Formel-1-Experte warnt Red Bull vor Schumacher-Schicksal

Ex-Pilot Karun Chandhok warnt: Ohne Max Verstappen könnte Red Bull wie einst Benetton nach Schumachers Abgang ins Mittelmaß abrutschen.

Max Verstappen bleibt Red Bull bis mindestens 2026 treu – und das ist für das Weltmeisterteam überlebenswichtig. Denn Ex-Formel-1-Pilot und Sky-Experte Karun Chandhok glaubt: Verlieren die Bullen ihren Superstar, droht ihnen ein Absturz ins Mittelmaß.

„Das Auto ist so sehr auf Max zugeschnitten, dass andere Fahrer nicht zurechtkommen. Das erinnert mich an Michael Schumacher bei Benetton“, sagt Chandhok. Tatsächlich hat seit Daniel Ricciardo 2018 keiner von Verstappens Teamkollegen auch nur annähernd auf Augenhöhe agiert.

Pierre Gasly scheiterte 2019 nach einer halben Saison, Alexander Albon hielt knapp anderthalb Jahre, Sergio Pérez vier Saisons – am Ende alle chancenlos. Und auch die Nachfolger Liam Lawson und Yuki Tsunoda kämpfen mehr mit dem Auto als mit Verstappen.

Red Bull und Verstappen: Die Schumi-Parallele

Chandhok zieht einen klaren Vergleich: In den 90ern dominierte Schumacher bei Benetton nach Belieben. 1994 holte er 92 von 103 Punkten (u.a. mit Max Verstappens Vater Jos als Teamkollege), 1995 lag er mit 102:45 Zählern deutlich vor Johnny Herbert. Doch nach Schumachers Wechsel zu Ferrari 1996 versank Benetton in der Bedeutungslosigkeit des Mittelfelds, trotz Stars wie Jean Alesi und Gerhard Berger am Steuer. Die Durststrecke war lang: Erst 2005 wurde das Team als Renault mit Fernando Alonso wieder Weltmeister.

Für Chandhok ist klar: „Wenn Max geht, muss Red Bull komplett neu denken, wie sie ihre Autos konstruieren.“ Denn Fahrer wie Gasly und Albon hätten längst bewiesen, dass sie außerhalb von Red Bull erfolgreich sein können.

Chandhok zieht MotoGP-Vergleich

Der Inder zieht auch Parallelen zur MotoGP: Dort sei Ducati jahrelang auf einen speziellen Fahrstil zugeschnitten gewesen. Casey Stoner wurde 2007 Weltmeister, danach dauerte es 15 Jahre, bis Francesco Bagnaia den Titel zurückholte. Selbst Valentino Rossi biss sich an der Ducati die Zähne aus.

„Ich würde keinem Fahrer empfehlen, derzeit zu Red Bull zu wechseln“, schlussfolgert Chandhok. Auch für Nachwuchshoffnungen wie Isack Hadjar sei es besser, sich bei Teams wie Ferrari oder Aston Martin zu orientieren. „Das Auto treibt die Anforderungen an den Fahrer bis ins Extreme.“

Fest steht: Red Bull verschleißt seit Jahren Talente, nur Verstappen macht das Auto schnell. Kein Wunder also, dass die Bullen alles daran setzen, ihren Superstar bis 2028 im Team zu halten. Sonst droht das Schicksal von Benetton.

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