Formel 1: GP Singapur
![Formel 1 Carlos Sainz jr. Ferrari Singapur 2023](https://f1-insider.com/wp-content/plugins/wp-fastest-cache-premium/pro/images/blank.gif)
Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Singapur zum Singapur Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen 2023 gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.
Red Bulls Megaserie in der Formel 1 ist gebrochen, nichts wird es nach 15 Siegen in Serie mit dem Traum von einer perfekten und ungeschlagenen Saison. Carlos Sainz gewinnt für Ferrari den Singapur GP, feiert seinen zweiten Karrieresieg. Der Spanier münzt seine Pole am Start souverän in die Führung um und gibt diese bis ins Ziel nicht mehr ab.
Spannend wird es in Singapur vor allem in den Schlussrunden: Nach einer virtuellen Safetycar-Phase, ausgelöst durch einen technischen Defekt an Esteban Ocons Alpine, holen sich die beiden Mercedes-Piloten noch einmal frische Medium-Reifen und machen damit ordentlich Druck auf die Spitze mit alten Reifen.
Doch Spitzenreiter Sainz denkt mit: Statt sein Heil in der Flucht zu suchen, macht er absichtlich langsam und lässt den Zweitplatzierten Lando Norris im McLaren deshalb in seinem DRS-Fenster bleiben. Dadurch spielt sein Ex-Teamkollege Puffer, an Norris beißen sich die Schwarzpfeile trotz ihres Reifenvorteils die Zähne aus. In der letzten Runde crasht George Russell dann auch noch, Teamkollege Lewis Hamilton erbt deshalb den dritten Platz.
„Es war ein unglaubliches Rennen und Wochenende, ich muss allen bei Ferrari danken für diese Wende nach dem schweren Anfang des Jahres“, jubelt Sainz und stahlt: „Wie haben es nach Hause gebracht heute, darüber wird ganz Italien happy sein.“
Der Spanier, der auch schon früh im Rennen absichtlich langsam macht, erklärt seine Schleich-Attitüde in Singapur: „Ich musste vorne einfach die Reifen schonen und managen, denn ich wusste, dass der Stint lange wird mit den harten Reifen. Am Ende wurde es sehr knapp, aber ich habe Lando dann DRS gegeben und das hat funktioniert. Ich hatte aber trotzdem immer das Gefühl es unter Kontrolle zu haben.“
Auch Norris darf sich im Ziel freuen: „Carlos war sehr großzügig und hat mir mit dem DRS geholfen, ich ihm aber auch gegen die Mercedes“, lacht Norris und fügt an: „So konnten wir sie hinter uns halten, ich bin super happy.“
Ganz anders indes die Gemütslage bei Red Bull: Max Verstappen kann die Pace nach dem verpatzten Qualifying auch im Rennen nicht wirklich mitgehen und hat mit dem Sieg in Singapur nie wirklich etwas zu tun. Am Ende springt durch den Russell-Crash immerhin noch der fünfte Platz für ihn heraus, Sergio Perez wird Achter. Für mehr Freude im Hause Red Bull sorgt da schon der neunte Platz von Liam Lawson im AlphaTauri, die ersten Punkte des Neuseeländers in seinem erst dritten Grand Prix.
Leer aus geht indes der Deutsche Nico Hülkenberg, der am Sonntag 13 wird. Immerhin Teamkollege Kevin Magnussen darf als Zehnter einen Punkt für Haas mitnehmen.
Ein Wochenende zum Vergessen erlebt in Singapur auch Altmeister Fernando Alonso, der sich nach einer Fünf-Sekunden-Strafe für das Überfahren der weißen Linie am Boxeneingang und einem verpatzten Reifenstopp seiner Aston-Martin-Crew mit Rang 15 begnügen muss. Einen neuen Megarekord stellt der Spanier dennoch auf, absolviert er am Sonntag doch seinen 100.000 Rennkilometer.
1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:46:37,418 Std.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,812 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,269
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +21,177
5. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +21,441
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +38,441
7. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +41,479
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +54,534
9. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri +1:05,918 Min.
10. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1:12,116
11. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1:13,417
12. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1:23,649
13. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1:26,201
14. Logan Sargeant (USA) – Williams +1:26,889
15. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:27,603
16. George Russell (Großbritannien) – Mercedes + 1 Rd.
Ausfälle
Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin (1. Rd.)
Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri (1. Rd.)
Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine (43. Rd.)
Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo (53. Rd.)
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 374 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 223
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 180
4. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 170
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 142
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 123
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 109
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 97
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 47
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 45
11. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 42
12. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 36
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams 21
14. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 9
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 6
16. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 4
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 3
18. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 3
19. Liam Lawson (Neuseeland) – Red Bull 2
1. Red Bull 597 Pkt.
2. Mercedes 289
3. Ferrari 265
4. Aston Martin 217
5. McLaren 139
6. Alpine 81
7. Williams 21
8. Haas 12
9. Alfa Romeo 10
10. Alpha Tauri 5
Sainz ist am Ziel! Der Spanier gewinnt vor Norris und Hamilton. Was für eine Meisterleistung vom Spanier!
Das war’s: Russell fliegt ab und schlägt ein…
Das ist schon kurios: Sainz und Norris arbeiten hier so gut zusammen wie damals bei McLaren, als sie Teamkollegen waren. Mit dieser freundlich Allianz könnten sie Mercedes‘ starke Pace mit den frischen Reifen tatsächlich ausgetrickst haben.
Sainz funkt: „Meine Vorderreifen sind hinüber.“ Drei Runden muss der Spanier noch durchhalten, wenn er hier gewinnen will. Unterdessen attackiert Russell erstmals Norris, noch kann der McLaren aber abdecken.
Brutal von Sainz: Er gibt Norris jetzt absichtlich DRS, damit der Brite die Mercedes aufhält. Ob das aufgeht?
Fünf Runden noch: Mercedes ist auf eine Sekunde dran am Zweitplatzierten Norris. Reicht das hier noch zum Sieg?
Auch Hamilton packt sich Leclerc. Das nächste Opfer für die Mercedes ist Norris, der sechs Sekunden von Russell liegt. Den Briten sollten sich die beiden anderen Briten auch bald schnappen. Ob sie Sainz ganz vorne aber noch kriegen ist eine andere Geschichte. Sieben Runden geht es noch.
Acht Runden noch und Mercedes hat den ersten Ferrari: Russell fliegt mit seiner Pace vorbei an Leclerc, dem jetzt auch schon Hamilton im zweiten Schwarzpfeil im Getriebe hängt.
Der WM-Leader geht auch an Hülkenberg vorbei, verdrängt den Deutschen auf den letzten Platz in den Punkten. Weiter vorne macht Mercedes jetzt natürlich mächtig Pace und stampft den Rückstand auf die Spitze ein. Aber: Die Schwarzpfeile müssen nicht nur ranfahren an die Gegner, sondern auch vorbei – und das ist in Singapur eine andere Geschichte.
Verstappen geht an Zhou vorbei und ist damit wieder in den Top-10 angekommen. Mit der Siegesserie von Red Bull dürfte es das trotzdem gewesen sein, wenn hier nicht mehr etwas ganz verrücktes passiert, so viel kann man eigentlich schon sagen.
Das VSC ist beendet, Sainz führt jetzt vor Norris und Leclerc, alle drei haben alte harte Reifen drauf. Mit gut 15 Sekunden Rückstand auf die Spitze blasen jetzt die beiden frisch bereiften Mercedes zur Aufholjagd. Sie haben aber auch „nur“ Mediums drauf – fraglich, ob das reicht um Sainz und Co. hier wirklich abzufangen, bevor das Rennen in 15 Runden auch schon vorbei ist.
Da ist die erwähnte Verzweiflungstat: Mercedes holt gleich beide Autos rein, beide kriegen neue Mediums. Letzteres macht auch nur bedingt Sinn, wenn man Ferrari hier wirklich noch attackieren will, aber wahrscheinlich haben die Schwarzpfeile keine frischen roten Reifen mehr zur Verfügung. Anders als Alonso, der sich weiche Pneus holt – dafür dauert sein Stopp ewig, weil die Aston-Martin-Crew patzt, damit ist der Vorteil auch dahin.
Virtuelles Safetycar: Ocon rollt in Kurve eins aus, ausgerechnet an seinem 27. Geburtstag. Bitter für den Franzosen, der ein starkes Rennen gezeigt hat und am Funk laut flucht. Red Bull kann sich auch ärgern, denn jetzt hätten die Bullen ihren Stopp deutlich billiger bekommen. Die Führenden fahren unterdessen trotzdem weiter, denn wie eben erwähnt bringt das Risiko eines unnötigen Stopps jetzt eigentlich nichts mehr.
Alle Fahrer haben jetzt einen Stopp absolviert, der Chinese Zhou im Alfa Romeo sogar schon zwei. An sich ist Singapur aber ein Ein-Stopp-Rennen, allein schon wegen der wichtigen Track Position und dem eher mäßigen Reifenabbau – taktisch ist an der Spitze also nicht mehr viel zu erwarten, es sei denn irgendwer wagt mit dem Mute der Verzweiflung noch Experimente.
Und so ist es: Runde 41 und jetzt wird auch der WM-Leader erlöst und darf sich neue Reifen holen, wechselt auf Mediums. Allein: Bei der Rückkehr auf die Piste ist Verstappen 15., Perez sogar nur 18. – was für ein Absturz.
Sainz schleicht vorne regelrecht zum Sieg: Am Funk bestätigt er Ferrari, dass er mindestens eine Sekunde schneller fahren könnte. Russell, der hinter ihm vom Ferrari eingebremst wird, spottet am Funk: „Es wundert mich, dass er nicht zwei (Sekunden) gesagt hat.“ Ocon geht derweil an Perez vorbei, der anschließend zum Stopp abbiegt. Als nächster dürfte dann Verstappen dran sein…
Ein schöner Dreikampf entbrennt hier zwischen Perez, Alonso und Ocon. Weil der Mexikaner mit seinen alten Reifen die Gegner aufhält, attackiert Alonso, dabei mischt sich jedoch Ocon ein und geht vorbei am Spanier. Von hinten rückt jetzt auch noch Gasly an das Trio ran.
Magnussen, der sich hier rundenlang hart gegen Gasly verteidigt hat, übertreibt es etwas und verbremst sich mehrmals, fällt dadurch mit schmutzigen Reifen auf Rang 16 zurück. Hülkenberg liegt jetzt auf der 13. Position.
Halbzeit beim Singapur GP nach 31 von 62 Runden: Sainz führt vorne eine Sekunde vor Russell und managt die Pace und seine Reifen hier extrem. Zum Überholen ist Mercedes nicht schnell genug und Ferrari muss planmäßig nicht mehr zum Stopp kommen. Anders als die Red Bulls, die auf den Rängen sechs und sieben die Pace nicht mitgehen können: „Es ist wie auf Eis“, funkt Verstappen bezüglich der Fahrbarkeit seines Autos auf den alten Reifen.
So ist es: Verstappen und Perez werden jetzt durchgereicht und haben keine Chance gegen die anderen Top-Autos: Nur noch die Plätze sechs und sieben jetzt für die Red Bulls und zum Reifenwechsel müssen sie auch noch. Da hat sich das Weltmeisterteam keinen Gefallen mit getan, das Safetycar nicht zum Stopp zu nutzen.
Und die Rennfreigabe hat es in sich: Sainz fährt vorne weg, Russell und Norris schnappen sich Verstappen. Dahinter verliert Leclerc einen Platz an Hamilton, der danach an Perez vorbeigeht, dabei aber wieder etwas die Strecke verlässt. Red Bull zahlt jetzt trotzdem den Preis für seine alten Reifen.
Restart am Ende von Runde 22: Die Reihung lautet Sainz, Verstappen, Russell, Perez, Leclerc und Hamilton, die beiden Bullen waren aber wie erwähnt noch nicht beim Reifenwechsel. Alonso kassiert indes eine Fünf-Sekunden-Strafe, weil er bei der Boxeneinfahrt zu seinem Stopp über die weiße Linie gerutscht ist.
Die Führenden nutzen das natürlich zum Stopp, bei Ferrari kommt erst Sainz und dann direkt dahinter Leclerc. Beim Monegassen dauert der Stopp aber lange, weil zu viel Verkehr in der Boxengasse ihn blockiert. Dadurch verliert Leclerc Positionen gegen Russell und Norris. Sainz ist weiter in Führung, Zweiter ist jetzt Verstappen. Der war allerdings anders als die Autos um sich herum noch nicht an der Box.
Safteycar: Wir haben es verschrien, Sargeant ramponiert sich bei einem Mauerkontakt den Frontflügel und verteilt anschließend noch seine Teile auf der Strecke. Der Williams-Pilot schafft es zurück an die Box, ein Sagetycar gibt es wegen der Trümmer auf der Piste dennoch.
Runde 19: Das Rennen ist weiter ereignislos, aber: Zumindest laut dem Funk bei McLaren droht bald ein kleiner Nieselschauer.
Im Moment tut sich tatsächlich nicht viel hier auf der Strecke: Die Positionen sind bezogen, Angriffe gibt es auch auf Grund der aktuell noch nahezu identischen Tyrewear nicht. Ferrari kontrolliert das Rennen an der Spitze, jetzt geht es darum, wer als Erster zuckt und zum Stopp abbiegt.
Runde 6 von 62: Verstappen ist vorbei an Magnussen und Achter, hat zehn Sekunden Rückstand auf die Spitze. Vor ihm liegen nun Esteban Ocon und Fernando Alonso, mit jedem Gegner wird es jetzt aber naturgemäß schwerer mit dem Überholen.
Verstappen hat Hülkenberg überholt und ist Neunter, jetzt hängt er aber hinter dem zweiten Haas von Magnussen. Hamilton hat mittlerweile auch Norris durchgelassen, den er bei seiner kontroversen Startaktion überholt hatte und entgeht somit einer Strafe: Jetzt ist die Reihung also quasi wieder bereinigt.
In Leclercs Fall hat sich der Start auf weichen Reifen, als einziger Pilot neben Alfa Romeo Guanyu Zhou, ausgezahlt, Ferrari mit Doppelführung. Die Frage ist jetzt aber wie lange der softe Gummi hält, denn der Chinese war hier gleich wieder an der Box, um ihn loszuwerden. Für Yuki Tsunoda ist das Rennen indes schon beendet, der Japaner musste seinen AlphaTauri abstellen. Grund war eine Berührung im Startgetümmel mit Sergio Perez.
Start: Ferrari ist der Gewinner des Starts, denn Sainz behauptet vorne von der Pole nicht nur die Führung, dahinter schlüpft Leclerc auch an Russell vorbei. Auch Hamilton geht kurz an seinem Teamkollegen vorbei, kürzt dabei aber durch die Auslaufzone ab und lässt Russell deswegen wieder durch. Verstappen beendet die erste Runde als Zehnter.
Das Rennen in Singapur startet in Kürze: Können Ferrari, Mercedes und Co. Red Bulls Lauf nach 15 Siegen in Serie endlich brechen? Einer ist jedenfalls schon vor dem Start aus der Verlosung raus: Aston Martins Lance Stroll kann heute nach seinem Crash gestern im Qualifying wegen gesundheitlicher Bedenken nach dem harten Einschlag nicht antreten.
Nach diesem Sensationssamstag wackelt Red Bulls bisher makellose Siegesserie in der Formel-1-Saison 2023 ganz gewaltig: Saisondominator Max Verstappen verpasst nach zuletzt zehn Siegen in Serie beim Qualifying zum Singapur GP die Top-10! Auch Teamkollege Segio Perez scheidet wie Verstappen schon in Q2 aus. Die Pole im Stadtstaat schnappt sich am Samstag Carlos Sainz im Ferrari.
Der dominierende Fahrer der Trainings in Singapur feiert damit seine fünfte Karriere-Pole und die zweite in Serie nach Monza vor zwei Wochen. „Es ist tatsächlich ein bisschen wie in Monza, hier hatte ich auch wieder in allen Sessions das Vertrauen und habe alles in die Runden reingelegt“, sagt Sainz, der sich freut: „Ich habe am Ende den Fokus behalten und die Pole geholt. Bei den schnellen Richtungswechseln hier scheint unser Auto gut zu sein, diese Strecke hat einfach schon immer gut zu uns gepasst.“
Mit diesem Selbstvertrauen will Sainz am Sonntag endlich den ersten Nicht-Red-Bull-Sieg der Saison holen: „Ich hoffe natürlich morgen reicht es dann, anders als in Monza. Aber wir müssen schon auch ein Auge nach hinten behalten, Mercedes sieht sehr schnell aus und hat eventuell auch eine andere Reifenstrategie“, erklärt Sainz.
Denn hinter dem Spanier sprengt Mercedes-Pilot George Russell das Ferrari-Duo, schnappt sich mit 0,072 Sekunden Rückstand auf Sainz und nur sieben Tausendsteln Vorsprung vor dem zweiten Ferrari von Charles Leclerc den zweiten Startplatz. „Bin sehr happy, bisher ist es ein super Wochenende und wir haben viel Vertrauen ins Auto. Außerdem haben wir für morgen einen Satz Mediums gespart, das gibt uns strategisch vielleicht einen Vorteil, um Ferrari in Schwierigkeiten zu bringen“, hofft Russell.
Bei Red Bull ist die Stimmung nach dem herben Rückschlag indes gedrückt: „Sehr frustrierend und komisch. Wir müssen verstehen wo die Pace hin ist, denn in Q1 war das Auto noch ganz lebendig, dann auf einmal nicht mehr“, wundert sich Red-Bull-Teamchef Christian Horner, der allerdings einräumt: „Egal, was es auch ist: Unser Setup funktioniert hier einfach nicht und das Auto spricht nicht richtig an. Das haben wir das ganze Jahr über noch nicht gesehen.“
Bitter: Verstappen droht zudem wegen eines Vorfalls in der Boxengasse und des Blockierens von Logan Sargeant und Yuki Tsunoda zusätzlich Ungemach. Von den Stewards hat der Niederländer nach dem Qualifying gleich drei Vorladungen erhalten, Strafen und eine Rückversetzung in der Startaufstellung drohen.
Zu den Profiteuren von Red Bulls Misere gehört am Samstag indes das Haas-Team von Nico Hülkenberg, das es gleich mit beiden Autos in die Top-10 schafft: Der Emmericher startet am Sonntag als Neunter, Teamkollege Kevin Magnussen fährt sogar auf den sechsten Startplatz.
Für eine Schrecksekunde sorgt am Ende von Q1 Lance Stroll, der seinen Aston Martin in der Zielkurve mit voller Wucht in die Bande haut. Der Kanadier kann unverletzt aus dem völlig zerstörten Auto aussteigen, das Qualifying wird wegen der nötigen Reparatur- und Reinigungsarbeiten an der Strecke um fast eine halbe Stunde unterbrochen.
1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:30,984 Min.
2. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,072 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,079
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,286
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,501
6. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +0,591
7. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,631
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,689
9. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +0,824
10. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri +1,284
11. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:32,173
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 1:32,274
13. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 1:32,310
14. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:33,719
15. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:31,991
16. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:32,809
17. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 1:32,902
18. Logan Sargeant (USA) – Williams 1:33,252
19. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:33,258
20. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:33,397
Q3: Sainz‘ starke Performance geht hier weiter, der Spanier schnappt sich die Pole! Zweiter wird Mercedes-Pilot George Russell, Dritter Charles Leclerc im zweiten Ferrari.
Q2: Die Sensation ist perfekt! Beide Red Bull sind raus in Q2! Verstappen fehlen als Elftem gerade mal sieben Tausendstel zum Weiterkommen, aber es hilft nichts: Ausgerechnet Rookie Liam Lawson von Red Bulls Juniorteam AlphaTauri haut den F1-Dominator hier in letzter Sekunde raus. Mit einem Fehler im ersten Sektor hatte Verstappen zuvor auf seinem finalen Q2-Versuch etwas Zeit verloren.
Noch schlechter präsentiert sich Sergio Perez: Der Mexikaner dreht sich bei seiner fliegenden Runde schon im ersten Sektor und kann seine Zeit gar nicht mehr verbessern. Auch Pierre Gasly (Alpine) scheidet zwischen den beiden Red Bulls aus, genauso wie Williams-Pilot Alex Albon und Tsunoda nach Verstappens Blockade, wodurch dem WM-Leader noch zusätzlicher Ärger droht.
Für Red Bull läuft es hier bisher nicht gut: Vor dem letzten Schuss in Q2 sind Verstappen und Perez nur Zehnter und Elfter. Dem Weltmeister droht zudem größeres Ungemach: Er bummelt langsam auf der Ideallinie rum und blockt Yuki Tsunoda ab, der Japaner im AlphaTauri schimpft wild am Funk und bricht seine schnelle Runde ab. Die Stewards leiten deswegen eine Untersuchung ein. Aus der Vergangenheit wissen wir, dass es für ein solches Verhalten schon oft eine Strafe gab.
Q2 läuft: Mit einer halben Stunde Verspätung beginnt hier um 21:53 Uhr Ortszeit der zweite Teil des Qualifyings.
Wegen der Nachfolgen des Stroll-Unfalls, wie verteilter Flüssigkeiten und auch der nötigen Reparaturarbeiten an der Barriere, verzögert sich der Start von Q2 hier auf unbestimmte Zeit.
Q1 endet mit einem Knall – und das im wahrsten Sinne des Wortes: Schon in der vorletzten Kurvenkombination verliert Aston-Martin-Pilot Lance Stroll mit ausbrechendem Heck fast das Auto, in der ultraschnellen Zielkurve ist es dann soweit: Der Kanadier bleibt voll auf dem Gas und wird vom Kerb ausgehebelt, schlägt danach heftig in die Barriere ein.
Der Aston Martin ist nur noch Schrott, Stroll aber unverletzt: Am Funk gibt er Entwarnung. Raus ist der Teamkollege von Fernando Alonso als Letzter trotzdem, mit ihm scheiden durch die späte rote Flagge für den Crash auch Valtteri Bottas (Alfa Romeo), Oscar Piastri (McLaren), Logan Sargeant (Williams) und Gunayu Zhou (Alfa Romeo) aus.
Die Jagd nach den besten Startplätzen steht an: Jetzt geht es los mit dem Qualifying zum Singapur GP!
Drittes Training in Singapur, dritte Bestzeit für Ferrari und die zweite in Folge für Carlos Sainz. Der Scuderia-Spanier setzt sich im Warmfahren für das Qualifying (15:00 Uhr deutscher Zeit, live auf Sky) mit 69 Tausendsteln Vorsprung vor Mercedes-Pilot George Russell durch. Auf Rang drei ebenfalls ein Brite: Lando Norris im McLaren.
Die Probleme von Weltmeister Max Verstappen auf dem Stadtkurs gehen indes auch am Samstag weiter: Mit über drei Zehnteln Rückstand ordnet sich der Red-Bull-Pilot auf dem vierten Rang ein, findet sich auf dem Weg dahin aber mehrmals neben der Strecke und im Notausgang wieder und kämpft wie schon am Vortag mit dem Handling seines Autos.
„Hinten habe ich überhaupt keinen Grip. Ich glaube, ich sollte hier im Drift-Wettbewerb teilnehmen, dann gewinne ich sicher“, übt sich Verstappen in Galgenhumor. Außerdem motzt der Niederländer mehrfach übers Hochschalten. „So kann ich nicht fahren“, beschwert sich Verstappen hörbar genervt am Funk.
Trotz Platz neun am Ende: Probleme hat zum Auftakt am Samstag auch Nico Hülkenberg, wie Haas-Teamchef Günther Steiner verrät: „Nico ist nicht happy mit dem Auto und der Balance. Wir müssen schauen, was wir da machen können“, sagt der Südtiroler und räumt ein: „Auch unser Longrun war ehrlich gesagt nicht so gut.“
Hinzu kommt für Hülkenberg dann auch noch ein Knöllchen: Weil er in der Boxengasse mit 63,7 km/h statt der erlaubten 60 km/h geblitzt wird, muss der Emmericher 400 Dollar Strafe zahlen.
Beendet Singapur die Siegesserie von Max Verstappen? Der Red Bull-Star könnte im Stadtstaat in Südostasien auf elf Siege in Folge aufstocken, doch aktuell sieht es nicht nach einem weiteren Durchmarsch des Red Bull-Stars aus.
Nach dem dritten Platz im ersten Training kam Verstappen im zweiten freien Training nicht über Position acht hinaus, hatte dabei sieben Zehntelsekunden Rückstand auf die Spitze. Dort gab Ferrari das Tempo vor.
„Es wird sehr eng, das haben wir erwartet“, sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko bei Sky: „Wir müssen schauen, dass wir im Qualifying etwas hinzaubern, sonst wird es ganz schwierig.“ Die Chance für die Konkurrenz, die Serie von Red Bull zumindest in Singapur zu brechen, scheint mehr als gegeben. Denn auch Sergio Perez belegte zweimal nur den siebten Platz. Bislang hatte das Weltmeisterteam alle Rennen des Jahres gewonnen.
Schnellster im ersten Training war Charles Leclerc. Der Monegasse verwies seinen spanischen Ferrari-Teamkollegen auf den zweiten Platz, im zweiten schob sich Sainz vor Leclerc.
Der Freitag deutet auch darauf hin, dass die zumindest rechnerisch mögliche Titelentscheidung in der Konstrukteurswertung wohl vertagt wird: Red Bull bräuchte einen Doppelerfolg bei einer Nullrunde von Mercedes. Deren Teamchef Toto Wolff prophezeit: „Es wird sehr eng zwischen vier, fünf Teams vorne.“ In den Longruns waren Mercedes, Ferrari und Red Bull gleichauf.
Nur einer war schneller: Aston Martin-Star Fernando Alonso, dessen schnellste Runde ihn auf Rang vier brachte. Holt der Altmeister auf dem schwierigen Stadtkurs etwa seinen ersten und so verdienten Saisonsieg?
Für den einzigen deutschen Stammpiloten verliefen die Trainingseinheiten durchwachsen. Nico Hülkenberg wurde im Haas erst 17., anschließend landete er auf Rang elf.
Für Diskussionsstoff sorgten indes Bilder von Echsen auf der Strecke. „Vielleicht hatte Godzilla ein Kind“, witzelte Verstappens Renningenieur, nachdem es 2016 auch schon mal zu einer Begegnung mit einer Echse auf der Strecke gekommen war. Unschön: Mindestens eine Echse hat ihren Ausflug auf die Piste nicht überlebt.
1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:32,120 Min.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,018 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,235
4. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,358
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,465
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,591
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,692
8. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,732
9. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +0,897
10. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +0,985
11. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1,019
12. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri +1,165
13. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,241
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,270
15. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +1,341
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,357
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,455
18. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,704
19. Logan Sargeant (USA) – Williams +2,207
20. Alexander Albon (Thailand) – Williams +3,438
Die Formel 1 hat Europa verlassen und startet am Wochenende ihre kurze Asientournee: Einen ersten Eindruck von den tropischen Bedingungen liefert am Freitag beim ersten Training zum Singapur GP aber nicht nur die extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit, sondern auch die ortsansässige Tierwelt auf der Strecke!
Weil im Bereich von Kurve neun während der Session gleich mehrfach große Warane die Strecke überqueren, muss die Rennleitung im zweiten Sektor nicht weniger als dreimal die gelbe Flagge ausrufen. Allein: Das reicht zumindest zur Tierrettung nicht, denn kurz vor Sessionende fangen die Kameras am Bildrand leider auch eine überfahrene Echse ein.
Die Bestzeit nach der ersten Trainingsstunde im Stadtstadt, der dieses Jahr durch eine baulich bedingte Kursänderung mit einer fast zehn Sekunden schnelleren Strecke aufwartet, schnappen sich überraschend die beiden Ferrari: Charles Leclerc umrundet den modifizierten Straßenkurs mit einer Zeit von 1.33.350 Minuten am schnellsten, 78 Tausendstel vor Scuderia-Stallgefährte Carlos Sainz.
F1-Dominator Max Verstappen, der in Singapur noch nie gewinnen konnte, muss sich zum Auftakt mit 0,126 Sekunden Rückstand und Platz drei begnügen. Hinter dem Weltmeister sortiert sich das britische Trio Lando Norris (McLaren), Lewis Hamilton und George Russell (beide Mercedes) ein. Vorjahressieger Sergio Perez im zweiten Red Bull kommt mit fast vier Zehnteln Rückstand nicht über Rang sieben hinaus.
Der Deutsche Nico Hülkenberg beendet die Session im Haas nur auf der 17. Position, eine Zehntel und zwei Positionen hinter Teamkollege Kevin Magnussen.
1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:33,350 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,078 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,126
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,172
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,190
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,345
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,375
8. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,624
9. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,692
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,716
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,218
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,289
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1,307
14. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,452
15. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,537
16. Liam Lawson (Neuseeland) – Alpha Tauri +1,544
17. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1,635
18. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +2,106
19. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +2,124
20. Logan Sargeant (USA) – Williams +2,428
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