Formel 1: Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg ist den Fluch los: Nach 239 Rennen landet er endlich auf dem Podium. Die Zahlen zum Erfolg im Sauber.
Logisch, er ist der „Fahrer des Tages“ beim Großen Preis von Großbritannien: Nico Hülkenberg. Im doch schon recht hohen Rennfahreralter von 37 Jahren und in seinem bereits 239. Grand Prix holt der Deutsche endlich seinen ersten Podestplatz in der Formel 1.
Es war fast schon wie ein Fluch. 238 Rennen hat der Emmericher beendet, ohne einmal dort oben gestanden zu haben. Dabei galt Hülkenberg immer schon als potentieller Siegfahrer, startete gleich in seinem ersten F1-Jahr im Williams nach einem verregneten Qualifying in Brasilien von der Pole. Und doch sollte es nie sein, dass er sich so richtig feiern lassen durfte nach einem GP.
Bis heute. Von Startplatz 19 rast er aufs Treppchen. Und wird endlich diesen unliebsamen Rekord los, der Fahrer mit den meisten Rennen ohne Podium zu sein.
Kurios: Diese Bestmarke gibt er jetzt an einen anderen deutschen Ex-Fahrer weiter. Ab sofort hält Adrian Sutil mit 128 Rennen ohne Treppchenbesuch die Bestmarke. Unter den aktiven Fahrern ist Yuki Tsunoda (Red Bull) derjenige Pilot dem den meisten GP (99) ohne Podium.
Das kann Hülkenberg jetzt egal sein. „Es fühlt sich einfach gut an“, sagt er bei Sky. „So viele Emotionen und Impressionen. Das war ein extremes Rennen, ein Ritt auf der Rasierklinge. Ich habe das noch gar nicht richtig realisiert und muss das erstmal sacken lassen die nächsten paar Tage. Gut, dass wir jetzt zwei Wochen Pause haben. Da kann man den Genuss ausdehnen.“
Allein: Nicht nur für Hülkenberg endet eine Durststrecke. Auch Sauber feiert das erste Podium seit Japan 2012 (damals mit Kamui Kobayashi). Ein Fingerzeig auch für Audi, unter deren Banner die Mannschaft ab 2026 in der Königsklasse antreten wird. „Das bringt viel Push ins Team“, glaubt Sky-Experte Ralf Schumacher. „Da arbeitet jeder auch gerne mal eine Stunde länger und es gibt eine Erfolgsprämie – sowas ist ja auch für die Mitarbeiter wichtig.“
Audis Formel-1-Projektleiter Mattia Binotto bestätigt: „Ich bin superglücklich für Nico. Von ganz hinten auf dem Podium zu landen, ist keine Frage einfach nur von Glück. Das bringt Energie, die Stimmung ist gut und die Leute kommen ins Werk mit einem Lächeln.“
In der Meisterschaft liegt Hülkenberg mit 37 Punkten nun auf Rang neun der Tabelle, Sauber ist mit insgesamt 41 Zählern Sechster. In der Hospitality knallen deshalb nach dem Rennen die Champagner-Korken. Allein: Weil man bei den Schweizern nicht mit einem derartigen Erfolg gerechnet hat, müssen andere Teams wie Aston Martin und Mercedes mit eigenen Schampus-Vorräten aushelfen.
Genau wie Max Verstappen: Der Weltmeister, der nur Sechster wurde, nimmt Hülkenberg in seinem Privatjet mit nach Hause – und wartet aufgrund der Feierlichkeiten extra auf seinen Kumpel aus Deutschland. Nur Mattia Binotto bleibt noch in England. Der Italiener hat seinen Flug am Sonntagabend wegen des Podiums verpasst. Schlimm findet er das freilich nicht.
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1. Lando Norris (GB), McLaren
2. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,812 sec
3. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +34,742
4. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,812
5. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +56,781
6. Pierre Gasly (F), Alpine, +59,857
7. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,603 min
8. Alex Albon (T), Williams, +1:04,135
9. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:05,858
10. George Russell (GB), Mercedes, +1:10,674