Die Formel E erlebt ein Debakel: In der letzten Runde des Valencia ePrix geht diversen Fahrern der Strom aus. Nyck de Vries siegt.
Dass die Formel E in Valencia Neuland betritt, war schon im Vorfeld klar: Auf der permanenten Rennstrecke ist Energiesparen viel entscheidender als auf den engen Stadtkursen. Doch was dann im Samstagrennen passiert, damit hätte im Vorfeld wohl keiner gerechnet: Massenstromausfall in der Elektroserie!
Wie kommt es dazu? Die Formel-E-Fahrer haben im Rennen 52 Kilowattstunden Energie zur Verfügung. Kommt allerdings das Safety-Car auf die Bahn, wird den Piloten pro Minute hinter dem Sicherheitsauto eine Kilowattstunde abgezogen. Das Problem beim ersten ePrix in Valencia: Bei vier Safety-Car-Phasen haben sich die meisten Teams verrechnet. „Dazu kommt, dass im Nassen einfach mehr Energie benötigt wird“, erklärt Sat.1-Experte Christian Danner.
Auch Titelverteidiger und der Führende des Rennens, Antonio Felix da Costa (DS Techeetah), fällt daher in der letzten Runde ohne Strom aus.
Der große Profiteur: Nyck de Vries! Der Mercedes-Pilot holt sich den zweiten Saisonsieg und die Tabellenführung. „Ich bin sehr happy, vor allem nach dem schwierigen Wochenende in Rom“, jubelt der Niederländer.
Danner: „Eines ist klar: Mercedes kann am besten rechnen!“ Denn auch de Vries‘ Stallgefährte Stoffel Vandoorne kommt als Dritter noch aufs Podium – obwohl er nur vom letzten Platz aus startet. Hintergrund: Seine Pole-Runde wurde ihm gestrichen, weil Mercedes im Qualifying einen Formfehler beging (falsche Reifenmarkierung).
Zwischen den beiden Mercedes-Piloten platziert sich Dragon-Pilot und Ex-DTM-Star Nico Müller: „Das freut mich für die Jungs, denn sie haben es nicht immer einfach als kleines Privatteam gegen die großen“, freut sich auch der Schweizer über sein erstes Podest in der Formel E. Nyck de Vries übernimmt mit dem Sieg auch die Tabellenführung: Neun Punkte liegt er vor Vandoorne.
Und die Deutschen? René Rast (Audi Sport Abt Schaeffler) holt trotz eines Ausflugs durchs Kiesbett noch Rang fünf – er profitiert davon, dass viele Fahrer ohne Energie liegenbleiben.
Maximilian Günther (BMW-Andretti) startet zwar von Rang zwei, kann das Tempo der Spitze aber nicht mitgehen. Erst fällt er Platz um Platz nach hinten, dann sogar mit einem Fahrfehler aus. Es ist nicht sein erster Patzer in diesem Jahr. Der 23-Jährige will aber einen technischen Defekt nicht ausschließen: „Ich habe das Auto beim Anbremsen verloren, wir wissen noch nicht warum. Das müssen wir uns erst anschauen. Da spielen viele Komponenten eine Rolle.“
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André Lotterer (Porsche) erlebt wieder ein Rennen zum Vergessen. Der Deutsche knallt in der ersten schnellen Runde Sébastien Buemi ins Heck. Dafür bekommt er eine Durchfahrtsstrafe. Nach einer weiteren Kollision mit Norman Nato scheidet Lotterer sogar aus.
Auch Teamkollege Pascal Wehrlein scheidet aus – wegen eines Bremsdefekts.
Ergebnis
1. Nyck de Vries (Mercedes)
2. Nico Müller (Dragon)
3. Stoffel Vandoorne (Mercedes)
4. Nick Cassidy (Virgin-Audi)
5. René Rast (Audi Sport Abt Schaeffler)
6. Robin Frijns (Virgin-Audi)
7. Antonio Felix da Costa (DS Techeetah)
8. Alexander Lynn (Mahindra)
9. Sam Bird (Jaguar)
10. Lucas di Grassi (Audi Sport Abt Schaeffler)
Fahrer-WM
1. Nyck de Vries 57
2. Stoffel Vandoorne 48
3. Sam Bird 45
4. Robin Frijns 43
5. Mitch Evans 39
6. Pascal Wehrlein 32
7. René Rast 31
8. Edoardo Mortara 30
9. Nico Müller 30
10. Antonio Felix da Costa 30
11. Jean-Eric Vergne 25
12. Alexander Sims 24
13. Nick Cassidy 15
14. Oliver Rowland 15
15. Sergio Sette Câmara 12
16. Maximilian Günther 12
17. Sébastien Buemi 11
18. Oliver Turvey 9
19. Alexander Lynn 9
20. Lucas di Grassi 7
21. Tom Blomqvist 5
22. Norman Nato 1
23. André Lotterer 0
24. Jake Dennis 0
Team-WM
1. Mercedes 105
2. Jaguar 84
3. Virgin-Audi 58
4. DS Techeetah 55
5. Dragon 42
6. Audi Sport Abt Schaeffler 38
7. Mahindra 33
8. Porsche 32
9. Venturi-Mercedes 31
10. Nissan e.dams 26
11. Nio333 14
12. BMW Andretti 12
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