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„Mr. Grumpy“: Red Bull von Tracklimits genervt

Formel 1 Lewis Hamilton Max Verstappen Portugal GP Rennen

Lewis Hamilton im Zweikampf mit Max Verstappen. Credit: Red Bull

Red Bull schießt gegen Mercedes und gegen die Tracklimits-Regeln. Ex-Weltmeister Nico Rosberg kritisiert Max Verstappen.

Beim Fußball würde es jetzt heißen: Mercedes – Red Bull 2:1. Zwei Formel-1-Rennen der Saison 2021 gewann Mercedes, eines Red Bull. Zwischen Weltmeister Lewis Hamilton und Herausforderer Max Verstappen beträgt der Unterschied acht WM-Zähler (69:61).

Mehr lesen: So lief der Portugal-GP

Das sind die nüchternen Fakten. Doch der Kampf um die Weltmeisterschaft in der Königsklasse des Motorsports bemisst sich nicht bloß an Zahlen. Dahinter verbergen sich Emotionen, verbale Gefechte und Psychospielchen. „Das Wochenende ist gut gelaufen“, resümiert Mercedes-Teamchef Toto Wolff in seiner Presserunde. „Den Doktor (Helmut Marko; d. Red.) haben wir geärgert, das war richtig gut.“

Red Bull ist nach der Niederlage in Portugal angezählt. Zwar gibt sich Red Bull-Motorsport-Konsulent Dr. Helmut Marko durchaus zufrieden, wenn er sagt: „Wir waren auf den Medium-Reifen schneller, aber da hat Max leider den Fehler gemacht. Auf dem harten Reifen war unsere Pace etwas langsamer. Das hier war eine Mercedes-Strecke und wir warenkonkurrenzfähig. Es hat nicht für den Sieg gereicht, aber die Entwicklung stimmt.“

Marko fordert neue Tracklimits-Regeln

Allein: Red Bull zeigt Nerven. Nach dem Qualifying warf Marko Mercedes vor, nicht fair zu spielen und McLaren als Bremsklotz zu missbrauchen. Wolff bezeichnete den Grazer daraufhin als „Mr. Grumpy“ (Mr. Mürrisch; d. Red.) und stellte fest: „Helmut Marko ist unsere stärkste Waffe bei Red Bull.“ Denn es helfe dem Team nicht, wenn man ständig „Weltverschwörungen sehe“, so der Wiener.

Jetzt richtet sich Markos Wut gegen die Rennkommissare: „Das mit diesen Track-Limits ist wirklich lästig. Mittlerweile haben wir deshalb einen Sieg verloren, eine schnellste Runde und eine Poleposition. Aller guten Dinge sind drei. Ich hoffe, jetzt ist damit mal Schluss. Das muss sich ändern. Wir brauchen eine Begrenzung mit Kerbs, Kiesbetten oder so. Wenn man die dann überfährt, gibt es automatisch eine Bestrafung.“

Max Verstappen machte zu viele Fehler. Credit: Red Bull Content Pool

Worauf der 78-Jährige anspielt: Beim Auftaktrennen in Bahrain hat Verstappen Hamilton in Kurve vier außerhalb der Streckenlinie überholt und musste daher die Position wieder an Hamilton zurückgeben. Im Qualifying gestern war Verstappen schneller als Mercedes, seine Rundenzeit wurde aber gestrichen, weil er wieder nicht innerhalb der Streckenlinie blieb. Dasselbe heute, als seine schnellste Rennrunde aus dem gleichen Grund gecancelt wurde – was ihneinen WM-Punkt kostet.

Marko kritisiert vor allem die wechselhafte Regelauslegung: „Norris hat Perez überholt, ist mit allen vier Rädern drüber gewesen – und da hat es nichts gegeben. Also ist es nicht konstant, und das ist kein Racing, wenn so mit den Regeln herumjongliert wird.“

Rosberg: „Verstappen macht zu viele Fehler“

Nico Rosberg, 2016 Weltmeister mit Mercedes und jetzt Experte bei Sky, lässt das nicht gelten. Er kritisiert Verstappen: „Denn Unterschied hat heute der Fahrer gemacht. Max hatte das schnellere Auto, was wir auch gestern im Quali gesehen haben. Max hat einfach mehr Fehler gemacht. Das kann man sich nicht erlauben, wenn man gegen Lewis Weltmeister werden will. Da muss alles passen, sonst hat man keine Chance. Es sind kleine Fehler, aber die addieren sich. Max muss noch was finden und diese Fehler vermeiden.“ 

Was Rosberg indes vergisst: Dass Hamilton mit dem Mercedes immer noch eine Waffe im Rücken hat, gegen die sich der Honda befeuerte Verstappen wehren muss. Und manchmal deshalb mehr riskiert. 

Max Verstappen machte zu viele Fehler. Credit: Red Bull Content Pool

Für Rosberg ist der Drops allerdings noch nicht gelutscht. Er erwartet einen knallharten WM-Kampf: „Da ist so viel Druck drauf und wir wissen ja, dass Red Bull und Mercedes nicht die größten Freunde sind. Das fängt schon bei den Teamchefs an. Toto und Helmut können sich gar nicht leiden. Und bei den Fahrern sieht es ähnlich aus. Da werden wir noch viel Spaß dran haben.“ 

Immerhin: Der ehemalige Mercedes-Weltmeister weiß nur zu gut, was es heißt, gegen einen Lewis Hamilton zu fahren. Was er allerdings nicht beurteilen kann: Wie es ist, gegen Mercedes zu kämpfen.

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