Ein alter Bekannter hat seine Finger in den Skandalen der Formel 1 im Spiel: Bernie Ecclestone. Eine Kolumne von Ralf Bach.
Er galt als Pate der Formel 1. Man gab ihm den Beinamen „der kleine Diktator.“ Mit beiden Bezeichnungen kam er gut klar. Er mag sie sogar, lächelt voller Stolz immer noch darüber hinweg. Fest steht: Ex-Formel-1-Chef Bernie Ecclestone (93) ist wieder da.
Dabei war er nie richtig weg. In allen Skandalen im Fahrerlager hat er seine Finger drin, er gießt immer wieder Öl ins Feuer, das mittlerweile – das wird am Rande des gerade stattfindenden zweiten Saisonrennens in Saudi-Arabien mehr als deutlich – in der automobilen Königsklasse zum Flächenbrand wurde. Er trägt seinen Kampf aus. Vielleicht seinen letzten. Dabei geht es um Macht und Rache. F1-Insider.com erklärt die Hintergründe.
Skandal Nummer eins: Die Affäre um Red Bull-Teamchef Christian Horner wegen angeblicher sexueller Belästigung gegenüber einer Mitarbeiterin. Ecclestone ist Trauzeuge und eine Art Ersatzvater für Horner. Schon früh vertraute sich Horner dem 93-Jährigen an. Ecclestone riet ihm, alles auszusitzen, weil er sich der Unterstützung der thailändischen Machthaber sicher sein könne. Mit Geld sei alles zu lösen, so der Ratschlag.
Deshalb, so hört man, hätten Horner und seine Anwälte der Mitarbeiterin ein „Schweigegeld“ in Höhe von circa 650.000 Pfund angeboten. Die aber soll abgelehnt haben. Horner bestreitet das. Andere Quellen schwören darauf, dass es genau so war.
Kontrovers und typisch im Versteckspiel, das Ecclestone gerne betreibt: In Telefongesprächen unter anderem mit F1-Insider behauptete Ecclestone, seinem Freund Horner zum Rücktritt geraten zu haben, um weiteren Schaden abzuwenden, der auch auf seine Familie zurückfallen könnte. Doch Horner lehnte ab. Später behauptete Ecclestone, seinem Freund nie den Abschied empfohlen zu haben.
Was hat aber Ecclestone von dem Verwirrspiel? Die Antwort ist einfach: Er mag die neuen Chefvermarkter der Formel 1 nicht. Liberty Media hat ihn quasi entlassen und in den Ruhestand versetzt. Das nahm er den neuen Formel-1-Promotern übel. Über jeden Skandal in der Formel 1 freut er sich deshalb.
Und was „F1-Business“ betrifft, das Branchenmagazin, das diverse schmutzige Details zur Horner-Affäre veröffentlicht hat: In der Vergangenheit wurde Ecclestone eine große Nähe zum Chefredakteur unterstellt. Sogar Anteile soll er am Magazin gehabt haben. Was aber hätte er aber davon, Horner mit der Veröffentlichung zu schaden? Die Antwort liefert ein Ecclestone-Insider: „Bernie mag es, Chaos zu veranstalten. Eine Hauptrolle als Doppelagent in einem Hollywoodfilm wäre ihm auf den Leib geschrieben.“
Auch am zweiten Skandal, der die Formel 1 im Moment erschüttert, hat Mr. E, wie ihn seine Angestellten voller Respekt und Loyalität über Jahrzehnte genannt haben, ein Eigeninteresse: FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem muss sich gegen Vorwürfe wehren, er hätte sich in ein Rennergebnis eingemischt und wollte den GP in Las Vegas torpedieren, indem er dem Kurs die Lizenz verweigert.
Was Ecclestone davon hat? Er sieht die Chance, seine Ehefrau, die Brasilianerin Fabiani Flosi, die er 2012 geheiratet hat, zur neuen FIA-Präsidentin zu machen. Die gelernte Juristin ist schon jetzt FIA-Vizepräsidentin für Sport. Nicht ganz zufällig sagte Ecclestone vor wenigen Monaten im Gespräch mit F1-Insider: „Vielleicht wäre es langsam mal an der Zeit, dass in Zukunft eine Frau die Geschicke der FIA führt.“
Fest steht: Er ist wieder da, der „kleine Diktator.“ Und er genießt gerade, was in seiner Formel 1 passiert. Die Serie, da sind sich alle einig, die er groß gemacht hat.
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7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 6
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