Molly Taylor führt vor dem Finale in Großbritannien an diesem Sonntag die Extreme-E-Tabelle an. Ihr Entdecker: Nico Rosberg.
2016 trat Nico Rosberg als Weltmeister in der Formel 1 ab. Jetzt könnte er zum Meistermacher werden – als Besitzer des Rosberg-Extreme-E-Teams. Johan Kristoffersson und seine Teamkollegin Molly Taylor (33) gehen als Tabellenführer ins Finale an diesem Wochenende (Sonntag live ab 13 Uhr auf ProSieben MAXX) in England.
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In der Elektro-Rallye-Meisterschaft ist eine Frau als Fahrerin Pflicht. Also galt es im Vorfeld für Rosberg, eine gute Frau zu finden. Er stieß dabei auf Molly Taylor. Kein Wunder: 2016 gewann sie die australische Rallye-Meisterschaft, 17 Mal schon stand sie sogar in der Rallye-WM am Start. Und: Sie kommt aus einer Rallye-Dynastie. Ihr Vater Mark Taylor war ebenso Rallye-Fahrer wie ihre Mutter Coral Taylor, die als Beifahrerin zusammen mit ihrem Vater Norm Fritter auch drei Mal die australische Rallye-Meisterschaft gewann.
Für Rosberg stand also fest: „Ich wollte sie unbedingt haben. Ich habe ihr sogar persönlich über das Kontaktformular auf ihrer Homepage geschrieben.“
Doch das kam erst gar nicht gut an. „Ich dachte, es war ein Witz“, erinnert sich Molly Taylor im Gespräch mit F1-Insider. „Ich dachte, jemand anders hat sich als Nico ausgegeben.“ Eine Antwort verschickte sie dennoch: „Ich habe ihm geantwortet, aber die Antwort fiel sehr kurz aus, weil ich mir nicht sicher war, ob er es ist. Aber ich habe geantwortet für den Fall, dass er es ist.“
Molly Taylor ist 33 Jahre alt. Für sie ist die Extreme E die größte Chance ihrer Karriere. „Solche Serien geben uns Frauen die Möglichkeit, in die Öffentlichkeit zu kommen“, betont Taylor. „Das ist wichtig, um mehr junge Mädchen in den Rallyesport zu bringen.“
Sie selbst hatte durch ihre Mutter bereits ein Vorbild. Molly: „Ich habe das nie realisiert, als ich klein war. Aber das ist wichtig. Ich würde mich jetzt nicht als Vorbild bezeichnen, aber in Australien kommen bereits einige junge Frauen in den Rallyesport.“
Die Gleichberechtigung ist Punkt eins, der ihr an der Extreme E gefällt. Der andere ist der Kampf für mehr Nachhaltigkeit. Taylor: „Wir fahren hier die Technik der Zukunft. Es ist schön, Teil dieser Entwicklung zu sein.“
Dazu kommt der Fahrspaß. Der Vergleich zu den Rallye3-Autos, mit denen sie 2021 in der Rallye-WM unterwegs war, fällt für Taylor so aus: „Die Extreme-E-Wagen fahren sich anders, weil es Geländewagen sind. Das ist der größte Unterschied. Dann kommt natürlich noch der Elektromotor. Sie machen jedenfalls viel Spaß.“
Molly Taylor ist eine australische Rallyefahrerin, Rosberg ein deutscher Formel-1-Star. Jetzt arbeiten die beiden zusammen. „Das ist für mich wirklich surreal“, beschreibt die 33-Jährige. „Vor allem mit meinem Rallye-Hintergrund war für mich nie denkbar, dass so etwas möglich sein wird. Aber es ist cool, seine Erfahrung aus der Formel 1 zu sehen und wie leidenschaftlich er für den Sport ist.“
Zudem kann Rosberg ihr aktiv helfen besser zu werden: „In der Formel 1 lernst du, Daten zu lesen und auf Details wert zu legen. Das ist am Ende aber in jeder Rennserie wichtig.“
Mit Formel-1-Know-How und der Rallye-Erfahrung könnte es mit dem Titel in der Extreme E an diesem Wochenende klappen.
Maximale Leistung: 400kW/544 PS
Topspeed: 200 km/h
Antrieb: 2 Elektromotoren (je einer an Vorder- und Hinterachse)
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,5 Sekunden
Drehmoment: 920 NM
Batteriekapazität: 55 kWh
Gewicht: 1650 kg
RosbergXRacing (Johan Kristofferson, Molly Taylor): 129 Punkte
X44 (Sébastien Loeb, Cristina Gutierrez): 113 Punkte
Andretti United Extreme E (Timmy Hansen, Catie Munnings): 93 Punkte
JBXE Racing (Mikaela Ahlin-Kottulinsky, Kevin Hansen): 92 Punkte
Abt Cupra XE (Jutta Kleinschmidt, Mattias Ekström): 83 Punkte
Acciona Sainz XE Team (Carlos Sainz, Laia Sanz): 78 Punkte
Segi TV Chip Ganassi Racing (Kyle Le Duc, Sara Price): 63 Punkte
Veloce Racing (Jamie Chadwick, Lance Woolridge): 60 Punkte
Xite Energy Racing (Oliver Bennett, Christine Giampaoli Zonca): 55 Punkte
ProSieben Maxx und ran.de übertragen das Finale der Extreme E am 19. Dezember live ab 13 Uhr.
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