Die Formel 1 gastiert an diesem Wochenende in Zandvoort zum Niederlande Grand Prix. Alle Ergebnisse, Trainingsberichte, News zu Qualifying und Rennen 2023 gibt es hier. Sky überträgt live – alle TV-Infos hier.
Max Verstappen schnappt sich den nächsten Formel-1-Rekord: Mit seinem neunten Grand-Prix-Erfolg in Serie stellt er die Bestmarke von Sebastian Vettel (2013) und Alberto Ascari (1952/53) ein. In Zandvoort feiert der Heim-Hero außerdem schon seinen dritten Triumph in Folge – dafür muss Verstappen am Sonntag allerdings ein Chaosrennen mit mehreren Regenphasen und einer Unterbrechung mit roter Flagge sieben Runden vor Schluss überstehen.
„Das Wetter hat es uns heute nicht einfach gemacht immer die richtigen Entscheidungen zu treffen, aber ich bin natürlich unglaublich stolz. Ich hatte schon vor dem Start Gänsehaut als ich die Nationalhymne gehört habe“, freut sich Verstappen und lobt: „Die Fans und die Atmosphäre waren wieder großartig heute und ich freue mich, dass ich ihnen den nächsten Sieg hier liefern konnte.“
Ein bärenstarkes Rennen zeigt am Sonntag aber auch Altmeister Fernando Alonso, der sich im Aston Martin bereits in der Startphase mit tollen Manövern zwei Positionen schnappt und auch anschließend im Regen seine Extraklasse beweist: „Es war ein sehr intensives Rennen, vor allem am Ende im Nassen. Das Auto ist heute aber geflogen und war sehr konkurrenzfähig. Bei diesen Bedingungen brauchst du ein Auto, auf das man sich verlassen kann und das hatte ich heute, es hat Spaß gemacht“, strahlt Alonso.
Red Bulls zweiter Fahrer Sergio Perez patzt indes, leistet sich erst einen Dreher auf nasser Fahrbahn, der ihn hinter Alonso wirft, dann auch noch ein Speeding-Vergehen in der Boxengasse. Wegen der dafür fälligen fünf Strafsekunden, die im Ziel aufs Ergebnis addiert werden, erbt Alpine-Pilot Pierre Gasly den dritten Rang. „Was für ein Rennen, um so aus der Sommerpause zu kommen. Ein tolles Resultat“, jubelt der Franzose am Podium.
Nicht so gut läuft das Rennen für Mercedes: Rekordweltmeister Lewis Hamilton beendet den Grand Prix noch hinter Perez und Ferrari-Mann Carlos Sainz nur als Sechster. George Russell wird im zweiten Schwarzpfeil nach einer Kollision mit Landsmann Lando Norris nur 17. Frust auch bei Ferrari-Star Charles Leclerc, der nach einer Berührung mit McLarens Oscar Piastri einen Schaden am Unterboden davonträgt, nie wieder richtig auf Pace kommt und sein Auto deshalb vorzeitig abstellt.
Der Deutsche Nico Hülkenberg beendet den Sonntag in Zandvoort auf der zwölften Position, zwei Plätze vor Teamkollege Kevin Magnussen. Zwischen die beiden Haas schiebt sich Debütant Liam Lawson, der bei AlphaTauri dieses Wochenende kurzfristig für den verletzten Daniel Ricciardo einspringt und die Zielflagge immerhin vor Stallgefährte Yuki Tsunoda sieht.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 2:24:04,411 Std.
2. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +3,744 Sek.
3. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +7,058
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +10,068
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +12,541
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +13,209
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +13,232
8. Alexander Albon (Thailand) – Williams +15,155
9. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +16,580
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +18,346
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +20,087
12. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +20,840
13. Liam Lawson (Neuseeland) – Red Bull +26,147
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +26,410
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +27,388
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +29,893
17. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +55,754
Ausfälle
Logan Sargeant (USA) – Williams (15. Rd.)
Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari (42. Rd.)
Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo (63. Rd.)
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 339 Pkt.
2. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 201
3. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 168
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 156
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 102
6. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 99
7. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 99
8. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 75
9. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 47
10. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 37
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 36
12. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 36
13. Alexander Albon (Thailand) – Williams 15
14. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 9
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 5
16. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 4
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 3
18. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 2
1. Red Bull 540 Pkt.
2. Mercedes 255
3. Aston Martin 215
4. Ferrari 201
5. McLaren 111
6. Alpine 73
7. Williams 15
8. Haas 11
9. Alfa Romeo 9
10. Alpha Tauri 3
Ziel: Verstappen gewinnt zum dritten Mal in Folge in Zandvoort. Alonso wird Zweiter, Gasly rückt durch die Strafe gegen Perez auf Rang drei vor und darf sich über sein erstes echtes Podium im Alpine freuen. Sainz und Hamilton komplettieren die Top-6.
Verstappen sollte den Sieg und damit auch den Rekord im Sack haben: Drei Sekunden Vorsprung jetzt für den Niederländer.
Drei Runden noch, aber Alonso lässt nicht locker. 1,7 Sekunden hängt er hinter Verstappen. Die Gischt der immer noch feuchten Strecke macht es natürlich nicht einfacher jetzt.
Perez kassiert eine Fünf-Sekunden-Strafe für zu schnelles Fahren in der Boxengasse. Es ist nicht das Rennen des Mexikaners… und auch Russell hat Pech heute, er muss nach einem Rempler mit Norris die Box ansteuern.
Restart: Mit fünf Runden auf der Uhr ist das Rennen wieder freigegeben. Alonso attackiert bereits Verstappen, der Lokalmatador behauptet aber erstmal die Führung.
Die Rennleitung macht hier wirklich einen interessanten Job. Sie gibt bekannt: Fliegender Start, kein stehender. Gut ist das natürlich vor allem für den Führenden Verstappen. Aber wir sind ja auch in Holland…
Außerdem teilt die Rennleitung mit: Intermediates sind verpflichtend. „Ist doch blöd, du musst den Leuten die Möglichkeit geben es auch anders zu machen. Das macht so ja gar keinen Sinn, es geht ja auch nicht um die Sicherheit, weil der Full Wet ja sogar noch sicherer ist. Dann sollte man es offen lassen und die Fahrer und Teams entscheiden lassen“, echauffiert sich Experte Mathias Lauda bei ServusTV.
Um 17:14 geht es weiter, also in zehn Minuten! Mal sehen, ob die Rennleitung sich mit dem langen Zögern einen Gefallen getan hat, wenn genau dann der Regen zurückkommt…
Noch dauert es mit einem Neustart. Immerhin: Der Regen hat wieder aufgehört und die Sonne ist draußen. Auf der Piste steht natürlich noch viel Wasser, aber eigentlich sollte die Rennleitung jetzt Gas geben, um die letzten sieben Runden hier über die Bühne zu bringen, denn in 15 Minuten droht laut Radar der nächste Aufguss.
Perez hat Glück: Die Rennleitung setzt ihn für die Startaufstellung bei einem möglichen Restart auf P3 hinter Verstappen und Alonso, wertet also den frühen Zeitpunkt des Abbruchs, noch bevor ihn die Boxenampel eingebremst hat. Die Startorder lautet: Verstappen, Alonso, Perez, Gasly, Sainz, Hamilton, Russell.
Verstappen hat sich noch Regenreifen geholt, Alonso ist weitergefahren auf Intermediates. Bitter: Perez ist auch zum Stopp für blaue Pneus gekommen, dann kam aber die rote Flagge. Die Ampel der Boxengasse ist deshalb auf Rot und der Mexikaner muss in der Boxengasse warten. Das dürfte ihn das Podium kosten. Neuer Dritter hinter Verstappen und Alonso ist Gasly.
Rote Flagge! Alfa-Pilot Guanyu Zhou ist abgeflogen, die Strecke ist jetzt praktisch unfahrbar mit so viel Wasser. Der Chinese ist wohlauf, aber das Rennen wird erstmal unterbrochen.
Jetzt ist es Starkregen, der hier über die Strecke an der Nordseeküste peitscht.
Perez fliegt in Kurve eins ab! Der Mexikaner schafft es zwar zurück auf die Strecke, Alonso ist aber durchgeschlüpft und neuer Zweiter. Der Regen nimmt zu.
Verstappen hat seinen Stopp ebenfalls absolviert und ist weiter in Führung. Das dürfte es gewesen sein für den Niederländer, der das Timing gut erwischt hat. Alonso hat von Perez‘ Problemen nicht profitieren können, weil er auf der nassen Strecke selbst zu viel Zeit eingebüßt hat und ist weiter Dritter.
Da ist der Regen: Perez kommt wieder zuerst, aber Red Bull hat die Reifen nicht bereit. Auch die Mercedes kommen.
15 Runden geht es noch, die Spannung steigt. Alonso fliegt im Moment, sein Rückstand auf Perez ist jetzt unter zehn Sekunden. Und die dunklen Wolken kommen näher!
Red Bull warnt Verstappen am Funk vor: Das Team erwartet gut zehn Runden vor Schluss stärkeren Regen. Alonso hört den Bullen-Funk scheinbar auch mit, denn der Spanier gast jetzt richtig an und dreht die schnellste Runde. Reifen schonen ist nicht mehr angesagt… weil Alonso schon weiß, dass er bald die Regenreifen holt?
Alonso bügelt den Fehler seines Teams hier umgehend aus und schnappt sich in Kurve eins Kumpel Sainz sowie den Podestplatz. Der Druck auf Red Bull ist aber trotzdem raus, fast 14 Sekunden liegt Alonso nun hinter Perez.
Bitter für Alonso: Sein Team patzt beim Stopp, vorne links geht der Reifen nicht runter. Dadurch fällt der Spanier hinter Landsmann Carlos Sainz im Ferrari, der jetzt Dritter ist. Auch Verstappen war beim Reifenwechsel und führt weiterhin vor Perez, 6,2 Sekunden beträgt sein Vorsprung.
Perez kommt zum Reifenwechsel, holt sich frische rote Pneus. Verstappen bleibt erstmal draußen. Die Wolken im Hintergrund werden wieder dunkler. Leclerc hat den Ferrari unterdessen abgestellt. Mit einem Schaden am Unterboden wurde er immer weiter durchgereicht und war längst aus den Punkterängen rausgefallen.
Verstappen hat sich vorne 4,5 Sekunden von Perez abgesetzt. 3,3 weitere Sekunden dahinter liegt Alonso, der zumindest halbwegs mit den Red Bulls mithalten kann. In ungefähr zehn Minuten soll in Zandvoort weiterer Regen drohen und das Ganze hier wieder etwas aufpeppen.
Schwarz-Weiße Flagge für Magnussen wegen eines späten Spurwechsels auf der Bremse beim Verteidigen gegen Williams-Pilot Albon. Der Däne darf sich jetzt also nichts mehr erlauben. Nach einer glücklichen Reifenstrategie mit dem Regen vorhin liegt Magnussen aktuell auf Platz zehn. Teamkollege Hülkenberg ist auf Rang 15.
Restart: Das Safety-Car biegt wieder ab, Sargeants Auto ist geborgen. Verstappen führt das Feld vor seinen jubelnden Fans über Start-Ziel und wird sich nun wieder von den Verfolgern absetzen.
Verstappen führt vor Perez und Alonso, die Spitzenreiter kommen jetzt natürlich nicht rein. Weiter hinten im Feld nutzen einige Piloten das Safety-Car aber für einen billigen Reifenwechsel.
Safety-Car: Wie gestern bereits schmeißt Logan Sargeant seinen Williams in die Bande, vorne rechts fehlt eine ganze Ecke. Der junge Amerikaner wirkt zunehmend überfordert. Die Rennleitung bringt das Safety-Car auf die Piste.
… und der kommt tatsächlich! Bei Start-Ziel tröpfelt es jetzt wieder, im Moment aber noch nicht besonders intensiv.
Und genau so ist es. Elegante Lösung für Red Bull: Verstappen führt damit wieder in seinem Heimrennen und alle 20 Fahrer sind nun wieder auf den Trockenreifen. Verstappen wird sich vorne nun wieder absetzen, Spannung kann jetzt eigentlich nur neuer Regen liefern…
Verstappen und Gasly stoppen ebenfalls. Der Undercut mit den deutlich schnelleren Slick-Zeiten dürfte Verstappen weiter in die Karten spielen, vielleicht kann er Perez damit sogar in der Box überholen.
Hamilton, der vorhin zu spät dran war mit dem Wechsel auf Intermediates, holt sich dafür nun früh Trockenreifen. Allerdings ist weiterer Regen angesagt, wenn auch leichter als vorhin. Alonso, Sainz, Tsunoda ziehen trotzdem nach und holen sich auch Slicks.
Auch an Zhou ist Verstappen vorbei und jagt jetzt Teamkollege Perez. Der Mexikaner ist aber aktuell deutlich langsamer als der Weltmeister, sein Vorsprung schmilzt Runde für Runde dahin.
Verstappen überholt Gasly und ist wieder Dritter – dabei drückt der Lokalmatador den Franzosen aber neben die Strecke, das könnte noch eine Strafe geben. Deutlich sauberer macht es dahinter Alonso, der Leclerc alt aussehen lässt und nun Fünfter ist.
Perez ist der große Gewinner des Wettereinbruchs und seines frühen Reifenwechsels. Der Mexikaner führt satte elf Sekunden vor Alfa-Romeo-Pilot Guanyu Zhou!
Alonso geht im Nassen mit viel Mut an Norris vorbei und ist Zweiter, danach kommen der Spanier und auch der Führende Verstappen zum Reifenwechsel – eine Runde zu spät eigentlich. Norris fährt weiter und ist vorerst Erster, aber die Bahn ist jetzt zu nass.
Perez und Leclerc kommen direkt zum Stopp auf Intermediates, wobei Ferrari die Reifen nicht parat hat.
Start: Verstappen behauptet die Spitze, Norris sortiert sich auf Rang zwei ein. Dahinter schnappt sich Alonso Rang drei von Russell mit einem cleveren Move auf der Innenbahn der Steilkurve. Am Ende von Runde eins erwartet die Piloten aber eine nasse Strecke, es beginnt nur eine Minute nach dem Start zu regnen!
In Kürze geht es los: In Zandvoort steht das große Heimspiel für Max Verstappen an. Der Niederländer startet von der Pole und kann heute den Siegesrekord von Sebastian Vettel und Alberto Ascari von neun GP-Triumphen am Stück einstellen. Auch das Wetter spielt vorerst mit und der Regen der letzten Tage hat sich erstmal verzogen.
Großer Jubel auf den prallgefüllten Tribünen in Zandvoort: Lokalmatador Max Verstappen wird seiner Favoritenrolle beim Heimspiel einmal mehr gerechnet und enttäuscht die Fans im Qualifying zum Niederlande GP am Samstag nicht. Mit einer Rundenzeit von 1:10.567 lässt der WM-Spitzenreiter der Konkurrenz erneut keine Chance, brummt dem ersten Verfolger, Lando Norris im McLaren, satte 0,537 Sekunden Rückstand auf.
Doch eine Spazierfahrt vor heimischem Publikum ist das Zeittraining für Verstappen am Samstag nicht: „Es war schon ziemlich rutschig da draußen und ging dann darum, die Rundenzeiten hinzubringen und stabil zu fahren“, sagt der Red-Bull-Star mit Blick auf die nassen ersten beiden Sessions im Qualifying: „Auf den Slicks (in Q3; d. Red.) gab es dann eine feine trockene Linie, die letzte Runde hat sehr viel Spaß gemacht.“
Über den Applaus von den euphorisierten Fans freut sich der Lokalmatador: „Man hat natürlich immer den Druck, die Leistung zu bringen, aber wenn dann alles zusammenpasst ist es natürlich großartig“, sagt Verstappen. „Eine unfassbare Zeit. Fast sechs Zehntel Vorsprung auf dieser kurzen Strecke, das ist eine unglaubliche Machtdemonstration. Die Verhältnisse waren sehr schwierig, aber er hat immer den Überblick bewahrt“, lobt Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko den Weltmeister.
Auf seine dritte Zandvoort-Pole in Folge muss Verstappen am Samstag allerdings etwas länger warten, denn gerade das entscheidende Q3 zieht sich mit gleich zwei Unterbrechungen durch rote Flagge wie Kaugummi: Mit etwas mehr als vier Minuten auf der Uhr versenkt Charles Leclerc seinen Ferrari auf der abtrocknenden Strecke in der Leitplanke. Der Monegasse startet das Rennen damit nur von der neunten Position.
Schon etwas früher in Q3 sorgt Williams-Pilot Logan Sargeant für eine längere Pause, der sein Auto in Kurve zwei verliert und in der Sicherheitsbarriere versenkt, die anschließend repariert werden muss. Kurz zuvor hatte der Mann aus Florida noch über seinen ersten Q3-Einzug jubeln dürfen. Am Sonntag ist Sargeant der erste Amerikaner in den Top-10 der Startaufstellung seit 30 Jahren: Zuletzt gelang dieses Kunststück Michael Andretti im McLaren 1993 in Monza.
Einer besonders schweren Aufgabe sieht sich am Samstag Formel-1-Debütant Liam Lawson gegenüber: Mit nur einem Training Zeit und bei schweren äußeren Bedingungen auf nasser Strecke muss er bei AlphaTauri das Cockpit von Daniel Ricciardo übernehmen, der sich bei seinem Crash am Freitag die Hand gebrochen hat. Lawson hält das Auto zwar von der Bande fern, mit deutlichem Rückstand belegt der Neuseeländer allerdings den 20. und letzten Platz.
Nico Hülkenberg schlägt immerhin Teamkollege Kevin Magnussen, kommt aber nicht über Rang 15 hinaus. Frust auch bei Rekordweltmeister Lewis Hamilton: Der Brite scheidet im Mercedes schon in Q2 aus, nimmt das Rennen am Sonntag (Start 15 Uhr, live auf Sky) nur von der 13. Position auf. Für die Schwarzpfeile holt im Qualifying immerhin George Russell die Kartoffeln aus dem Feuer: Der Brite verdrängt in letzter Sekunde noch Landsmann Alex Albon im Willams von der dritten Startposition.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:10,567 Min.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,537 Sek.
3. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,727
4. Alexander Albon (Thailand) – Williams +0,852
5. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,939
6. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,187
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,313
8. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +1,371
9. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +2,098
10. Logan Sargeant (USA) – Williams +6,181
11. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:20,121
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 1:20,128
13. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 1:20,151
14. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:20,230
15. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 1:20,250
16. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:22,067
17. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:22,110
18. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:22,192
19. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:22,260
20. Liam Lawson (Neuseeland) – Red Bull 1:23,420
Verstappen holt die Pole, wie sollte es anders sein: Eine halbe Sekunde brummt Verstappen den Verfolgern auf, die angeführt werden von Norris. Russell verdrängt Williams-Pilot Albon in letzter Sekunde noch von Rang drei. Sergio Perez im zweiten Red Bull muss sich mit Startplatz sieben zufriedengeben.
Grün: Das Qualifying läuft wieder – jetzt aber!
Rote Flagge: Denkste… gleich wieder Rot! Diesmal ist es Charles Leclerc, der mit seinem Ferrari zu weit rauskommt und das Auto dann unsanft in der Leitplanke versenkt. Leclerc entschuldigt sich sofort beim Team. Damit waren’s nur noch acht.
Grün: Die Session ist wieder freigegeben, wegen der nötigen Reparaturen an der Sicherheitsbarriere hat die Pause nun doch etwas länger gedauert. Jetzt geht es aber weiter und endlich um die Pole!
Rote Flagge: Eben noch gelobt, jetzt die kalte Dusche für Logan Sargeant. Der Williams-Pilot versenkt sein Auto auf der abtrocknenden Piste in Turn zwei heftig in den Reifenstapeln. Das war’s mit seinem Qualifying. Für die neun verbliebenen Kollegen geht es in Kürze weiter mit noch etwas mehr als Minuten auf der nun angehaltenen Uhr.
Q2: Haas hat auch mit den neuen Updates nicht die Pace, für Hülkenberg ist in Q2 als 15. Feierabend, 0,183 Sekunden fehlen dem Deutschen zum Sprung in die Top-10. Den schafft sensationell Williams-Rookies Logan Sargeant, zum ersten Mal in seiner Karriere. Die Autos aus Grove laufen hier an den Nordsee, das zeigt auch Albon als Dritter hinter Verstappen und Oscar Piastri.
Extrem bitter läuft das Qualifying für Mercedes: Während Kundenteam Williams jubelt und genauso wie der andere Mercedes-Kunde McLaren mit beiden Autos in Q3 einzieht, fliegt Hamilton als 13. sang- und klanglos raus. Mit dem Rekordweltmeister erwischt es Lance Stroll, Pierre Gasly, Yuki Tsunoda und eben Hülkenberg.
Q1: Der Regen in Zandvoort sorgt schon im ersten Quali-Abschnitt für Spannung und allerhand Ausritte. Am Ende erwischt es Guanyu Zhou, Esteban Ocon, Kevin Magnussen, Valtteri Bottas und Liam Lawson, die hier als erste Fahrer die Segel streichen müssen. Für den Neuling im AlphaTauri, der nach Daniel Ricciardos Handverletzung gestern einsteigt, natürlich eine extrem schwierige Aufgabe: Mit kaum Trainingszeit und dann noch bei Regen liegt er 2,4 Sekunden hinter der Spitze abgeschlagen auf dem letzten Platz.
Die Bestzeit in Q1 schnappt sich überraschend Williams-Pilot Alex Albon, 0,026 Sekunden vor Lokalmatador und Top-Favorit Max Verstappen. Nico Hülkenberg schafft es als Elfter souverän in die nächste Runde, während sein Teamkollege als 18. schon raus ist.
Er ist auch im Regen nicht zu stoppen: Max Verstappen (Red Bull) ist im letzten Freien Training vor der Formel-1-Qualifikation zu seinem Heimrennen beim Großen Preis der Niederlande in Zandvoort die Bestzeit gefahren. Bei schwierigen Bedingungen auf zunächst nasser und danach abtrocknender Strecke war der 25 Jahre alte Doppelweltmeister aus Holland am Samstag im Red Bull nicht zu schlagen. Verstappen verwies Mercedes-Pilot George Russell auf den zweiten Platz, Dritter wurde sein Teamkollege Sergio Pérez aus Mexiko.
Damit startet Verstappen als Topfavorit ins finale Zeittraining (Samstag/15.00 Uhr/Sky). Stark: Seit der Rückkehr der Formel 1 auf den Dünenkurs an der Nordsee 2021 holte er jeweils den besten Startplatz und gewann tags darauf das Rennen. Mit einem Sieg am Sonntag könnte er Sebastian Vettels Erfolgsserie von neun Siegen in Folge übertrumpfen.
Liam Lawson beendete sein erstes Samstagstraining mit fast fünf Sekunden Rückstand auf Rang 18. Der 21 Jahre alte Neuseeländer ersetzt bei AlphaTauri den verletzten Daniel Ricciardo, der sich am Freitag bei einem Unfall die linke Hand gebrochen hat. Ricciardo wollte dabei Oscar Piastri ausweichen, der zuvor ebenfalls die Kontrolle über seinen McLaren verloren hatte. „Entweder er oder die Mauer“, sei seine Wahl gewesen. Dann habe er aber nicht mehr genug Zeit gehabt, die Hände vom Lenkrad beim Einschlag in die Streckenbegrenzung zu nehmen. „Es ist wirklich unglücklich und frustrierend“, so Ricciardo, der seinem Nachfolger aber viel Erfolg wünscht. „Es ist eine Chance für Liam, sich zu zeigen. Und ich wünsche ihm und dem Team ein starkes Wochenende.“
Der Deutsche Nico Hülkenberg kam im Haas auf den 15. Platz.
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:21,631 Min.
2. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,379 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1,000
4. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +1,003
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +1,092
6. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1,119
7. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +1,261
8. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,334
9. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,462
10. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +1,527
11. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,579
12. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,807
13. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1,913
14. Logan Sargeant (USA) – Williams +1,939
15. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +2,009
16. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +2,175
17. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +2,427
18. Liam Lawson (Neuseeland) – Red Bull +4,712
19. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +6,851
20. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas – (2. Rd.)
Schlechte Nachrichten für Daniel Ricciardo (AlphaTauri): Der Australier hat sich beim Unfall im freien Training zum Großen Preis der Niederlande das Handgelenk gebrochen. Das hat Red Bull-Chefberater Helmut Marko gegenüber F1-Insider.com bestätigt. Der Grazer: „Daniel hat sich das Handgelenk gebrochen. Liam Lawson wird ihn ersetzen. Daniel wird jetzt von einem MotoGP-Arzt operiert werden. Wann er wieder einsatzfähig ist, wissen wir nicht.“ Keine einfache Aufgabe für den Neuseeländer, der derzeit eigentlich in der Super Formula in Japan fährt: Er saß zuletzt vor rund einem Jahr in einem Formel-1-Auto.
Für Formel-1-Dominator Max Verstappen soll es ein historisches Heimspiel werden: Am Sonntag in Zandvoort jagt der Lokalmatador ausgerechnet vor seinen Fans den neunten Grand-Prix-Sieg in Serie, womit Verstappen den Allzeitrekord von Alberto Ascari und Sebastian Vettel einstellen würde.
Am Freitag präsentiert sich der 25-Jährige bei der Rückkehr der Königsklasse aus der Sommerpause schon wieder in Topform: Im ersten Training setzt der Niederländer die Bestzeit, zwei Zehntel vor Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso und Lewis Hamilton im Mercedes. Die zweite Session beendet Verstappen zwar mit 0,023 Sekunden Rückstand auf McLaren-Mann Lando Norris nur als Zweiter, auf seiner Qualifying-Simulation leistet er sich allerdings einen kleinen Quersteher am Ausgang von Kurve drei und verliert etwas Zeit.
Einen Horror-Freitag erlebt hingegen Ferrari: Kein Pilot der Scuderia schafft es in einer der beiden Trainings in die Top-10, dafür finden sich sowohl Charles Leclerc als auch Carlos Sainz, der sein Cockpit im ersten Training zur Mittagszeit noch Nachwuchspilot Robert Shwartzman überlassen muss, bei kleineren Ausritten neben der Strecke und im Kies wieder.
Überraschend stark indes: Alex Albon im Williams, der nach Platz fünf im ersten Training in der zweiten Session sogar Dritter wird, noch vor Rekordweltmeister Hamilton. Trotzdem zeigt sich Mercedes-Sportchef Toto Wolff zufrieden: „Das erste Training war etwas besser für uns als das zweite, aber es war definitiv ermutigend, was wir heute gesehen haben. Wir haben in beiden Sessions viel lernen können.“
Sergio Perez im zweiten Red Bull kommt am Freitag nicht über die Ränge vier und sieben hinaus und scheint einmal mehr keine ernsthafte Herausforderung für Verstappen zu sein. Immerhin das Wetter ist fürs weitere Wochenende aber unbeständig angesagt und könnte dem Red-Bull-Star bei seiner Rekordjagd mit der ein oder anderen Unabwägbarkeit doch noch einen Strich durch die Rechnung machen.
Dass auf dem engen und sandigen Dünenkurs an der Nordsee durchaus Gefahren lauern, zeigen am Freitag gleich zwei Unterbrechungen: Im ersten Training sorgt Nico Hülkenberg, der seinen Vertrag bei Haas wie Teamkollege Kevin Magnussen vor dem Wochenende bis 2024 verlängert hat, für eine rote Flagge: Der Deutsche dreht sich in der vorletzten Kurve ins Kiesbett. Beide Sessions beendet Hülkenberg schließlich nur auf Rang 18.
Für einen kuriosen Doppelcrash und die nächste rote Flagge sorgen am Nachmittag in Zandvoort die beiden Australier im Feld: Nach einem Dreher in der überhöhten Steilkurve von Turn drei fliegt McLaren-Pilot Oscar Piastri ab. Kurze Zeit später kommt ausgerechnet Daniel Ricciardo an, den Piastri beim Traditionsteam aus Woking für 2023 ersetzt hatte. Der AlphaTauri-Pilot kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und stopft sein Auto deshalb in die Mauer, um Piastri nicht zu treffen.
Dabei verletzt sich Ricciardo offensichtlich am linken Handgelenk: Zwar verlässt der Routinier das Cockpit eigenständig, danach begibt er sich zu weiteren Checks aber in ein örtliches Krankenhaus. Als Ersatzmann bei AlphaTauri stünde fürs Wochenende theoretisch Liam Lawson zur Verfügung.
1. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:11,330 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,023 Sek.
3. Alexander Albon (Thailand) – Williams +0,269
4. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,308
5. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,390
6. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +0,436
7. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,487
8. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +0,505
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +0,527
10. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,533
11. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,585
12. Logan Sargeant (USA) – Williams +0,604
13. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,671
14. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,679
15. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +0,744
16. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,763
17. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,074
18. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1,363
19. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +1,571
20. Daniel Ricciardo (Australien) – Alpha Tauri +1,766
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:11,852 Min.
2. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +0,278 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,373
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,471
5. Alexander Albon (Thailand) – Williams +0,595
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,608
7. Logan Sargeant (USA) – Williams +0,765
8. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +0,806
9. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +0,897
10. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,950
11. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,961
12. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +1,043
13. Daniel Ricciardo (Australien) – Alpha Tauri +1,138
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1,470
15. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +1,596
16. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +1,667
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1,974
18. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +2,171
19. Robert Schwarzman (Israel) – Ferrari +2,951
20. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin – (3. Rd.)
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