Das Haas-Team wird vor allem wegen Mick Schumacher 2021 im Fokus von Fans und Medien stehen. Teamchef Günther Steiner berichtet von der Vorbereitung und wie er mit dem Druck umgeht
Haas-Teamchef Günther Steiner (55) muss im Moment mehr denn je in die digitale Welt abtauchen. Grund: Er führt sein Team von seinem Haus in North-Carolina aus.
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Steiner zu F1-Insider.com: „Es macht keinen Sinn, nach England in die Fabrik zu fliegen. Im Moment müsste ich dort erst mal 14 Tage in Quarantäne. Das bringt aber nichts. Vor allen Dingen auch deshalb, weil sich die Einreiseregeln wegen der Corona-Situation jeden Tag ändern können. Richtig planen kann man nichts. Es kann sein, dass man unter bestimmten Richtlinien abfliegt und bei der Landung ist alles anders. Da bespreche ich lieber alles von hier aus über Videokonferenzen oder am Telefon.“
Steiner weiter: „Ich habe den notwendigen Kontakt zu allen im Team. Natürlich auch zu den Fahrern. Es kann sein, dass ich meine Leute erst bei den Tests in Bahrain sehen werde.“
Die Corona-Situation bremst natürlich auch die Arbeit ein. Bei Haas kann man deshalb den neuen Ferrari-Motor nicht starten. Steiner: „Der Antrieb ist zwar eingebaut, aber um ihn zu starten, brauchen wir die Ferrari-Jungs aus Maranello. Und die können im Moment nicht nach England kommen. Das ist aber nicht so schlimm. Dann starten wir den Motor eben erst beim Test in Bahrain. Ist kein großes Problem.“
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Apropos Bahrain. Darüber hat der Netflix-Kultstar aus Meran eine klare Meinung. Steiner: „Ich gehe fest davon aus, dass wir zwei Rennen hintereinander in Bahrain fahren. Denn ein Event in Portugal kann ich mir im Moment bei den Verhältnissen dort nicht vorstellen. Ich denke, die Formel 1 hat bewiesen, dass sie flexibel auf die Corona-Situation reagieren kann. Die Blasen-Bildung ist sehr wichtig. Deshalb könnte ich mir vorstellen, dass man zum Testen nach Bahrain fliegt und dann dort bis zum Saisonauftakt bleibt.“
Was seine beiden jungen Fahrer Mick Schumacher und Nikita Mazepin (beide 21) betrifft, da fühlt sich Steiner ein wenig wie der Leiter eines Schullandheims für Abiturienten. Steiner: „Beide haben ihr Talent schon bewiesen, aber beide sind noch sehr jung, das sollte man nie vergessen. Das heißt, man muss ihnen auch Fehler zugestehen. Aus denen sollen sie lernen. 2021 wird für uns alle ein Trainingsjahr für 2022. Dann wollen wir angreifen und unter die ersten Fünf der Konstrukteurswertung kommen. Deshalb konzentrieren wir uns ab jetzt schon im Windkanal auf das nächstjährige Auto.“
Besonders Mick Schumacher betrachtet der Tiroler als Schutzbefohlenen. „Die Erwartungshaltung von den Medien wird extrem sein, weil er der Sohn des Rekordweltmeisters ist. Aber man kann nicht erwarten, dass auch Mick sieben Titel einfährt. Ich werde ihn schützen, wenn es darauf ankommt. Denn ich bin überzeugt, dass er Erfolg haben wird. Man muss ihm nur die entsprechende Zeit zugestehen. Das gilt auch für Nikita Mazepin.“
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