Formel 1: Monaco

Monaco gilt als Fahrerstrecke – der perfekte Anlass also, um die Besten der Formel-1-Geschichte zu küren. Immer mehr Experten sind sich einig: Max Verstappen fährt in seiner eigenen Liga. Sogar Bernie Ecclestone zieht einen historischen Vergleich – und kürt den Niederländer zum Besten aller Zeiten.
Wer ist der beste Rennfahrer aller Zeiten? Wo steht der aktuelle Dominator Max Verstappen (27) im Legenden-Ranking? Das nächste Rennen in Monaco am Sonntag gilt als DIE Fahrerstrecke schlechthin. Auf dem engen Stadtkurs rund um das Casino und den Yachthafen kann der Fahrer mehr als sonst den Unterschied machen, heißt es.
Deshalb ist das Stadtrennen für F1-Insider.com der passende Anlass, einen Überblick über die Einschätzungen prominenter Protagonisten der Formel 1 zu geben.
Fest steht: Immer mehr Experten sehen – nicht erst seit seinem überragenden Sieg im nicht überlegenen Red Bull vergangenes Wochenende in Imola – den Überflieger aus den Niederlanden als neue Nummer 1 im ewigen Ranking. So etwa Ex-Ferrari-Star Gerhard Berger (65): „Ich habe lange gedacht, Ayrton Senna sei der beste Fahrer aller Zeiten. Jetzt glaube ich, dass Max Verstappen noch über ihm steht. Weil er Fähigkeiten hat, die ich zuvor noch nie gesehen habe.“
Auch Ex-McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard (54) sieht Verstappen ganz vorne – zumindest als besten Red-Bull-Fahrer der Geschichte. Der Schotte vergleicht Verstappen mit Sebastian Vettel, der wie Max vier WM-Titel mit Red Bull geholt hat. Coulthard: „Wenn man sich seine Karriere als Ganzes ansieht, war Seb am Ende nicht so beeindruckend. Er hat das Makel, nicht mit Ferrari gewonnen zu haben. Entscheidend ist aber im Vergleich mit Max, dass Vettels Teamkollegen Mark Webber und Daniel Ricciardo bei Red Bull fast immer auf Augenhöhe mit ihm waren. Das ist bei Max anders. Er hat einen nach dem anderen quasi in Rente geschickt.“
Ex-Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost (69) mag solche Vergleiche eigentlich nicht: „Alle großen Piloten waren in ihrer Zeit den anderen überlegen. Juan Manuel Fangio, Jim Clark, Ayrton Senna, Michael Schumacher, Lewis Hamilton – und noch andere. Wichtiges Kriterium ist: Wie viel mehr machten die Piloten aus dem Material, das sie zur Verfügung hatten? Wie sehr nutzten sie ihr außergewöhnliches Talent und den natürlichen Speed, den nur die ganz Großen haben? Sie mussten auch im richtigen Moment am richtigen Ort sein. Zum Beispiel hätte auch Ralf Schumacher viel mehr erreichen können – aber er hatte eben nie ein absolutes Top-Auto.“
Trotzdem legt sich der Tiroler, der unter anderem mit Michael Schumacher, Sebastian Vettel und Max Verstappen zusammengearbeitet hat, fest: „Könnte ich als Teamchef zwei Fahrer aus Vergangenheit und Gegenwart frei wählen, würde ich mich für Max Verstappen und Michael Schumacher entscheiden.“
Einer, der die Formel 1 von Anfang an begleitet hat – in den Fünfzigern selbst als Pilot, später als Manager von Jochen Rindt, Teambesitzer von Brabham und schließlich als Formel-1-Boss – ist Bernie Ecclestone (94). Will heißen: Er hat sie alle erlebt. Jahrelang war Alain Prost für den Briten das Maß aller Dinge. Jetzt hat er seine Meinung geändert. Ecclestone zu F1-Insider: „Max ist das Nonplusultra – der Beste, der mir je untergekommen ist. Ich sehe keine Schwächen bei ihm. Er jammert nicht, ist hart zu anderen und zu sich selbst, aber meiner Meinung nach immer fair. Dass andere das nicht so sehen, ist nur natürlich. Das sind oft Ausreden, weil sie selbst nicht auf seinem Level sind und nicht zugeben wollen, dass sie gegen Max keine Chance haben.“
Spannend ist die Frage, wen Max Verstappen selbst im Ranking vorne sieht. Sich selbst nennt er nicht. Der Red Bull-Star: „Eigentlich kann man die Frage nicht beantworten. Jeder fuhr in einer anderen Zeit, unter anderen Voraussetzungen. Ich würde Michael Schumacher wählen, Ayrton Senna, Juan Manuel Fangio, Lewis Hamilton und Fernando Alonso. Fernandos zwei Titel spiegeln nicht seine wahre Klasse wider.“
Das sind die TV-Zeiten des Monaco Grand Prix
Zum bei Aston Martin noch aktiven Spanier pflegt Verstappen ein freundschaftliches Verhältnis. „Trotz seines Erfolges ist er ein leidenschaftlicher Rennfahrer und ein normaler, netter Kerl geblieben – das schätze ich sehr. Und er freut sich auch, wenn andere Erfolg haben. Ich erinnere mich, dass ich ihn schon verfolgte, als er in der Formel 1 war und ich noch im Kart trainierte. Er ist ein Fahrer, für den es sich lohnt, den Fernseher einzuschalten, denn man weiß, dass er ein gutes Rennen abliefern wird.“
Das sei für ihn ein entscheidender Faktor für das Können und die Wahrnehmung eines Piloten – unabhängig von den Ergebnissen. Und der gilt natürlich auch für ihn selbst.
FOLGT UNS AUF TWITTER und YOUTUBE!