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Schumachers Erfolgsgeheimnis: Er fährt wie sein Vater

Formel 1 Mick Schumacher Haas Spanien GP 2021 Quali

Mick Schumacher. Credit: LAT / Haas

Mick Schumacher macht auch im Qualifying zum GP Spanien wieder eine gute Figur – und er verrät, was er vom Auto verlangt.

Mick Schumacher (22) fährt zwar am Ende des Feldes, trotzdem ist er einer der Männer der Stunde in der Formel 1. Nach seinem Überholmanöver an Williams-Pilot Nicholas Latifi in Portugal knackte der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher den Kanadier auch im Qualifying zum Großen Preis von Spanien in Barcelona. Resultat: Platz 18 – im weiterhin schlechtesten Auto der Formel 1. Denn Teamkollege Nikita Mazepin kam über Platz 20 nicht hinaus. 

Mehr lesen: So lief das Qualifying

„Mein Hauptziel ist zu lernen und Fortschritte zu machen“, gibt sich Schumi junior angesichts solcher Erfolge selbstbewusst. „Ich werde pushen und im Rennen hoffentlich ein paar Plätze gut machen.“

Das aktuelle Erfolgsrezept des Deutschen: Er hat offenbar den gleichen Fahrstil wie sein Vater Michael. „Ich mag ein loses Heck und eine starke Front“, verrät Mick und räumt ein. „Vielleicht mag Nikita das nicht so. Ich bin jedenfalls happy, wie sich mein Auto im Moment anfühlt.“ 

Schumachers mit gleichem Fahrstil

Bereits im freien Training hatte auch Haas-Teamchef Günther Steiner verraten, dass Haas dem Auto das Untersteuern austreiben konnte. Gut für Schumacher, schlecht für Mazepin. Denn der Russe ist alles andere als angetan vom Fahrverhalten des VF-21. „Ich kann Euch sagen, das Auto passt nicht zu meinem Fahrstil“, gibt sich Mazepin einsilbig.

Steiner erklärt: „Unser Auto ist instabil beim Einlenken, damit kommt Mick besser zurecht. Nikita braucht ein verlässlicheres Auto. Es liegt an uns, ihm ein Fahrzeug zu geben, das ihm mehr Vertrauen einflößt.“

Michael Schumacher hatte den gleichen Fahrstil wie Mick. Credit: DPPI/Renault

Kurios: Auch Michael Schumacher dominierte seine Teamkollegen aufgrund seines spektakulären Fahrstils. Und: Der siebenmalige Weltmeister bevorzugte ebenfalls ein zum Ausbrechen neigendes Heck. Davon kann zum Beispiel der heutige DTM-Boss Gerhard Berger berichten. Der Österreicher ersetzte Schumacher 1996 bei Benetton. Beim ersten Test im Winter fuhr Berger den B195, mit dem Schumacher seinen zweiten WM-Titel holte. Und war schockiert: „Das Auto war extrem nervös im Heck und brutal aggressiv am Limit zu fahren. Ich fragte mich ernsthaft, wie Michael damit eine ganze Saison lang fahren konnte. Da ist mein Respekt vor ihm noch mal gestiegen“, verrät der ehemalige F1-Star.

Schumacher voll im Training

Kontrollfreak Schumacher fuhr den Benetton quasi proaktiv, kontrollierte das Auto, bevor er die Kontrolle verlor. Berger glaubt: „Michaels Sensorik war völlig darauf ausgerichtet, wahrscheinlich hat er instinktiv schon vorher gegengelenkt.“ Ex-Benetton-Technikchef Pat Symonds vermutet sogar, dass Schumachers Fahrstil die Entwicklungsrichtung des Autos vorgegeben hat. „Michael hat es dem Auto möglicherweise erlaubt, sich so zu entwickeln, weil er damit umgehen konnte. Das bereitete auch seinem Teamkollegen Johnny Herbert große Probleme.“ So wie jetzt Nikita Mazepin …

Dabei ist es nur logisch, dass der Haas macht, was Schumacher will. Der junge Deutsche ist schon jetzt bekannt dafür, stundenlang mit den Ingenieuren zusammen zu hocken. Heißt auch: Er gibt die Richtung vor, in die sich das Auto entwickelt. Und er selbst entwickelt sich mit. Teamchef Steiner: „Mit jedem Training und Rennen wird Mick selbstbewusster im Auto.“ Und in seinen Aussagen: „Ich wäre unhappy, wenn wir nicht weiter in der Lage wären, andere Teams anzugreifen“, sagt der Deutsche in seiner Presserunde von Barcelona. „Und ich hoffe auch, dass wir es in einem der nächsten 18 Rennen mal in Q2 schaffen.“

Fest steht: Der 22-Jährige wird damit auch zum Motivator der ganzen Mannschaft – wie einst sein Vater. „Als Team haben wir während des Wochenendes große Fortschritte gemacht. Wichtig ist jetzt, weiter diese Sprünge zu machen. Offensichtlich werden die Sprünge irgendwann kleiner, aber wir müssen trotzdem weiter nach vorne denken.“

So wie er fährt, denkt er auch…

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