erklärt der siebenfache Weltmeister. Hamilton: „Ansonsten war es aber eine normale Session für uns und ein guter Start. Vom Grip her fühlt es sich zwar nicht toll an, wir sind viel am Rutschen, aber alle sitzen im gleichen Boot. Umso schöner, dass Valtteri und ich von der Pace her vorne stehen.“
Verstappen muss sich bei den Qualifying-Simulationen mit drei Zehnteln Rückstand und Rang drei begnügen. Der Niederländer beklagt Über- und Untersteuern, motzt am Funk: „Immer wenn ich einlenke, verliere ich das Heck. Ich weiß nicht, was das ist. Irgendetwas fühlt sich komplett gebrochen an.“ Nach dem Training gibt er sich trotzdem entspannt: „Es war jetzt nichts Schockierendes heute. Die Lücke ist auch nicht so groß, dass man sie nicht schließen könnte. Es war nur einfach kein leichter Tag mit dieser Hitze.“
Ex-F1-Pilot und Sky-Experte Karun Chandhok analysiert: „Red Bull sah nie so geschmeidig aus wie noch in der Früh, sie fühlen sich nicht ganz so wohl. Parallel hat Mercedes die Latte höher gelegt.“ Der Inder fühlt mit Verstappen: „Als Fahrer ist es sehr nervig, wenn du so ein Ungleichgewicht zwischen Vorder- und Hinterachse spürst. Sobald du etwas veränderst, um das eine unter Kontrolle zu bringen, ist das andere dafür schlechter.“
Red-Bull-Teamchef Christian Horner erklärt nach dem Training: „Wir müssen noch bisschen was finden. Die Fahrer sind nicht happy mit der Balance. Aber wir haben fast 60 Grad Streckentemperatur, das hat natürlich einen großen Effekt auf das Reifenverhalten.“ Für den Samstag und Sonntag löst sich dieses Problem unter Umständen aber von selbst: Dann sind Gewitter und Regenfälle auf dem Hungaroring möglich.
Die große Überraschung am Freitag sind die schnellen Alpine: Esteban Ocon wird noch vor Sergio Perez im zweiten Red Bull Vierter, Teamkollege Fernando Alonso sortiert sich hinter Pierre Gasly (Alpha Tauri) als Siebter ein. Sebastian Vettel steigert sich im zweiten Training, wird mit 1,2 Sekunden Rückstand Achter und liegt damit auch zwei Plätze vor Stallgefährte Lance Stroll. „Es war okay, wir hatten einen sauberen Tag und keine Probleme. Wenn wir uns morgen da qualifizieren, wo wir heute stehen, wären wir schon in einer guten Position. Aber wir wollen mehr, vielleicht finden wir über Nacht noch etwas“, so Vettel. Enttäuschend verläuft die Sitzung indes für Ferrari, beide Piloten schaffen es nicht in die Top-10.
Fast die komplette Session verpasst AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda. Nach seinem Crash im ersten Training muss das Team sein Getriebe wechseln. Nach Abflügen in den Qualifyings von Imola, Baku und Le Castellet ist es bereits die vierte rote Flagge durch den schnellen aber fehleranfälligen Japaner in dieser Saison.
Am Ende wird Tsunoda mit nur einen gezeiteten Runde 17. und landet damit direkt vor Mick Schumacher. Der Haas-Rookie wird auf Position 18 abgewunken, ist dabei satte zwei Sekunden schneller als Stallgefährte Nikita Mazepin. Der Russe ist allerdings der einzige Fahrer im Feld, der seine schnellste Runde auf dem deutlich langsameren Medium-Reifen dreht.
1. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes 1:17,012 Min.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,027 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,298
4. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,747
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,812
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1,101
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +1,157
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,216;
9. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,301
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,308
11. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,358
12. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,429
13. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,725
14. Kimi Räikkönen (Finnland) – Alfa Romeo +2,265
15. George Russell (Großbritannien) – Williams +2,280
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +2,467
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +2,659
18. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +2,805
19. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +3,174
20. Nikita Masepin (Russland) – Haas +4,869
WM-Spitzenreiter Max Verstappen hat das erste Wiedersehen mit Lewis Hamilton nach dem spektakulären Crash der beiden Titelrivalen in Silverstone für sich entschieden. Im ersten Freitagstraining auf dem Hungaroring bei Budapest sichert sich der Red-Bull-Pilot in 1:17.555 Minuten auf weichen Reifen die Bestzeit. Hamilton wird noch hinter Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas Dritter mit 0,167 Sekunden Rückstand.
Der Brite beklagt während der Session Untersteuern und weist seine Mechaniker deshalb an, am Frontflügel nachzujustieren. Im langsamen dritten Streckenteil kann Hamilton mit steilerem Flügel zwar die Sektorbestzeit verbuchen, in den übrigen Abschnitten hat aber die Konkurrenz die Nase vorne. Der erste Sektor geht an Bottas, der zweite im Mittelteil der Strecke an Verstappen, der dort genug Zeit gutmacht, um am Ende 61 Tausendstel vor Bottas die Spitzenposition zu behaupten.
Ferrari-Fahrer Carlos Sainz sortiert sich mit einer halben Sekunde Rückstand als Vierter ein, noch vor Pierre Gasly im AlphaTauri. Für eine zwischenzeitliche Unterbrechung der Session sorgt gut 20 Minuten vor dem Ende der zweite AlphaTauri-Pilot Yuki Tsunoda. In Kurve vier kann er nach einem Highspeed-Dreher einen Einschlag nicht mehr verhindern, landet mit dem Heck voran in den Reifenstapeln.
Für Tsunoda ist es bereits der zweite Abflug in der Session, den ersten übersteht er allerdings ohne Schaden – genauso wie Fernando Alonso, der sich ebenfalls in Turn vier wegdreht, den Mauern aber fern bleibt. Am Ende stellt der Altmeister, der am Donnerstag seinen 40. Geburtstag gefeiert hat, den Alpine auf die starke sechste Position, noch vor Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Sergio Perez im zweiten Red Bull.
Sebastian Vettel beendet das erste Training im Aston Martin auf Rang 13, knappe zwei Zehntel hinter Stallkollege Lance Stroll (P10). Landsmann Mick Schumacher kann im Haas auf die 17. Position fahren und lässt dabei nicht nur Teamkollege Nikita Mazepin sondern auch die Alfa Romeo von Antonio Giovinazzi und Routinier Robert Kubica hinter sich, der in der ersten Session für Kimi Räikkönen ins Lenkrad greifen darf.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:17,555 Min.
2. Valtteri Bottas (Finnland) – Mercedes +0,061 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,167
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,560
5. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +0,626
6. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,830
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,836
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,911
9. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,094
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,200
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,210
12. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,215
13. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1,434
14. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,710
15. George Russell (Großbritannien) – Williams +2,169
16. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +2,269
17. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +2,828
18. Robert Kubica (Polen) – Alfa Romeo +3,084
19. Nikita Masepin (Russland) – Haas +3,437
20. Antonio Giovinazzi (Italien) – Alfa Romeo +4,334
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