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Darum macht Ricciardo einen auf Rebell

Formel 1 Daniel Ricciardo McLaren 2021

Daniel Ricciardo. Credit: McLaren

McLaren-Star Daniel Ricciardo macht den Mund auf. Der Australier gehört zur neuen Generation mündiger Rennfahrer und kritisiert die Formel-1-Macher

Ob das wirklich die Absicht der neuen Formel-1-Macher war? Mündige Fahrer wollten die US-Amerikaner von Liberty in Zukunft haben. Piloten, die mit ihrer Meinung nicht hinterm Berg halten und die Königsklasse nicht als goldenen Käfig sehen, in dem sie wie im Schlaraffenland leben, ignorierend, dass die Welt außerhalb der rasenden Wolhfühl-Oase mit ernsten Problemen kämpfen muss.

Superstar Lewis Hamilton (36) machte sich daraufhin auf, die „Black Lives Matter“-Bewegung mit kollektiven T-Shirts und Kniefällen vor jedem Rennen zu propagieren. Als Zeichen seiner Einstellung schmückt er zudem noch jeden seiner Posts in den sozialen Medien mit dem Zeichen der „Black-Power“-People – der ausgestreckten Faust. 

Sebastian Vettel (33), der zweitbedeutendste Fahrer der gegenwärtigen Epoche, hat ein anderes Feld gefunden, um die Welt ein bisschen besser zu machen. Er nutzt dabei „Flower Power“. Leidenschaftlich setzt er sich seit kurzem als Botschafter für die Aktion „BioBieneApfel“ dafür ein, Blumenbeete anzulegen, um den Bienen und anderen Insekten mehr Lebensraum zu verschaffen. 

Ricciardo mit Beatles-mäßigen Lausbuben-Lächeln

Daniel Ricciardo. Credit: McLaren

Der Australier Daniel Ricciardo (31) entpuppt sich jetzt immer mehr als dritte Kraft der Formel-1-Stars, die sich nicht mehr als Lautsprecher ihrer Teams und Sponsoren missbrauchen lassen wollen und nach vorgefertigtem Drehbuch viel reden dürfen, ohne etwas Bedeutendes zu sagen. Allein: Der Australier kaschierte seine frechen Sprüche bisher immer hinter einem Beatles-mäßigen Lausbuben-Lächeln, das die Herzen von Girls und Fans gleichermaßen zum Schmelzen brachte.

Jetzt will er seine Botschaft ernster rüberbringen. In einem Interview mit dem Londoner Stadtmagazin „Square Mile“ machte er schon mal den Anfang in seiner neuen Berufung, die Welt dadurch besser zu machen, dass man unverblümt das ausspricht, was man auch denkt. Dabei bekommen besonders die Formel-1-Macher vom Australier ihr Fett weg. Anlass für Ricciardos Rage: Liberty verkaufte auf den Social Media-Kanälen der Formel 1 diverse Unfälle als Highlights der Saison 2020.  

HIER GEHT´S ZUM FORMEL-1-KALENDER 2021

Bereits nach dem schweren Crash von Romain Grosjean im vergangenen November kritisierte der Australier öffentlich die Regie der Königsklasse, weil man die Wiederholung des Feuerunfalls im Live-TV rauf und runter spielte. Ricciardo: „Das war ziemlich abstoßend. Wie der Vorfall mit Grosjean immer und immer wieder abgespielt wurde, war absolut respektlos und taktlos gegenüber seiner Familie und all unseren Familien, die zugeschaut haben.“

Nun legt der neue McLaren-Pilot noch einmal nach: „Im Vorjahr hat die Formel 1 auf ihren Sozial-Media-Kanälen die ‚Top-10-Momente des Jahres‘ oder so gepostet – und acht von zehn waren Unfälle. Ich dachte mir nur: ‚Ihr seid doch Fucking Idiots (verdammte Idioten)!‘ Zwölfjährige finden solchen Content vielleicht cool, und das ist in Ordnung, weil sie es nicht besser wissen. Aber wir sind keine Kinder mehr.“

Ricciardo: „Mit dem Alter verändert man seine Sichtweise.

Daniel Ricciardo. Credit: McLaren

Ricciardo, der im Laufe der vergangenen Jahre mit F1-Insider.com immer wieder tiefgründige Gespräche abseits der Rennstrecke geführt hatte, erklärt: „Mit dem Alter verändert man seine Sichtweise. Wenn wir schon Vorbilder für viele Kids sind, dann müssen wir ihnen auch beibringen, zu ihren Werten zu stehen. Dazu gehört auch, die Wahrheit zu sagen.“

Aus Kreisen von seinem McLaren-Team erfuhr F1-Insider.com, dass man dem Australier keinen Maulkorb auferlege. Man wolle Fahrer haben, die ihre Meinung sagen, auch wenn sie sich nicht überall damit Freunde machen.  

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