Der Zweite in der Konstrukteurswertung bekommt zwar mehr Prämien, verliert aber auch wichtige Windkanalstunden für das nächstjährige Auto…
Viele sehnen es herbei, das Saisonfinale der Formel 1 am Sonntag in Abu Dhabi. Red-Bull-Chefberater Helmut Marko (80) bringt die Situation bei F1-Insider.com auf den Punkt: „Gerade nach dem extremen Stress, den besonders die Mechaniker in Las Vegas hatten, brauchen alle dringend eine Pause. Viele gehen jetzt schon auf dem Zahnfleisch.“
Dabei lief die Saison gerade für Red Bull erfolgreicher als je zuvor. Die Österreicher gewannen mit Max Verstappen schon frühzeitig den Fahrertitel, anschließend auch die die Konstrukteursmeisterschaft und schafften es erstmals seit ihrem Formel-1-Einstieg 2004 auch den Vizeweltmeister zu stellen. Diesen inoffiziellen Titel sicherte sich der Mexikaner Sergio Perez endgültig mit seinem dritten Platz in Vegas.
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Allein: Die Freude über die absolute Dominanz hat Red Bull exklusiv in der Königsklasse. Grund: Beim letzten Rennen geht es im Prinzip nur noch darum, ob Ferrari oder Mercedes „erster Verlierer“ wird, wie Mercedes-Teamchef Toto Wolff WM-Rang zwei verächtlich nannte.
Mit vier Punkten Vorsprung vor Ferrari fährt Mercedes zum Wüstenrennen. Doch dem Wiener ist das Ergebnis scheinbar wurscht. Bei Sky polterte er: „Es geht um den Sieg. Für die Mitarbeiter macht es einen Unterschied, auch finanziell, aber mir ist das herzlich egal.“
Eine Aussage, die aufhorchen lässt. Experten wie Ralf Schumacher machen sich deshalb Gedanken darüber, ob es nicht sogar besser wäre, nur Dritter zu werden. Schumacher zur F1-Insider.com: „Das Reglement spornt zu solchen Theorien an. Du bekommst zwar als Zweiter wesentlich mehr Geld als der Drittplatzierte, verlierst aber auch wertvolle Windkanalzeit. Die ist nämlich gestaffelt: Der Weltmeister bekommt am wenigsten, der Letzte am meisten. Als Verantwortlicher eines Topteams, das 2024 wieder zurück an die Spitze will, muss man da genau abwägen, was besser ist.“
Tatsächlich macht es einen Unterschied von rund fünf Prozent oder 20 Windkanalstunden, ob man Zweiter oder Dritter in der Konstrukteurs-WM wird.
Offiziell gibt natürlich kein Teamverantwortlicher zu, dass seine Fahrer beim letzten Rennen absichtlich auf die Bremse steigen sollen. Denn es geht auch ums Image und sportlichen Ehrgeiz. Ferrari zumindest gibt klar die Order aus, Mercedes überholen zu wollen. „Das ist unser Ziel“, macht Teamchef Fred Vasseur unmissverständlich klar. Die Form der letzten Rennen macht sie zum Favoriten im Duell um die „goldene Ananas“.
Fest steht: Einzig Red Bull muss sich über solche Taktikmanöver keine Gedanken machen. Die Österreicher wollen Max Verstappens 19. Saisonsieg einfahren. Damit hätte Red Bull alle Rennen bis auf eins gewonnen: In Singapur machte Ferrari-Pilot Carlos Sainz Red Bull mit seinem Sieg dem totalen Triumph einen Strich durch die Rechnung.
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Das ist F1-Insider.com
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:29:08,289 Std.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +2,070 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +2,241
4. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +18,665
5. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +20,067
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +20,834
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +21,755
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +23,091
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +25,964
10. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +29,496
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 549 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 273
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 232
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 200
5. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 200
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 195
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 188
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 160
9. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 89
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 73
1. Red Bull 822 Pkt.
2. Mercedes 392
3. Ferrari 388
4. McLaren 284
5. Aston Martin 273
6. Alpine 120
7. Williams 28
8. Alpha Tauri 21
9. Alfa Romeo 16
10. Haas 12