Die Sportwagen-WM und die 24h von Le Mans erleben derzeit einen wahren Boom. Immer mehr Hersteller steigen ein. Eine Übersicht über alle Autos, Teams und Fahrer der Topklasse.
Die Sportwagen-WM mit ihrem Flaggschiff, den 24 Stunden von Le Mans, erlebt derzeit einen wahren Boom. Immer mehr Hersteller steigen ein. Neun sind es jetzt schon. 2025 kommt eine zehnte Marke – Aston Martin.
Zwei Hypercars sind allerdings schon wieder Geschichte: Das US-Kultteam Glickenhaus ist nach zwei Jahren ausgestiegen. Das deutsche ByKolles-Team hat nach einem Jahr keinen Stammplatz mehr bekommen. Dabei hat sich der Rennstall für sein Hypercar sogar die Namensrechte von Vanwall gesichert, 1958 der erste Formel-1-Konstrukteursweltmeister aller Zeiten. Vanwall will aber 2025 zurück in die Startaufstellung.
Die Hersteller können für die Topklasse zwischen zwei unterschiedlichen Autos wählen: entweder einem Hypercar oder einem sogenannten LMDh-Prototyp.
Bei den Hypercars dürfen die Hersteller eigene Autos bauen – entweder auf Basis eines Serienmodells oder als reinrassigen Prototyp. Auch der Antrieb ist frei, kann mit oder ohne Hybrid ausgestattet sein. Generell gilt: Die Systemleistung von 680 PS darf zu keiner Zeit überschritten werden, der Elektromotor darf nur 270 PS zuschießen.
Bei den LMDh-Prototypen müssen die Hersteller auf ein LMP2-Chassis zurückgreifen, dürfen dieses aber mit einem eigenen Aero-Kit (einer Silhouette) versehen. Vier verschiedene LMP2-Rennwagenschmieden gibt es: Oreca, Dallara, Ligier und Multimatic. Die Motorarchitektur ist für die Hersteller frei, allerdings wird ein Einheits-Hybridsystem mit 50 kW (68 PS) Leistung verbaut.
Toyota
Toyota ist mit seinem GR010 Hybrid Hypercar schon seit 2021 mit dabei. Die Japaner haben auch das schnellste Auto, obwohl Ferrari 2023 die 24h von Le Mans gewinnen konnte. Toyota setzt auf einen 3,5-Liter-V6-Turbo mit E-Motor als Zusatz. Als Fahrer sind dabei: Teamchef Kamui Kobayashi, Mike Conway und Neuzugang Nyck de Vries in einem Auto sowie Ryo Hirakawa, Sébastien Buemi und Brendon Hartley im anderen Auto.
Ferrari
Der Ferrari 499P hat 2023 auf Anhieb die 24 Stunden von Le Mans gewonnen. Die Scuderia hat ebenfalls ein Hypercar gebaut – und kann damit über mehr technische Freiheiten verfügen. Der Motor ist ein 3,0-Liter-V6-Turbo. Die Renneinsätze leitet das AF Corse Team, das schon seit Jahren erfolgreich in der Sportwagen-WM dabei ist. Die Fahrerbesetzung ist unverändert: Das Siegertrio besteht aus Antonio Giovinazzi, James Calado und Alessandro Pier Guidi. Das zweite Auto fahren Antonio Fuoco, Miguel Molina und Nicklas Nielsen.
AF Corse bringt auch noch einen dritten Ferrari an den Start, offiziell ein Kundenauto. Darin fährt Ex-GP-Sieger Robert Kubica an der Seite von Yifei Ye und Robert Schwartzman.
Peugeot
Peugeot hat ein Hypercar mit Hybrid gebaut. Als Verbrenner setzt Peugeot auf einen 2,6-Liter-V6-Biturbo. Technischer Partner ist Ligier. Der Fahrerkader besteht aus Jean-Eric Vergne, Nico Müller und Mikkel Jensen in einem Peugeot 9X8 sowie Paul di Resta, Stoffel Vandoorne und Loïc Duval im zweiten Auto. 2024 soll das Auto anders als in den vergangenen beiden Jahren wieder einen Heckflügel haben.
Porsche
Das Herz des Porsche 963 LMDh bildet ein 4,6 Liter großer V8-Biturbo. Das Chassis basiert auf dem LMP2-Renner Multimatic. Das Einsatzteam von Porsche ist das US-Topteam Penske – unter anderem die erfolgreichste Mannschaft beim Indy 500 und ein ehemaliges Formel-1-Team. Die Autos sind besetzt mit: einmal André Lotterer, Kevin Estre und Laurens Vanthoor sowie im zweiten Auto mit Matt Campbell, Michael Christensen und Frédéric Makowiecki. Ein dritter Werks-Porsche aus der amerikanischen IMSA-Serie ist für Mans sehr wahrscheinlich.
Dazu setzt Porsche bewusst auf Kundenteams. Da ist einerseits das Jota-Team, das unter anderem Ex-Formel-1-Weltmeister Jenson Button unter Vertrag hat. Ihm zur Seite stehen Philip Hanson sowie Oliver Rasmussen. Das zweite Auto fahren Will Stevens, Norman Nato und Callum Ilott.
Das zweite Kundenteam ist der deutsche Proton-Rennstall von Christian Ried. Der Geschäftsmann war bis Ende 2023 als einziger Fahrer bei allen WEC-Rennen der Geschichte am Start, hat den Helm jetzt aber an den Nagel gehängt – weil die GTE-Pro-Autos nicht mehr dabei sind. Die Fahrerbesetzung von Proton ist noch unbekannt, wahrscheinlich ist aber neben Harry Tricknell auch der ehemalige Formel-1-Fahrer Gianmaria Bruni dabei.
Cadillac
Der US-Hersteller aus dem General-Motors-Konzern hat für sein LMDh-Projekt mit Dallara zusammengespannt. Der aktuelle Daytona-Prototyp ist der erfolgreichste seiner Generation. Als Einsatzteam operiert IndyCar-Powerhouse Ganassi. Der Hubraum des LMDh-Cadillacs ist – typisch amerikanisch – riesig, mit 5,5 Liter. Die Architektur des Motors ist ein V8. Als Fahrer sind Sébastien Bourdais, Earl Bamber und Alex Lynn gemeldet. Ein zweites Auto aus der IMSA-Serie ist für Le Mans sehr wahrscheinlich.
BMW
Im Vorjahr war BMW mit seinem M8 Hybrid LMDh nur in der IMSA unterwegs, 2024 kommt der Münchner Hersteller auch in die WEC – und zu den 24h von Le Mans. Das Auto ist in Zusammenarbeit mit Dallara entstanden, der Motor ist ein 4,0-Liter-V8-Motor. In der WEC wird WRT die Einsätze leiten. Als Fahrer sind fix: In einem Auto René Rast, Sheldon van der Linde und Robin Frijns, im anderen Auto Marco Wittmann, Raffaele Marciello und Dries Vanthoor.
Alpine
Der Alpine A424 ist ein LMDh-Prototyp auf Basis eines Oreca-Chassis und mit einem 3,4-Liter-V6-Turbo von Mécachrome. Einsatzmannschaft ist Signatech. Mick Schumacher, Nicolas Lapierre und Matthieu Vaxivière werden einen Rennwagen fahren, Paul-Loup Chatin, Ferdinand Habsburg und Charles Milesi den anderen.
Lamborghini
Auch der Lamborghini SC63 ist ein LMDh-Prototyp auf Basis eines Ligiers, eingesetzt von der italienischen Iron-Lynx-Mannschaft. Ein V8-Turbo mit 3,8 Litern Hubraum ist die Kraftquelle des Autos. Daniil Kvyat, Mirko Bortolotti und Edoardo Mortara sind für die WEC fix. Womöglich kommt in Le Mans auch der zweite Lambo aus der IMSA, dann mit Romain Grosjean am Steuer.
Isotta Fraschini
Der Isotta Fraschini Tipo 6 LMH-C ist ein Hypercar eines italienischen Herstellers, den es schon Jahrzehnte nicht mehr gab. Der Hersteller war bei den ersten Autorennen überhaupt zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehr erfolgreich. Das Auto ist von der Technikfirma Michelotto entwickelt worden, der Motor ist ein 3,0-Liter-V6-Turbo des deutschen Motorenbauers HWA. Als Einsatzteam fungiert Duqueine. Als Fahrer sind Jean-Karl Vernay, Antonio Serravalle und Carl Bennett.
Acura
Noch unklar ist, ob Acura mit einem seiner LMDh aus der IMSA auch in Le Mans fahren wird.Die Honda-Marke hat als Motor einen 3,5-Liter-V6-Turbo auf Kiel gelegt. Das Chassis des ARX -06 ist von Oreca gebaut worden.
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