An diesem Wochenende fährt die Formel E in Berlin ihr Finale. Ein Mercedes-Pilot ist Favorit bei den Fahrern.
Die Formel E kommt nach Berlin – und noch zwölf Fahrer können auf dem stillgelegten Flughafen Tempelhof Weltmeister werden (Sa/So live ab 14/15.30 Uhr in Sat.1). Doch die besten Chancen hat ein Mercedes-Pilot: Nyck de Vries (26) führt mit 95 Punkten vor seinem holländischen Landsmann Robin Frijns (Envision Virgin-Audi/89 Zähler). Auch in der Team-WM liegt Mercedes aussichtsreich: Auf Rang zwei fehlen nur sieben Zähler auf die Mannschaft von Envision Virgin.
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Hochspannung also beim Heimspiel in der deutschen Hauptstadt. Berlin krönt den ersten Weltmeister der Formel-E-Geschichte! Heißt auch: In der Mercedes-Box muss an diesem Wochenende alles passen. F1-Insider.com durfte vorab einen Blick ins Heiligtum werfen. Unser Fazit: klein, aber oho!
Fest steht: Die Garagen in der Formel E sind kleiner als die in der Formel 1. Pro Team stehen im provisorischen Boxengebäude etwa 150 m2 zur Verfügung. 29 Teammitglieder tummeln sich auf engstem Raum.
Der Hingucker: der Bereich für die Dateningenieure. Hier tüfteln die Techniker an insgesamt 28 Monitoren an der effizientesten Strategie, überwachen die hochmodernen Elektrosysteme des Silberpfeils. Gleich daneben: die Fahrerräume. Für die Piloten Nyck de Vries (NL) und Stoffel Vandoorne (B) ist gerade mal genug Platz zum Umziehen oder Relaxen im Campingstuhl (!). Den ungewöhnlichsten Anblick bietet die Werkstatt neben der eigentlichen Garage. Da wird das Ersatz-Chassis für die maximal 340 PS starken Renner als Kleiderhaken missbraucht.
Effizienz zählt auch auf der Strecke: Für Mercedes wird das Finale zum wichtigsten Rennen seit dem Einstieg als Werksteam im vergangenen Jahr. Während Audi und BMW die Serie nach den Rennen in Berlin verlassen, rast Mercedes auf den Höhepunkt seines Formel-E-Engagements zu.
„Für mich bietet die Formel E immer noch eine einzigartige Plattform für Kernthemen Elektromobilität und Nachhaltigkeit“, sagt Teamchef Ian James zu F1-Insider. Dabei ermögliche die Serie vor allem auch einen Technologietransfer. James: „Ein Beispiel: Momentan sind die Ingenieure von Mercedes-Benz High Performance Powertrains nicht nur mit dem Formel-E Antriebsstrang beschäftigt, sondern sie arbeiten zusammen mit Ingenieuren aus Stuttgart an der Vorbereitung unseres neuen Konzeptfahrzeugs Vision EQXX. Die Erkenntnisse aus diesen Projekten werden wir im Nachgang auch in unseren Elektrofahrzeugen sehen. Damit schaffen wir die ganz klare Verbindung zwischen Rennstrecke und Straße.“
Doch auch James weiß, dass ein Engagement in der Elektroformel kein No-Brainer ist. Mercedes hat sich noch nicht zur dritten Auto-Generation ab 2022/23 bekannt. Deshalb mahnt der Teamchef: „Wir wissen, dass es noch Handlungsbedarf gibt. Audi und BMW steigen aus. Wir brauchen deshalb dringend ein nachhaltiges Geschäftsmodell für alle Teilnehmer. Wir dürfen diese Herausforderung nicht ignorieren, sondern wir müssen nun die Lösungen dafür beschleunigen.“
In den beiden Rennen am Wochenende werden zwei bereits aus dem Vorjahr bekannte Streckenvarianten genutzt. Das Samstagsrennen wird auf dem Standardkurs absolviert. Am Sonntag wird die Strecke in entgegengesetzter Richtung befahren.
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