McLaren macht den Anfang und zeigt den neuen Formel-1-Rennwagen. Das ist der MCL35M. Wir zeigen die Unterschiede zum Vorjahresmodell.
+++ UPDATE, 16. Februar 2020: Als erstes Formel-1-Auto der neuen Generation ist gestern der McLaren-Mercedes MCL35M vorgestellt worden. Wir haben uns den Renner im Vergleich zum Vorjahresmodell genauer angeschaut.
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+++ Montag, 15. Februar 2020, 20.45 Uhr: Das erste neue Formel-1-Auto der Saison 2021 ist da: McLaren hat den McLaren-Mercedes MCL35M per Livestream aus dem Firmensitz im britischen Woking präsentiert. Zuschauer waren aufgrund der Corona-Pandemie nicht erlaubt. McLaren schaltete aber 200 Fans rund um die Welt auf einer Leinwand zu und sorgte so für etwas Stimmung.
Doch im Fokus stand der neue Rennwagen. Erstmals seit der Saison 2014 fährt McLaren 2021 wieder mit Mercedes-Motoren. Die Kombination hatte bisher immerhin drei Fahrertitel zur Folge – 1998 und 1999 mit Mika Häkkinen sowie 2007 mit Lewis Hamilton. Die Rückkehr zu Mercedes honoriert McLaren mit dem zweiten M in der Modellbezeichnung MCL35M.
Dabei macht der Umstieg von Renault auf Mercedes-Triebwerke größere Anpassungen am Fahrzeug notwendig. Allerdings: Eigentlich müssen alle mechanischen Komponenten am Chassis jenen von 2020 entsprechen. Nur im Umfang von zwei sogenannten Token dürfen die Teams Weiterentwicklung betreiben. Bei McLaren flossen beide Entwicklungs-Wertmarken in die Integration der neuen Mercedes-Power Unit.
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Deshalb ist die britische Traditionsmannschaft das einzige Team, das im hinteren Bereich des Chassis intensiv gearbeitet hat. Technikchef James Key: „Allerdings nur, um den Motor einzupassen. Getriebegehäuse, Elektrik und Kühlsystem sind neu, die Architektur des Autos außerhalb der homologierten Bereiche stark verändert. Der Mercedes-Antrieb ist sehr kompakt, das ist vorteilhaft fürs Packaging.“
Das stach auch Lando Norris sofort ins Auge: „Der Bereich im Heck ist viel kompakter. Das sieht man.“ Tatsächlich sind eine veränderte Motorabdeckung und eine kleinere und rundere Airbox auszumachen.
Neu sind außerdem Änderungen am Unterboden. Unter anderem durch Einschnitte vor der Hinterachse soll im Vergleich zu 2020 zehn Prozent Abtrieb verloren gehen.
Key: „Wir haben versucht, das Heck so schmal wie möglich zu gestalten, um mehr aerodynamischen Spielraum zu erhalten. Ich bin sicher, wir werden im Bereich der Hinterräder am meisten Arbeit der Teams sehen. Alle arbeiten fieberhaft daran, den durch die Änderungen verlorenen Abtrieb wieder wettzumachen. Wer das am besten schafft, wird einen schönen Vorteil haben.“
Schon morgen Dienstag, 16. Februar, wird das Auto den ersten Rollout in Silverstone haben – mit Neuzugang Daniel Ricciardo am Steuer.
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Fest steht: 2021 will man auf den Erfolgen des Vorjahres aufbauen. Erstmals seit dem Jahr 2012 hat McLaren da wieder Rang drei in der Konstrukteurs-WM erreicht. Ganz klar: Unter der Regie des deutschen Teamchefs Andreas Seidl geht es aufwärts.
Eine Schwäche des Vorjahresautos: die engen Kurven. Hier soll eine neue Aerodynamik aus der Feder von Technikchef James Key Abhilfe schaffen. Viele der aerodynamischen Veränderungen waren bei der Präsentation des McLaren-Mercedes MCL35M noch nicht sichtbar. Das ist bei Präsentationen generell so – die Teams verstecken ihre technischen Kniffe möglichst bis zum ersten Testtag. Bei McLaren kommt hinzu, dass bis zum Testauftakt in Bahrain am 12. März noch vier Wochen Zeit ist.
Lando Norris bleibt als Fahrer im Team, Daniel Ricciardo kommt neu an Bord. Er ersetzt Carlos Sainz, der anstelle von Sebastian Vettel zu Ferrari wechselt. „Das heißt, dass ich dieses Jahr mehr Führung im Team übernehmen muss“, weiß Norris.
Euphorisiert vom ersten Launch des Jahres streut McLaren-Boss Zak Brown seinem Fahrerduo vorab schon mal Rosen: „Ich glaube, wir haben das beste Fahrerduo in der Formel 1.“
Alle Bilder des neuen McLaren gibt’s in unserer Fotostrecke. Einfach aufs Foto klicken!
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