Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Ungarn. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen 2024 gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.
Erst die Doppelpole, dann der Doppelsieg: McLaren triumphiert beim Großen Preis von Ungarn. Oscar Piastri holt seinen ersten Formel-1-Triumph vor Lando Norris – und trotzdem kommt es teamintern zu heftigen Diskussionen. Denn der Brite hat dem Australier den Sieg drei Runden vor Schluss quasi geschenkt.
Hintergrund: Nach einem starken Start führt Piastri das Rennen lange Zeit an, fällt im letzten Drittel nach einem Undercut von Norris allerdings hinter seinen Teamkollegen zurück. Der Brite wird von McLaren vor dem Australier zum Service gerufen, um einen Angriff von Lewis Hamilton zu verhindern. Dabei profitiert er von der besseren Strategie, die eigentlich stets dem Führenden gehört.
Das Problem: Nachdem auch Piastri zum Stopp kommt, kann er seinem McLaren-Kollegen an der Spitze nicht folgen, fällt nach einem Mini-Ausritt ins Kiesbett bis auf sechs Sekunden hinter Norris zurück. Der WM-Zweite muss daraufhin rundenlang gebeten werden, den Platz an der Sonne wieder herzugeben. „Der Weg eine WM zu gewinnen, ist mit dem Team, nicht gegen das Team“, redet ihm sein Renningenieur ins Gewissen. Schließlich geht Norris widerwillig vom Gas und lässt Piastri vorbei.
„Danke für die Krönung, ich habe das schmerzhafter gemacht, als es hätte sein müssen“, räumt der Australier am Funk ein. Später erklärt er: „Ich habe mich am Start in diese Position gebracht und deshalb den Sieg verdient.“ Norris stellt sich öffentlich hinter die McLaren-Entscheidung: „Ein unglaublicher Tag für uns als Team“, betont er. „Das ist die Hauptsache. Oscar hat den Sieg heute verdient. Das Team hat von mir gewollt, dass ich ihn vorbeilasse und ich habe es gemacht.“
Für Sky-Experte Ralf Schumacher ist das keine Selbstverständlichkeit und hinsichtlich der WM auch nicht unbedingt nachvollziehbar. „Lando war zur richtigen Zeitpunkt der Schnellere. Deshalb sage ich falsche Entscheidung: Jetzt habe wir endlich jemanden, der Verstappen Paroli bieten kann, dann unterstützt ihn das Team nicht. Wir werden sehen, ob die sieben Punkte am Ende fehlen.“
Denn Norris (aktuell 76 Punkte hinter Verstappen) hätte maximal von einem schwierigen Rennen seines WM-Rivalen Max Verstappen profitieren können. Der Niederländer schimpft das ganze Rennen lang über seinen Red Bull und die Strategie, die ihn u.a. hinter Charles Leclerc (Ferrari) und Lewis Hamilton (Mercedes) zurückfallen lässt.
Als Verstappen den siebenmaligen Champion schließlich überholen will, verbremst er sich und fährt Hamilton über dessen Vorderrad. Der Brite kann weiterfahren, Verstappen fällt hinter Leclerc auf Platz fünf zurück. Als er sich anschließend beschwert, Hamilton habe noch in der Bremszone Linie gewechselt, muss der amtierende Champion auch noch einen Rüffel seines Renningenieurs einstecken: „Das ist kindisch, Max!“
Hinter Verstappen wird Carlos Sainz (Ferrari) Sechster vor dem zweiten Red Bull von Sergio Perez, George Russell (Mercedes) und Yuki Tsunoda. Den letzten Punkt holt Lance Stroll (Aston Martin).
Der einzige Deutsche im Feld, Nico Hülkenberg, schafft es im Haas auf Rang 13.
1. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 1:38:01,989 Std.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +2,141 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +14,880
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +19,686
5. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +21,349
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +23,073
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +39,792
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +42,368
9. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls +1:17,259 Min.
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1:17,976
11. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1:22,460
12. Daniel Ricciardo (Australien) – Racing Bulls + 1 Rd.
13. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas + 1 Rd.
14. Alexander Albon (Thailand) – Williams + 1 Rd.
15. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas + 1 Rd.
16. Valtteri Bottas (Finnland) – Kick Sauber + 1 Rd.
17. Logan Sargeant (USA) – Williams + 1 Rd.
18. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine + 1 Rd.
19. Zhou Guanyu (China) – Kick Sauber + 1 Rd.
Ausfälle
Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine (34. Rd.)
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 265 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 189
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 162
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 154
5. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 149
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 125
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 124
8. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 116
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 45
10. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 24
11. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 22
12. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls 22
13. Daniel Ricciardo (Australien) – Racing Bulls 11
14. Oliver Bearman (Großbritannien) – Ferrari 6
15. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 6
16. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 5
17. Alexander Albon (Thailand) – Williams 4
18. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 3
1. Red Bull 389 Pkt.
2. McLaren 338
3. Ferrari 322
4. Mercedes 241
5. Aston Martin 69
6. Racing Bulls 33
7. Haas 27
8. Alpine 9
9. Williams 4
Doppel-Pole für McLaren beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring. Lando Norris gewinnt das Qualifying vor seinem Teamkollegen Oscar Piastri. Für das britische Traditionsteam ist es die erste Doppelpole seit Brasilien 2012, als Lewis Hamilton und Jenson Button gemeinsam aus der ersten Startreihe losfuhren.
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Unterbrochen wird das letzte Qualifyingsegment nach einem Unfall von Yuki Tsunoda. Der Japaner verliert seinen Racing Bull beim Holpern über einen Randstein und rauscht in die Bande. Tsunoda ist untröstlich, fasst sich mit der Hand immer wieder durchs Visier und wischt sich über die Augen.
Anschließend wird das Training zwar noch mal gestartet, doch aufgrund von leicht einsetzendem Regen kann nur Tsunodas Teamkollege Daniel Ricciardo seine Zeit noch einmal verbessern und sich am Zehntplatzierten Japaner auf Rang neun vorbeischieben.
Weltmeister Max Verstappen belegt vorm Ferrari von Carlos Sainz Platz drei, ärgert sich bei der Zieldurchfahrt mit der Faust über die verpasste Bestzeit.
„Ich habe es das ganze Wochenende versucht“, räumt Verstappen ein. „Auch heute hat es nicht gereicht. Ich liebe den Wettbewerb, aber ich will am Ende ganz oben stehen und jetzt habe ich das Gefühl, dass wir jagen müssen.“ Was dem Niederländer auch zu denken gibt: „In den letzten GP war McLaren in den Rennen noch besser als im Qualifying.“
Red Bulls Motorsportchefberater Helmut Marko ergänzt: „Das Auto hatte nicht die Balance, die Max gebraucht hätte. 46 Hundertstelsekunden Rückstand sind nicht viel, aber uns hat wieder die Souveränität gefehlt. Trotzdem: Unser Longrun macht uns optimistisch. Wir waren die Schnellsten und der Reifenverschleiß bei Max war minimal.“
Silverstone-Sieger Lewis Hamilton startet von Rang fünf neben Charles Leclerc. Nico Hülkenberg schrammt um 0,010 Sekunden am Einzug ins Quali-Finale vorbei und wird zum wiederholten Male Elfter.
Für Sergio Perez kommt es ganz dicke. Nachdem der Mexikaner bereits im bisherigen Saisonverlauf nicht überzeugen konnte und die Abschiedsgerüchte Fahrt aufnahmen, verliert er bereits im ersten Qualifyingsegment auf halbnasser Strecke die Kontrolle über seinen Red Bull und knallt in die Streckenbegrenzung. „Klassischer Fahrfehler“, urteilt Sky-Experte Ralf Schumacher. Perez steht im Endklassement auf Platz 16.
Dabei ist er trotz seines Missgeschicks in guter Gesellschaft. Auch Mercedes-Star George Russell verpasst den Sprung in Q2, weil er zu wenig Sprit im Tank hat für eine zweite und notwendige schnelle Runde. „Wir haben völlig underperformt“, gibt Mercedes-Teamchef Toto Wolff zu. „Das war zu 70 Prozent ein Teamfehler, dass wir George zu wenig Sprit mitgegeben haben. Nach zwei guten Rennen kam jetzt der Rückschlag.“
1. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:15,227 Min.
2. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,022 Sek.
3. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,046
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,469
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,627
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,678
7. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,816
8. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,017
9. Daniel Ricciardo (Australien) – Racing Bulls +1,220
10. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls +1,250
11. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 1:16,317
12. Valtteri Bottas (Finnland) – Kick Sauber 1:16,384
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:16,429
14. Logan Sargeant (USA) – Williams 1:16,543
15. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:16,548
16. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 1:17,886
17. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:17,968
18. Zhou Guanyu (China) – Kick Sauber 1:18,037
19. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:18,049
20. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 1:18,166
Heftiger Unfall im zweiten freien Training zum Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring: Charles Leclerc kommt mit seinem Ferrari in der schnellen Kurve 5 zu weit nach außen auf den Randstein, verliert das Auto, dreht sich und kracht seitlich in die Leitplanke.
Das Training wird mit einer roten Flagge unterbrochen, weil die Leitplanke repariert werden muss. Der Ferrari ist vorne und hinten beschädigt, Leclerc kann aber unverletzt aussteigen.
Doch der Monegasse bleibt nicht der Einzige, der in dem Highspeed-Linksknick abfliegt. Auch Sauber-Pilot Zhou Guanyu erschreckt sich vor dem Red Bull von Sergio Perez, der kurz vor ihm auf der Ideallinie bummelt, und dreht sich. Der Chinese hat Glück im Unglück und schlägt nicht ein.
Sportlich wird der Freitag von der Hitze in Budapest und Alphalt-Temperaturen von bis zu 60 Grad bestimmt. Die Tagesbestzeit brennt Lando Norris im McLaren in den Asphalt, knapp zwei Zehntelsekunden vor Max Verstappen. Der Weltmeister fährt mit einer neuen Motorabdeckung, während sein Teamkollege Sergio Perez (Platz vier mit 0,4 Sekunden Rückstand) mit der alten Haube unterwegs ist.
„Wir haben ein umfangreiches Update gebracht“, erklärt Red Bull-Chefberater Helmut Marko bei Sky, „sind noch nicht ganz zufrieden mit der Balance, aber wenn man die Longruns nimmt, sind wir absolut vorne dabei.“ Verstappen muss sich nun entscheiden, ob er im Qualifying die neue oder alte Motorabdeckung benutzt. Marko: „Wir wissen, wo die Probleme liegen und ob wir das Richtige machen, wird sich herausstellen.“
Auf Rang drei landet Ferrari-Pilot Carlos Sainz. Die beiden Mercedes von George Russel und Lewis Hamilton belegen die Ränge fünf und sieben.
Hungaroring-Experte Lewis Hamilton hofft am Samstag (16.00 Uhr/Sky und RTL) auf seine zehnte Pole beim GP von Ungarn. Nach seinem 104. Rennsieg zuletzt in Silverstone will der 39 Jahre alte Formel-1-Rekordweltmeister auch auf dem Kurs bei Budapest einen neuen Rekord aufstellen. Bereits achtmal konnte der Brite das Rennen gewinnen.
Der einzige Deutsche im Feld, Nico Hülkenberg, beendet den Freitag nahe Budapest im Haas auf Platz 15.
1. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:17,788 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,243 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,397
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,467
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,506
6. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +0,527
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,575
8. Daniel Ricciardo (Australien) – Racing Bulls +0,583
9. Alexander Albon (Thailand) – Williams +0,726
10. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,731
11. Valtteri Bottas (Finnland) – Kick Sauber +0,798
12. Logan Sargeant (USA) – Williams +0,823
13. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,830
14. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,966
15. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1,002
16. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,100
17. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +1,391
18. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,498
19. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls +1,818
20. Zhou Guanyu (China) – Kick Sauber +2,279
Im ersten Freien Training zum Großen Preis von Ungarn hat Max Verstappen den zweiten Platz belegt. Bei heißen Bedingungen auf dem Hungaroring musste sich der dreifache Weltmeister in seinem Red Bull nur Carlos Sainz im Ferrari geschlagen geben. Der Spanier war fast drei Zehntelsekunden schneller als der niederländische Ungarn-Sieger der letzten beiden Jahre.
Bei Asphalttemperaturen von rund 60 Grad zeigte Sainz eine starke Leistung und setzte sich an die Spitze. Dritter wurde Sainz‘ Teamkollege Charles Leclerc aus Monaco, während George Russell im Mercedes den vierten Platz belegte. Sein Teamkollege Lewis Hamilton wurde Zehnter. Hamilton, der in Silverstone seine sieglose Zeit seit Dezember 2021 beendete, ist mit acht Siegen der Rekordhalter auf dem Hungaroring.
Der einzige deutsche Stammfahrer, Nico Hülkenberg, verzichtete auf das Auftakttraining. Stattdessen durfte sein designierter Nachfolger bei Haas, Oliver Bearman, ans Steuer.
Vor dem Großen Preis von Ungarn am Sonntag um 15:00 Uhr (live bei Sky und RTL) führt Verstappen die Gesamtwertung mit 255 Punkten deutlich an. Lando Norris im McLaren, der im Training den sechsten Platz belegte, liegt mit 171 Punkten auf dem zweiten Platz im Klassement.
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1. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 1:18,713 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,276 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,298
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,424
5. Zhou Guanyu (China) – Kick Sauber +0,467
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,498
7. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,536
8. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls +0,547
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +0,552
10. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,574
11. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,727
12. Daniel Ricciardo (Australien) – Racing Bulls +0,865
13. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,973
14. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1,081
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Kick Sauber +1,091
16. Logan Sargeant (USA) – Williams +1,172
17. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,263
18. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,310
19. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,582
20. Oliver Bearman (Großbritannien) – Haas +1,658
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