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Mercedes bekennt sich nur halbherzig zur Formel E

Formel E Mercedes Rom ePrix Stoffel Vandoorne

Stoffel Vandoorne. Credit: LAT/Mercedes

Bleibt Mercedes auch über 2022 hinaus in der Formel E? Eine Option hat sich die deutsche Marke gesichert, ein Bekenntnis gibt es nicht.

Die geballte Hersteller-Macht in der Formel E bröckelt. Mit der nächsten Generation Formel-E-Autos, die deutlich schneller, stärker und spektakulärer werden sollen, wird ein Herstellerschwund einhergehen.

Zur Erinnerung: Derzeit sind zehn Motorbauer aktiv: Mercedes, Jaguar, DS, Audi, BMW, Porsche, Mahindra, Nissan, Dragon und Nio333. Audi und BMW haben ihren Rückzug bereits verkündet. Sechs Hersteller bleiben Ende 2022 auf jeden Fall an Bord. Nur von Mercedes und Dragon fehlen noch Bekenntnisse.

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Bei Mercedes hat man sich nun immerhin eine Option gesichert – wie übrigens auch der britische Sportwagenhersteller McLaren.

Mercedes: Option ja, Bekenntnis nein

Stoffel Vandoorne. Credit: Formula E

Vorteil: Dadurch kann Mercedes an allen relevanten Zukunfts-Sitzungen der Formel E teilnehmen und bekommt auch die Daten von Chassis-, Reifen- und Batterieherstellern. Das ist nicht unwichtig, weil in der Gen3-Ära alles neu sein wird – selbst der Reifenhersteller: Michelin steigt aus, Hankook kommt neu.

Aber: Ein offizielles Bekenntnis ist das noch nicht – wie Mercedes selbst zugibt. „Wir haben unsere Option als Hersteller für die Gen3 unterzeichnet, was bedeutet, dass wir mit der wichtigen Entwicklungsarbeit beginnen können, indem wir an den Meetings zwischen der FIA, dem Rechteinhaber und den Herstellern teilnehmen“, heißt es in einer Mitteilung. Und weiter: „Es ist keine offizielle Bestätigung des Einstiegs. Wir werden weiterhin untersuchen, wie die Formel E am besten zur Gesamtstrategie von Mercedes-EQ und der ganzen Organisation Mercedes-Benz beitragen kann.“

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Das Problem: Nach den Jahren des Aufbruchs stagniert die Formel E. Markus Flasch, der kommissarisch den die Motorsportaktivitäten von BMW leitet, wird im Interview mit „Motorsport-total.com“ sehr deutlich: „Ich habe die Verantwortung nicht übernommen, um den aktuellen Stand zu verwalten. Es gibt Serien auf der Welt, die elektrisch sind und in denen jeder fährt, die die Fans aber nie wirklich erreicht haben. Daraus haben wir gelernt: Wir rennen nicht wie Lemminge einer Idee hinterher.“

Formel-E-Autos legen deutlich zu

Credit: Formel E

Heißt: Die Formel E bietet durchaus packenden Rennsport, aber die E-Rennserie kommt bei den Fans noch nicht wirklich an.

Dem sollen auch die neuen Gen3-Autos Abhilfe schaffen: Sie werden leistungsstärker, leichter und schneller. 100 Kilowatt Leistung legen die Rennwagen von Spark Racing Technology zu – im Qualifying bringen sie es dann auf 350 kW (476 PS), im Rennen auf 300 kW (408 PS). Die Autos specken außerdem um 120 Kilogramm ab und wiegen dann 780 Kilogramm. Das ist nur noch unwesentlich schwerer als ein Formel-1-Flitzer (752 Kilo). Das liegt vor allem an leichteren Batterien, die Williams Advanced Engineering den Teams zur Verfügung stellen will. Derzeit wiegen die Lithium-Ionen-Akkus 385 Kilogramm.

Dazu kommen 2022 Schnellladestopps. Außerdem werden die Formel-E-Fahrzeuge dann immerhin 600 statt wie bisher 250 kW rekuperieren können. Dazu wird Spark mit dem Chassis ein Einheitssystem an der Vorderachse mitliefern.

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