Hamilton-Mercedes jetzt besser als Schumi-Ferrari

Sechs Konstrukteurs-Titel in Folge: Das schaffte in der Formel 1 bisher nur Jean Todt als Ferrari-Teamchef von 1999 bis 2004 mit Michael Schumacher als Nummer-1-Pilot. Jetzt hat auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff dieses Kunststück mit Lewis Hamilton am Steuer vollbracht. Von 2014 bis 2019 hat er mit den Silberpfeilen und dem Starpilot aus England jede Konstrukteurs-WM gewonnen. 

Mehr noch: Während Todt von 2000 bis 2004 mit Michael Schumacher fünf Fahrer-Weltmeisterschaften holte, hat Wolff bereits seinen sechsten Fahrertitel als Teamchef im Sack. Nur Lewis Hamilton und Valtteri Bottas können noch Champion werden. Hamilton sogar schon beim nächsten Rennen in Mexiko, wenn er siegt und sein Teamkollege maximal Sechster wird.

Toto Wolff ist geehrt: „Sechs Titel hintereinander zu gewinnen – ein unglaubliches Gefühl.“ Die Erfolgssträhne erklärt er so: „Wir sind Getriebene von unserer Nichtperformance. Die letzten vier Rennen haben wir nicht mehr das schnellste Auto gehabt und haben zwei trotzdem gewonnen.“ 

Der Österreicher erinnert aber auch an seinen genialen Partner, Ex-Mercedes-F1-Aufsichtsratschef Niki Lauda, der im Mai verstarb: „Das Kapperl fehlt uns. Ohne ihn wäre es nicht möglich gewesen.“

Lewis Hamilton widmet der Legende sogar den sechsten Mercedes-Titel in Folge: „Niki würde sein Kapperl ziehen. Wir verdanken ihm so viel. Dieser Titel ist für ihn!“

Fakt ist aber auch: Toto Wolff ist jetzt einer der erfolgreichsten Teamchefs aller Zeiten. Mehr Titel haben nur noch Ron Dennis (zehn Fahrertitel, sieben bei den Konstrukteuren) und Frank Williams (sieben Fahrerpokale und neun bei den Konstrukteuren). 

Wolffs Erfolgsgeheimnis: „Wir haben keine Kultur mit dem Finger auf andere zu zeigen. Fehler können offen angesprochen werden. Leute bekommen bei uns Verantwortung. Und das leben wir auch.“

Bianca Garloff/Ralf Bach