Auch Nico Hülkenberg wurde vom Führungswechsel bei Audi kalt erwischt. Das sagt er über die Entlassung seines Vertrauten Andreas Seidl.
Der Knall kam vorm GP Belgien in Spa: Audi entlässt CEO Andreas Seidl und Formel-1-Projektleiter Oliver Hoffmann. Mittlerweile ist die News zwei Tage alt – und auch einer der direkten Betroffenen konnte das Audi-Beben verarbeiten: Nico Hülkenberg.
Der Deutsche wechselt 2025 von Haas zum künftigen Werksteam Sauber und hatte dort auf eine Zusammenarbeit mit Seidl gehofft. Zur Erinnerung: Mit dem Bayer als LMP1-Projektleiter bei Porsche gewann der Emmericher 2015 die 24 Stunden von Le Mans.
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Doch statt sich auf die Reunion mit Seidl zu freuen, erwartet Hülkenberg mit Mattia Binotto jetzt eine große Unbekannte.
Das gibt der Noch-Haas-Pilot auch offen zu: „Die Nachricht war schon ein kleiner Schock. Die beiden (Seidl und Hoffmann; d. Red.) waren es, mit denen ich den Deal gemacht habe, und der Wechsel an der Spitze kam schon unerwartet.“
Über den Austausch der Führungsriege wurde Hülkenberg von Audi-CEO Gernot Döllner persönlich informiert. „Die Gruppe hat sich so entschieden. Große Projekte wie dieses haben zwar Leute an Bord, die eine zentrale Rolle einnehmen. Aber man verlässt sich nie auf ein, zwei Personen“, gibt der 36-Jährige zu bedenken.
Deshalb hat Hülkenberg schon wieder den Schalter umgelegt und schaut positiv voraus: „Nun ist wieder der Alltag eingekehrt und ich freue mich immer noch, zu diesem Projekt zu stoßen und meinen Teil zu leisten, damit das Formel-1-Engagement von Audi eine Erfolgsstory wird.“
Konkret verweist er auf sein aktuelles Haas-Team, an dem man sich bei Audi und Sauber ein positives Beispiel nehmen könne. Hülkenberg: „Bei Haas reichten ein paar Personalwechsel, Änderungen in der Teamstruktur und neue Prioritäten bei der Aerodynamik-Plattform aus.
Es geht um zwei Zehntel zwischen Hero und Zero. Wenn Sauber die zwei Zehntel findet, sind sie im Mittelfeld bei der Musik. Ich bin überzeugt, dass wir das für nächstes Jahr ändern können.“
Mit Mattia Binotto erwartet den Deutschen dabei ein neuer Projektleiter, mit dem ihn noch keine gemeinsamen Erfahrungen verbinden: „Binotto kenne ich natürlich von früher, aber nur vom Fahrerlager“, sagt er. „Ich habe noch nie mit ihm gearbeitet. Aber das wird sich in ein paar Monaten ändern, wie wir wissen.“
Ab August übernimmt der ehemalige Ferrari-Teamchef das Ruder bei Audi-Sauber. Erste Aufgabe: wieder Ruhe ins Team bringen. Und so auch Hülkenberg die Gewissheit geben, dass seine Entscheidung für Audi die richtige war.
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