Die Formel E startet bereits morgen in die neue Saison. Pascal Wehrlein gehört aus deutscher Sicht zu den Favoriten. Alle Infos zum Saisonstart.
Die Formel E wird jetzt eine Weltmeisterschaft. Und die erste Elektro-WM 2021 startet an einem ungewöhnlichen Tag: Am Freitagabend 18 Uhr deutscher Zeit geht es mit dem Nachtrennen in Riad (Saudi-Arabien) los. Was ist 2021 neu?
Der Fahrermarkt war vor der Saison relativ stabil. Nur sieben der 24 Cockpits wurden neu besetzt. Das wird sich für die kommende Saison sicherlich ändern, denn dann wird alleine wegen der Ausstiege von Audi und BMW eine größere Bewegung auf dem Transfermarkt erwartet.
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Aus deutscher Sicht ist vor allem einer der sieben Wechsel interessant: Pascal Wehrlein kommt zu Porsche und bildet gemeinsam mit André Lotterer ein rein deutsches Fahrerduo. „Ich will Rennen gewinnen, das sind meine Erwartungen, aber auch die von Porsche“, erklärt Wehrlein, der stolz ist auf seinen neuen Werksfahrervertrag: „Porsche ist schließlich einer der erfolgreichsten Automobilhersteller im Motorsport. Für mich ist es eine Ehre und große Motivation, Teil der Porsche-Motorsport-Familie zu sein. Ich kenne die Formel E inzwischen recht gut und weiß, worauf es in dieser Rennserie ankommt.“
Trotzdem fehlt immer noch der erste ganz große Erfolg in der Elektroformel. Auf die Nachfrage von F1-Insider.com, wann endlich der erste Sieg fällig ist, schmunzelt der Ex-F1-Star: „Hoffentlich schon am ersten Wochenende.“ Ex-Audi-Pilot Daniel Abt glaubt nach Analyse der Vorsaisontests: „Pascal dürfte von allen deutschen Fahrern die besten Chancen haben.“ Dabei lockt natürlich auch der Titel eines Weltmeisters gewaltig.
Fest steht: Vier deutsche Fahrer sind auch 2021 wieder mit von der Partie. Neben dem deutschen Porsche-Duo sind das Maximilian Günther (BMW-Andretti) sowie DTM-Meister René Rast (Audi Sport Abt Schaeffler). Nur Günther konnte bisher Rennen gewinnen.
Und: Letztmals sind auch alle vier deutschen Premiummarken dabei. Mercedes war 2020 der beste deutsche Hersteller, gefolgt von BMW, Audi und Porsche. Insgesamt sind zehn Hersteller vertreten, plus zwei Kundenteams: Virgin bezieht Motoren von Audi, Venturi von Mercedes.
Das Formel-E-Starterfeld 2021
DS Techeetah: Antonio Felix da Costa – Jean-Eric Vergne
Nissan e.dams: Sébastien Buemi – Oliver Rowland
Mercedes: Stoffel Vandoorne – Nyck de Vries
Virgin-Audi: Robin Frijns – Nick Cassidy
BMW-Andretti: Maximilian Günther – Jake Dennis
Audi Sport Abt Schaeffler: Lucas di Grassi – René Rast
Jaguar: Mitch Evans – Sam Bird
Porsche: André Lotterer – Pascal Wehrlein
Mahindra: Alexander Lynn – Alexander Sims
Venturi-Mercedes: Edoardo Mortara – Norman Nato
Dragon: Nico Müller – Sergio Sette Câmara
Nio333: Oliver Turvey – Tom Blomqvist
Bisher umfasst der WM-Kalender erst acht Rennen. Doch 15 Läufe sollen es am Ende werden. Aufgrund der Coronapandemie stehen aber viele Termine noch nicht fest. Die deutschen Fans können sich Hoffnungen auf ein weiteres Rennen in Berlin machen, wie Serienchef Jaime Reigle verrät: „Ich bin mir sicher, dass wir auch wieder in Berlin fahren werden. Wir fühlen uns dort immer sehr wohl, und noch dazu ist der deutsche Markt für die Formel E sehr wichtig. Berlin ist die einzige Stadt, in der wir in jedem Jahr unserer Meisterschaft gefahren sind. Diese Serie wollen wir fortführen!“
Der Saisonstart steigt mit einem Doppel-Rennen in Riad. Es wird das erste Nachtrennen der Formel-E-Geschichte. Dafür wurden 170 Lichtmasten um die Strecke aufgebaut und 50 Kilometer Stromkabel verlegt. Der Umweltaspekt soll aber auch hier zum Tragen kommen: Die LED-Lampen sind 40 bis 50 Prozent effizienter als herkömmliche Flutlichtanlagen.
Der bisherige Formel-E-Kalender 2021
26. Februar Riad (Saudi-Arabien)
27. Februar Riad (Saudi-Arabien)
10. April Rom (Italien)
24. April Valencia (Spanien)
8. Mai Monte Carlo (Monaco)
22. Mai Marrakesch (Marokko)
5. Juni Santiago (Chile)
6. Juni Santiago (Chile)
Die Formel-E-Rennen werden nicht mehr von Eurosport übertragen. Stattdessen kommen die Rennen – wie schon die der DTM – auf Sat.1. Der Auftakt am Freitag um 18 Uhr deutscher Zeit wird allerdings auf den Sender Pro7 Maxx verlegt. Das zweite Rennen am Samstag – ebenfalls um 18 Uhr – läuft dann aber tatsächlich auf Sat.1
Neben dem DTM-Duo Andreas Kaiser und Edgar Melke sind als Experten auch Daniel Abt, der bisher bei allen Formel-E-Rennen am Start war, sowie RTL-Formel-1-Cokommentator Christian Danner mit im Team.
Technisch bleiben die Autos gleich: Einheitschassis von Spark, E-Antrieb von den Herstellern. Dabei gilt weiterhin: Im Rennen sind maximal 200 kW (272 PS) erlaubt – mit Ausnahme des Attacke-Modus (235 kW) oder Fanboosts (250 kW). Im Qualifying liegt die Leistungsgrenze bei 250 kW (340 PS).
Doch eine Änderung gibt es: Um in der Coronapandemie Kosten zu sparen, dürfen die Hersteller nur noch einen neuen Motor für die kommenden zwei Jahre homologieren lassen. Es gilt also abzuwägen, schon beim Saisonstart 2021 mit einem neuen Antrieb zu starten oder ihn erst im weiteren Verlauf der Saison oder gar erst zum nächsten Jahr zu bringen. Je früher ein Hersteller die neue E-Maschine einführt, desto früher kann sich dieser Hersteller einen Vorteil erarbeiten. Andererseits: Je länger man wartet, desto länger kann auch entwickelt werden.
Das Meisterteam DS, Nissan sowie Dragon/Penske werden das Motorupdate erst später im Saisonverlauf bringen. Alle anderen sieben Hersteller gehen mit frischen Triebwerken in die Saison.
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