Red Bull-Chefberater Helmut Marko übt sich nach dem Rassismus-Vorwurf in Zurückhaltung. Auch die kommende Strecke in Singapur macht ihn nachdenklich.
Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko (80) fühlt sich im Moment nicht wohl in seiner Haut. Grund: Er hat sich selbst einen Maulkorb auferlegt. Für den redegewandten Grazer, der Meinungsfreiheit als Credo hat, könnte man genauso gut einen Steinadler in einen engen Käfig sperren.
Grund sind Markos Aussagen über Red-Bull-Pilot Sergio Perez beim Servus-TV-Talk am Montag nach dem Rennen in Monza. In launiger Stammtisch-Atmosphäre hielt der gelernte Jurist ein Plädoyer, warum Perez mit Teamkollege Max Verstappen nicht mithalten kann. Dabei lobte Marko Perez eigentlich für seine guten Rennen. Rausgepickt aus dem Gesamtkontext wurden aber nur folgende Sätze: „Er ist Südamerikaner, er kann sich nicht so gut konzentrieren wie ein Sebastian Vettel oder Max Verstappen.“
Diese Aussagen führten zu einem Shitstorm in der Formel-1-Szene. Marko wurde als Rassist bezeichnet. Mexikanische Offizielle stellten ihn an den Pranger, im Netz und den sozialen Medien wurde sein Rücktritt gefordert. Marko entschuldigte sich in einem Statement schriftlich.
Allein: Beim Rennen am Wochenende in Singapur wird er keine Statements mehr zum „Perez-Gate“ abgeben. Marko zu F1-Insider.com: „Wenn dazu Fragen kommen, werde ich diese nicht beantworten. Ich werde nur über sportliche Belange reden.“
Die kreisen derzeit um ein Thema: Kann Red Bull auch beim Nachtrennen auf dem schwierigen Stadtkurs in Singapur seine Siegesserie fortsetzen und dem Ziel, alle Rennen in einer Saison zu gewinnen, einen Schritt näherkommen? Fest steht: Dieses Luxusproblem wird immer mehr zum echten Problem. Obwohl trotz der Überlegenheit besonders von Superstar Verstappen, der in Monza das zehnte Rennen in Folge gewann, sowohl der Gewinn der Fahrer- als auch der Teamwertung quasi schon feststehen, steigt der Druck.
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Marko, eigentlich ein Optimist, hat wegen Singapur ein ungutes Gefühl. „Dort kann immer viel passieren. Verstappen hat noch nie in Singapur gewonnen. Im vergangenen Jahr gab es im Qualifying ein Missverständnis mit ihm. Damit war das Rennen schon gelaufen. Zum Glück holte Sergio dann den Sieg.“
Doch damit nicht genug. Die Strecke wurde umgebaut. Marko: „Neuerdings fallen die Kurven 16 bis 19 weg. Das macht den Kurs schneller und im Vorfeld unberechenbarer für uns. Die meiste Sorge aber macht mir Ferrari. Die waren in Monza schon sehr stark. Fest steht: Wenn wir Singapur positiv überstanden haben, kann ich etwas ruhiger schlafen.“
Allein: Auch wenn Marko über den Perez-Fall nicht mehr reden will; Spekulationen, dass McLaren-Jungstar Lando Norris in Zukunft den Mexikaner als Teamkollege von Verstappen ersetzen könnte, kommentiert er weiterhin. Wenn auch in für ihn ungewohnt mit gebremstem Schaum. Marko zu F1-Insider.com: „Norris hat einen festen Vertrag bis Ende 2025. Danach wird er für viele Teams sehr interessant sein.“
Fest steht: Mit dem neuen Maulkorb-Marko verliert die immer mehr zum Einheitsbrei zusteuernde Königsklasse des Automobils eine weitere Attraktion.
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Das ist F1-Insider.com
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:13:41,143 Std.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +6,064 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +11,193
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +11,377
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +23,028
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +42,679
7. Alexander Albon (Thailand) – Williams +45,106
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +45,449
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +46,294
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1:04,056 Min.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 364 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 219
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 170
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 164
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 117
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 111
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 109
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 79
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 47
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 37
1. Red Bull 583 Pkt.
2. Mercedes 273
3. Ferrari 228
4. Aston Martin 217
5. McLaren 115
6. Alpine 73
7. Williams 21
8. Haas 11
9. Alfa Romeo 10
10. Alpha Tauri 3