Der Sprint zum GP Aserbaidschan plätscherte so vor sich hin – nur das Duell zwischen Max Verstappen und George Russell sorgte für Unterhaltung.
Es war DER Aufreger des Sprints zum Großen Preis von Aserbaidschan: Mercedes-Pilot George Russell drängt Max Verstappen in Kurve zwei im Kampf um Platz vier fast in die Mauer und fährt dem Red Bull ein Loch in den linken Seitenkasten. Verstappen kann zwar später locker am Schwarzpfeil vorbeiziehen, doch der Sieg ist futsch.
Der drittplatzierte Niederländer kocht – erst am Funk, später in Parc Fermée-. Als sein Renningenieur ihn für das Überholmanöver an Russell lobt, ätzt er: „Ich weiß ja auch, wie man so etwas macht.“ Später knöpft er sich den Briten vor, der sich mit kalten Reifen und wenig Haftung verteidigt. Verstappens Schimpftirade wird über die Mikrofone ins Weltsignal übertragen: „Wir haben alle keinen Grip, wir müssen uns da schon ein wenig Platz lassen. Ansonsten mache ich nächstes Mal dasselbe mit Dir!“
Der Red Bull-Star ist Doppelweltmeister und führt auch in diesem Jahr die WM überlegen an. Trotzdem geht ihm der Zweikampf nahe. „Ich verstehe nicht, warum man so viel Risiko in der ersten Runde gehen muss. Er ist mit Untersteuern in meinen Seitenkasten rein. Wir alle haben das Problem, dass Reifen blockieren können. Ich verstehe das nicht.“
Auch Red Bull-Chefberater Helmut Marko ist auf Verstappens Seite: „Max ist mit einem überharten Manöver von Russell in die Mauer gedrängt worden. Das Auto war schwerer beschädigt als gedacht. Das hat sich auf die Performance ausgewirkt und etwa zwei bis drei Zehntel gekostet.“
Mercedes-Teamchef Toto Wolff sieht das naturgemäß anders: „Max und George haben für Unterhaltung gesorgt“, schmunzelt der Wiener. „Die haben diese Situation schon 50 Mal in ihrem Leben erlebt. Wenn du außen bist, bleibst du einfach über.“
Russell beschwert sich indes über die Wortwahl seines Rivalen: „Das waren ganz schon viele F-Wörter von seiner Seite. Von meiner Seite muss ich sagen: Es war meine Kurve, ich war innen und ich bin ziemlich überrascht, dass er überhaupt so dagegengehalten hat. Wir wissen das schon seit Kartzeiten: Wenn du innen bist am Scheitelpunkt, dann gehört die Kurve dir. Wenn du außen dagegenhältst, dann kennst du auch das Risiko, das du damit eingehst.“
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Zu Verstappens Reaktion sagt er: „Ich habe die von ihm danach sicher nicht erwartet und war überrascht. Von meiner Seite aus waren die Moves in Ordnung, ich habe versucht ihm Platz zu lassen. Außerdem bin ich mir sicher: Wenn die Rollen umgedreht wären, hätte er genau das Gleiche gemacht. Wir sind große Jungs, das ist die Formel 1.“
Wie immer liegt die Wahrheit in der Mitte. Dass die Rennstewards nicht eingegriffen haben, zeigt: Es war ein normaler Rennunfall. Sky-Experte Ralf Schumacher bringt die Situation auf den Punkt: „Shit happens, ist halt so.“ Verstappen allerdings dürfte gerade dabei sein, einen neuen Lieblingsgegner zu suchen…
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1. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 33:17,667 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +4,463 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +5,065
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +8,532
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +10,388
6. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +11,613
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +16,503
8. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +18,417
9. Alexander Albon (Thailand) – Williams +21,757
10. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +22,851
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +27,990
12. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +34,602
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +36,918
14. Nyck de Vries (Niederlande) – Alpha Tauri +41,626
15. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +48,587
16. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +49,917
17. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +51,104
18. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:00,621 Min.
Ausfälle:
Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri (3. Rd.)
Logan Sargeant (USA) – Williams nicht angetreten