Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Suzuka zum Japan Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen 2023 gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.
Die Welt im Red-Bull-Kosmos ist wieder in Ordnung – zumindest auf einer Seite der Garage: Max Verstappen feiert beim Japan GP einen ungefährdeten Sieg, gerät nur am Start einmal kurz unter Druck des McLaren-Duos und enteilt den Verfolgern anschließend wie so oft in der Saison 2023: Fast 20 Sekunden hat der Dominator im Ziel Vorsprung auf Lando Norris. Oscar Piastri im zweiten McLaren feiert indes als Dritter sein erstes Podest in der Königsklasse.
„Ein unglaubliches Wochenende. Es ist immer speziell hier zu gewinnen, aber dann auch noch den Teamtitel zu gewinnen macht mich schon stolz. Es ist bisher wirklich ein tolles Jahr“, strahlt Verstappen und fügt an: „Der Start war heute ein bisschen eng, aber danach war alles gut.“ Lob fürs ganze Team und seinen Superstar gibt es von Teamchef Christian Horner: „Es ist das außergewöhnlichste Jahr für uns und ein weiterer Meilenstein. Und Max fährt aktuell einfach auf einem anderen Level.“
Ganz anders läuft der Grand Prix allerdings beim zweiten Red Bull von Sergio Perez: Der Mexikaner kollidiert schon am Start mit Mercedes-Pilot Lewis Hamilton und muss für einen neuen Frontflügel die Box ansteuern. Wegen eines Vergehens hinter dem Safetycar kassiert er zudem eine Fünf-Sekunden-Strafe. Bei der anschließenden Aufholjagd folgt der nächste Crash mit Haas-Pilot Kevin Magnussen, für den der nächste Frontflügel fällig wird – und die nächste Strafe.
Dann wird es kurios: Denn Red Bull hat Perez wegen der Schäden an seinem Auto zu diesem Zeitpunkt bereits aus dem Rennen genommen. Um die Strafe aber noch in Suzuka abzusitzen und nicht mit ins nächste Rennen nach Katar zu verschleppen, kehrt der Mexikaner nach über 20 Runden an der Box für diesen Spezialeinsatz noch einmal kurz auf die Strecke zurück. Nach Diskussionen mit der FIA dürfte diese ungewöhnliche Praxis noch weitere mit der Konkurrenz nach sich ziehen.
Den Konstrukteurstitel 2023 darf Red Bull am Sonntag aber trotz der Irritationen um Perez und des Ausfalls der Nummer zwei feiern, Verstappens Punkte für den Sieg und die schnellste Runde reichen am Ende aus, um den letzten Verfolger Mercedes endgültig abzuschütteln. Die Schwarzpfeile liefern sich in Suzuka in Abwesenheit von Teamchef Toto Wolff indes ein Duell mit harten Bandagen und einer später Stallorder gegen George Russell, dessen Einstoppstrategie letztlich nicht ganz aufgeht: Der Brite wird Siebter, hinter Ferrari-Pilot Charles Leclerc, Teamkollege Hamilton und Carlos Sainz im zweiten Auto der Scuderia.
Klar zweite Kraft ist in Suzuka aber McLaren: „Am Start hatte ich Max fast, aber insgesamt sind wir immer noch nicht nah genug dran. Trotzdem machen wir gute Fortschritte“, freut sich Lando Norris nach seinem zweiten zweiten Platz in Folge. Und auch Piastri ist glücklich über sein erstes F1-Podest: „Das fühlt sich sehr speziell an und ich werde mich lange daran erinnern. Heute war es vielleicht nicht mein bestes Rennen, aber am Ende hat es gereicht“, sagt der junge Australier.
Für den Deutschen Nico Hülkenberg gibt es aus Japan am Sonntag indes nichts mitzunehmen, er beendet den Grand Prix abseits der Punkteränge als 14., schlägt dabei immerhin Haas-Stallgefährte Kevin Magnussen. In zwei Wochen geht es in der Formel 1 mit dem Katar GP weiter – dann kann Verstappen schon im Sprint am Samstag auch den Titel in der Fahrer-WM klarmachen.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:30:58,421 Std.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +19,387 Sek.
3. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +36,494
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +43,998
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +49,376
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +50,221
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +57,659
8. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:14,725 Min.
9. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:19,678
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1:23,155
11. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri + 1 Rd.
12. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri + 1 Rd.
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo + 1 Rd.
14. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas + 1 Rd.
15. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
Ausfälle
Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo (8. Rd.)
Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull (16. Rd.)
Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin (21. Rd.)
Logan Sargeant (USA) – Williams (23. Rd.)
Alexander Albon (Thailand) – Williams (27. Rd.)
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 400 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 223
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 190
4. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 174
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 150
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 135
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 115
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 115
9. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 57
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 47
11. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 46
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 38
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams 21
14. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 9
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 6
16. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 4
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 3
18. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 3
19. Liam Lawson (Neuseeland) – AlphaTauri 2
1. Red Bull 623 Pkt.
2. Mercedes 305
3. Ferrari 285
4. Aston Martin 221
5. McLaren 172
6. Alpine 84
7. Williams 21
8. Haas 12
9. Alfa Romeo 10
10. Alpha Tauri 5
Ziel: Verstappen gewinnt vor beiden McLaren. Damit macht Red Bull bereits heute den Konstrukteurstitel rechnerisch klar.
Vorne ist alles klar: Verstappen ist auf seiner letzten Runde…
Russell muss nach Funkanweisung auch Hamilton durchlassen, jetzt hängt ihm aber auch Sainz im Nacken. Vorher gab es Diskussionen zwischen dem Mercedes-Piloten und seinem Kommandostand, Russell ist angefressen.
Piastri fliegt ebenfalls an Russell vorbei und ist jetzt wieder Dritter. Perez hat seinen Spezialeinsatz mittlerweile absolviert und jetzt wieder Feierabend. Eine kuriose Aktion von Red Bull, die sicher noch für Diskussionen sorgen wird bei der Konkurrenz.
Runde 40 und Perez kehrt tatsächlich auf die Strecke zurück für seine fragwürdige „Ehrenrunde“…
Auch Norris und eine Runde später Verstappen kommen an die Box. Die alte Ordnung ist damit wiederhergestellt, denn auch den auf der Strecke gebliebenen Russell schnappt sich Norris schon nach einer Runde wieder.
Vorne liegt Verstappen 15 Sekunden vor Norris, dahinter biegt jetzt auch Piastri zum Stopp für frische Reifen ab.
Der Fall Perez wird hier scheinbar zum Politikum und die FIA und Red Bull diskutieren darüber, ob der Mexikaner überhaupt zurück auf die Strecke darf, um seine Strafe abzusitzen, schließlich war Perez schon komplett ausgestiegen aus dem Auto. Noch steht er deshalb an der Box. Leclerc und Hamilton eröffnen derweil den Reigen der zweiten Boxenstopps.
Unterdessen macht Norris Politik gegen Piastri und beschwert sich darüber, dass ihn sein Teamkollege aufhält und noch nicht vorbeigelassen hat. Norris ist mit vier Runden frischeren Reifen aktuell der Schnellere. Piastri hat schlussendlich ein Einsehen und lässt den Briten passieren.
Doppel-Aus für Williams: Auch Sargeant und Albon steuern kurze Zeit hintereinander die Box an und steigen beide aus, als Grund nennt das Team Folgeschäden der jeweiligen Kollisionen. Kurios: Ein anderer klettert dafür wieder ins Cockpit! Perez wird noch einmal rausgeschickt für ein paar Runden von Red Bull, mutmaßlich um seine noch offene zweite Strafe für das Vergehen hinter dem Safetycar abzusitzen, da sie sonst droht sich auch noch aufs nächste Rennen des Mexikaners auszuwirken.
Hinter Verstappen liegt Russell aktuell auf Rang zwei, der Mercedes-Pilot war aber als einziger Fahrer noch nicht an der Box und probiert es hier wohl mit einer Ein-Stopp-Strategie. Erst jetzt, in Runde 25, biegt der Brite zum Reifenwechsel ab und holt sich harte Pneus.
Nach Bottas und Perez gibt auch Stroll auf: Der Aston-Martin-Pilot steuert die Box an und steigt aus. Ein Defekt an seinem Heckflügel ist nicht zu beheben und deshalb ein Sicherheitsrisiko.
Runde 17: Verstappen an der Box, der Niederländer holt sich neue Medium-Reifen. Er bleibt knapp vor Piastri. Norris sortiert sich nach seinem Reifenwechsel aber deutlich hinterm Australier ein, die Spätfolge des glücklich getimten Stopps von Piastri, während dem das VSC kurzzeitig ausgerufen wurde.
Für Perez war’s das. Sein Auto ist scheinbar zu stark beschädigt, das Team nimmt ihn aus dem Rennen. Für Rd Bull endet damit eine Woche nach Singapur die nächste Serie, denn es ist überhaupt das erste Mal diese Saison, dass einer ihrer Piloten ein Rennen nicht beendet.
Es ist nicht Perez‘ Tag: Beim Versuch Magnussen zu überholen räumt auch er in der Haarnadel den Dänen ab und dreht ihn um. „Da war er einfach zu weit weg, das sollte die nächste Strafe geben“, bewertet ORF-Experte Alex Wurz. Wegen der Teile auf der Strecke gibt es kurze virtuelles Safetycar, Piastri nutzt das zum Stopp – so wie notgedrungen auch Perez, der sich nach der Aktion den nächsten neuen Frontflügel holen muss.
Und so ist es: Sargeant bekommt fünf Strafsekunden aufgebrummt beim nächsten Boxenstopp. Für Bottas ist das Rennen indes beendet: Zwei Kollisionen sind zu viel, sein Auto bezeichnet der Finne am Funk als unfahrbar und stellt es deshalb jetzt an den Box ab. Eine Fünf-Sekunden-Strafe wegen eines Regelverstoßes hinter dem Safetycar kassiert auch Perez, der bei der Ausfahrt nach seinem Frontflügelwechsel hinter dem Safetycar zwei Autos überholt, obwohl er bei der Safetycarlinie noch hinter ihnen war. Der Aufholjagd des Mexikaners, die ihn schon wieder auf P12 geführt hat, wird das nicht helfen.
Tolles Duell der beiden Mercedes im Kampf um Platz sieben: Russell überholt mit spätem Spurwechsel in der Schikane, Hamilton kontert umgehend auf der Geraden. Unterdessen knallt Sargeant nach Verbremser in der Haarnadel Bottas ins Auto und dreht den Finnen um, beide können aber weitermachen, wenngleich der Alfa-Pilot am Funk heftig schimpft – das dürfte eine Strafe für den Williams-Rookie nach sich ziehen…
Restart: Nach vier Runden hinter dem Safetycar wird das Rennen wieder freigegeben, Verstappen führt das Feld an vor Norris, Piastri, Leclerc, Sainz, Alonso und Hamilton. Ein Profiteur des Starts ist Hülkenberg als Zwölfter, zwei Positionen Teamkollege Magnussen.
Start: Verstappen behauptet sich mit breiten Ellenbogen gegen beide McLaren, die eigentlich den besseren Start hatten – sowohl Piastri als auch Norris halten aber nicht voll rein, seine Senna-Prost-Ansage macht der Briten also nicht wahr, sondern reiht sich lieber als Zweiter ein. Weiter hinten gibt es Kontakt zwischen Perez und Hamilton, der Mexikaner holt sich deshalb einen neuen Frontflügel.
Noch ein Stück weiter hinten kracht es zwischen Bottas und Albon schon heftiger: Auch Zhou und Ocon sind in weiterer Folge darin verwickelt, denn in der ersten Kurve liegen viele Trümmerteile, obwohl alle Piloten erstmal weitermachen können – die Rennleitung ruft deshalb gleich mal das Safetycar aus!
Der Japan GP startet in Kürze – jetzt geht es los mit dem Rennen auf der tollen Strecke von Suzuka!
Nach dem Ausreißer von Singapur stellt Max Verstappen in Suzuka eindrucksvoll seine bisher in der Formel-1-Saison 2023 gewohnte Vormachtstellung wieder her: Beim Qualifying zum Japan GP sichert sich der Niederländer überlegen die Pole, brummt der Konkurrenz mit seiner Zeit von 1:28.877 Minuten über eine halbe Sekunde auf und schwärmt in Bezug auf die Fahrerstrecke noch auf der Auslaufrunde am Funk: „Dieser erste Sektor war wirklich ein Genuss!“
Bei seiner 29. Karriere-Pole gelingt Verstappen damit der größte Pole-Vorsprung in Suzuka seit Ferrari-Pilot Rubens Barrichello vor exakt 20 Jahren.
„Ein tolles Wochenende bis jetzt. Im Qualifying kann man wirklich ans Limit gehen und das ist hier natürlich super“, freut sich Verstappen, der zugibt: „Wir hatten ein schlechtes Wochenende in Singapur, wussten aber schon in der Vorbereitung für hier, dass das eine super Strecke für uns ist. Wir haben immer weiter Fortschritte erzielt und jetzt doch ziemlich viel Vorsprung.“
Angeführt werden die Verfolger im Qualifying von McLaren: Oscar Piastri und Lando Norris rasen auf die Plätze zwei und drei, der Australier ist damit der erste Rookie seit Lance Stroll 2017 in Monza in der ersten Startreihe eines Grand Prix (damals allerdings begünstigt durch Strafversetzungen).
„Meine erste Runde in Q3 war wirklich solide, die zweite in den beiden letzten Sektoren dann nicht so sehr“, sagt Piastri: „Aber es ist bis jetzt ein tolles Wochenende für das ganze Team: Unsere Upgrades funktionieren, wir sind wirklich schnell und haben morgen realistische Chancen aufs Podest.“
Ferrari muss indes einen Dämpfer hinnehmen, Charles Leclerc wird Vierter, Singapur-Sieger Carlos Sainz muss sich sogar mit Rang sechs und über neun Zehnteln Rückstand auf Verstappen begnügen. Zwischen die beiden Scuderia-Stars drängt sich noch der zweite Red Bull von Sergio Perez.
Wie schon am Freitag eher schwach: Mercedes, die mit mehr als einer Sekunde Rückstand nicht über die Ränge sieben und acht hinauskommen. Frust auch bei Nico Hülkenberg, der im lahmen Haas als 18. schon in Q1 ausscheidet – genauso wie Logan Sargeant: Der Williams-Rookie crasht einmal mehr und sorgt mit seinem Abflug in der Zielkurve für eine rote Flagge.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:28,877 Min.
2. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,581 Sek.
3. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,616
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,665
5. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,773
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,973
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,031
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1,342
9. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,426
10. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1,683
11. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri 1:30,508
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 1:30,509
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:30,537
14. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:30,586
15. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:30,665
16. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:31,049
17. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:31,181
18. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 1:31,299
19. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:31,398
20. Logan Sargeant (USA) – Williams –
Q3: Max Verstappen schnappt sich die Pole vor den beiden McLaren von Oscar Piastri und Lando Norris!
Q2: Ferrari meldet sich hier mal kurz an der Spitze zurück mit einer Leclerc-Bestzeit, der 24 Tausendstel vor Verstappen als Schnellster ins Top-10-Shootout einzieht, der Holländer hatte allerdings alte Reifen im Einsatz – und ist trotzdem fast vorne. Wenn es gleich um die Pole geht, dürfte nach den bisherigen Eindrücken dieses Wochenendes also kein Weg an Verstappen vorbeiführen. Nicht mehr mitkämpfen können dann Lawson, die Alpines von Gasly und Ocon, Albon und Magnussen, die allesamt in Q2 ausscheiden.
Q1: Lawson bestätigt den Red-Bull-Granden hier gleich einmal, dass ihre verfrühte Fahrerentscheidung, um die PR-wirksame Verlängerung Tsunodas beim Heimrennen und auf Hondas Haus- und Hof-Strecke zu verkünden, falsch war: Als Vierter sind in Q1 nur Verstappen, Norris und Leclerc schneller als der Neuseeländer. Red-Bull-Berater Helmut Marko kommentiert angesprochen auf Lawsons Enttäuschung über die Cockpitentscheidung nur lapidar: „Er ist jung, das wird schon noch…“
Nichts mehr wird es zumindest an diesem Samstag mit dem Qualifying für Nico Hülkenberg: Der Deutsche hatte schon im Vorfeld befürchtet, dass es in Suzuka wegen der Kurscharakteristik schwer werden könnte für Haas und darf sich nun durch sein Aus in Q1 bestätigt fühlen. Als 18. lässt er nur den verunfallten Sargeant und Guanyu Zhou im Alfa Romeo hinter sich, 0,323 fehlen ihm ausgerechnet auf Teamkollege Kevin Magnussen, der als 16. als letzter Pilot in die nächste Session einzieht. Mit dem ‚Hulk‘ fliegen auch noch Valtteri Bottas (Alfa Romeo) und Lance Stroll (Aston Martin) raus.
Grün: Die Session ist wieder freigegeben – mit nur noch 19 Autos geht es weiter.
Rote Flagge: Das Qualifying beginnt mit einer roten Flagge, Auslöser ist einmal mehr Williams-Pilot Logan Sargeant. Der Rookie verliert bei seinem ersten Auftritt in Suzuka in der Zielkurve das Auto und bohrt sich in die Bande. Bei ORF-Experte Alex Wurz sorgt der Abflug für Kopfschütteln: „Da hat er sich keinen Gefallen getan, vor allem hatte er das Übersteuern relativ lange und hat es mit dem Gas selbst herbeigeführt. Dass er das auf seiner ersten Pushlap schon so versucht, da hat er heute früh wohl einen Kaffee zu viel getrunken“, kommentiert der Ex-F1-Pilot.
Klar ist: Für Sargeant wird es langsam eng, denn der US-Boy hat als einziger Fahrer noch keinen Vertrag für nächste Saison und die vielen teuren Crashs des Neulings könnte langsam zu viel sein, um sich noch ernsthaft für einen neuen Kontrakt zu empfehlen. Geklärt ist seit Samstag indes die Zukunft des AlphaTauri-Trios: Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo fahren auch 2024 für das Team, Liam Lawson muss trotz seines super F1-Einstandes als Einspringer zurück auf die Ersatzbank. Eine fragwürdige Entscheidung…
Live: Das Qualifying in Suzuka – jetzt geht es für die Startplätze um den Japan GP!
Weltmeister Max Verstappen will den Frust aus Singapur auf dem Weg zu seinem dritten WM-Titel offenbar schnell vergessen machen: Nach zehn Siegen in Serie für den Niederländer und sogar 15 in Folge für sein Red-Bull-Team, endete die Dominanz der Seriensieger vergangenes Wochenende beim Nachtrennen im Stadtstaat durch den Triumph von Ferrari-Pilot Carlos Sainz.
Die schlechte Nachricht für die Gegner und die Spannung in der Formel 1: Zurück auf einer regulären Rennstrecke wie Suzuka gibt Verstappen direkt wieder den Ton an – und wie: In der ersten Trainingssession am Freitag hat der WM-Führende 0,626 Sekunden Vorsprung auf den Zweitplatzierten Sainz, im zweien Training am Nachmittag (Ortszeit) sind es immerhin noch 0,320 Sekunden auf den zweiten Ferrari von Charles Leclerc.
Die Scuderia scheint auch in Japan größter Red-Bull-Herausforderer zu sein, hat dafür extra einen komplett überarbeiteten neuen Unterboden mit nach Suzuka gebracht, der die aerodynamische Effizienz erhöhen soll – auf der japanischen Super-8 besonders wichtig. Aber: Auch Red Bull hat seinen neuen Unterboden wieder im Einsatz: Nachdem das Teil zuletzt in Singapur nur im Training eingesetzt wurde, steht nun am Wochenende offenbar der Härtetest an.
„Es hat sich wirklich gut angefühlt, von Runde eins an hat es heute wieder Spaß gemacht das Auto zu fahren und es sieht so aus, dass wir einen starken Tag hatten, sowohl auf dem Shortrun als auch auf dem Longrun“, zeigt sich Verstappen mit den ersten Eindrücken zufrieden. Der Niederländer warnt allerdings: „Der Reifenabbau auf dieser Strecke ist hoch, mit den Reifen wird es im Rennen also knapp und hinter uns geht es auch eng zu mit Ferrari und McLaren. Aber ich bin zuversichtlich: Wenn wir unsere Performance optimieren, dann kämpfen wir hier morgen wieder um die Pole.“
Bei McLaren haben in Suzuka indes endlich beide Piloten das neue Update-Paket zur Verfügung, nachdem zuletzt nur Lando Norris damit fahren durfte: In beiden Suzuka-Trainings schafft es der Zweitplatzierte aus Singapur damit auf den dritten Platz, liegt in der zweiten Session 0,464 Sekunden hinter Verstappen, aber immerhin eine Zehntel vor Sainz, dem er sich vor fünf Tagen beim Nachtrennen noch knapp geschlagen geben musste. Große Chancen auf eine Wiederholung des starken Ergebnisses macht sich der Brite am Freitag allerdings nicht:
„Unsere Pace war tatsächlich ganz gut, so nah waren wir an einem Freitag selten dran. Aber das Auto hat sich nicht gut angefühlt und war schwer zu fahren, es gab wenig Grip da draußen“, berichtet Norris, der glaubt: „Red Bull macht wieder einen auf normales Red Bull, die sind zu weit weg, da ist eine Pole für uns nicht drin. Aber vielleicht können wir Ferrari und Mercedes angreifen.“
Vor allem die Schwarzpfeile zeigen sich zum Start in Suzuka verwundbar: Zwar schafft es George Russell in der zweiten Session immerhin noch auf den fünften Platz, hat dabei aber schon sechseinhalb Zehntel Rückstand. Im ersten Training kommt der Brite nicht über Rang 13 hinaus. Teamkollege Lewis Hamilton schafft es sogar in beiden Sessions nicht in die Top-10, muss sich gar mit den Plätzen 16 und 14 begnügen.
Auch Sergio Perez steckt trotz der durch Verstappen demonstrierten Stärke des Red Bulls in Schwierigkeiten, der Mexikaner schafft es nur auf die Positionen elf und neun und fasst dabei jeweils über eine Sekunde Rückstand auf seinen Stallgefährten aus. Zweimal klar vor dem Teamkollegen liegt am Freitag indes Nico Hülkenberg, der mit den Plätzen 14 und 13 jeweils vier Positionen vor Kevin Magnussen im zweiten Haas landet.
Der Freitag in Suzuka verläuft insgesamt eher unspektakulär: Für den einzigen Abflug des Tages sorgt ganz am Ende von Session zwei Alpine-Pilot Pierre Gasly, der in der zweiten Degner-Kurve abfliegt, die Front seines Autos beschädigt und für eine späte rote Flagge sorgt – das Training wird danach nicht wieder aufgenommen.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:30,688 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,320 Sek.
3. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,464
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,549
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,640
6. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,804
7. Alexander Albon (Thailand) – Williams +0,867
8. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,974
9. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,022
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,051
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,083
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,106
13. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1,109
14. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,141
15. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri +1,453
16. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,477
17. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,481
18. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,490
19. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,491
20. Logan Sargeant (USA) – Williams +1,632
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:31,647 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,626 Sek.
3. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,745
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,927
5. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,950
6. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1,003
7. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +1,066
8. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1,344
9. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri +1,358
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,393
11. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,396
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,482
13. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1,663
14. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1,801
15. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,869
16. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +2,052
17. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +2,213
18. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +2,328
19. Logan Sargeant (USA) – Williams +2,565
20. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +3,184
Mit einem VPN kannst Du die Formel 1 gratis verfolgen. Österreich (ORF, ServusTV) und die Schweiz (SRF) zeigen die Formel 1 weiterhin im Free-TV. Mit einem VPN kannst Du die Live-Übertragungen ab 2 Euro/Monat streamen.
HIER GEHT’S ZUM VPN-ANGEBOT: BEI CYBERGHOST GIBT’S JETZT VIER MONATE GRATIS! *
FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
Das ist F1-Insider.com