Peugeot zeigt das etwas andere Hypercar

Peugeot kehrt 2022 in die Sportwagen-WM zurück. Das neue Hypercar 9X8 hat eine ganz besondere Innovation: Der Heckflügel fehlt.

Dieses Rennauto schreibt auf jeden Fall Geschichte: Der Peugeot 9X8, das Hypercar, mit dem die Franzosen 2022 in der Sportwagen-WM und bei den 24h von Le Mans wieder mitmischen werden, kommt ohne Heckflügel daher!

MEHR LESEN: Drei deutsche Hersteller 2023 in Le Mans

„So etwas gab es bisher noch nie. Es sieht wirklich wie die Zukunft des Rennsports aus“, sagt Kevin Magnussen. „Es ist das erste Mal, dass so viel Arbeit in das eigentliche Design eines Rennwagens geflossen ist. Das Fehlen eines Heckflügels war eine große Überraschung. Es fühlt sich an wie der Beginn einer neuen Ära.“ Der ehemalige Haas-Formel-1-Fahrer, der 2021 gemeinsam mit seinem Vater Jan Magnussen in Le Mans startet, wird 2022 einen der beiden Peugeot pilotieren.

Olivier Jansonne, Technischer Direktor von Peugeot, erklärt das radikal neue Konzept: „Das neue Le-Mans-Hypercar-Reglement wurde erarbeitet, um die Bedeutung konventioneller leistungssteigernder Systeme zu reduzieren. Die Entwicklung des Peugeot 9X8 war eine faszinierende Erfahrung, weil wir die Freiheit hatten zu erfinden, zu innovieren und ausgefallene Wege zu erforschen, um die Leistung des Modells und vor allem seine Aerodynamik zu optimieren. Das Reglement schreibt vor, dass eine verstellbare aerodynamische Vorrichtung erlaubt ist, ohne den Heckflügel zu spezifizieren. Unsere Berechnungen und Simulationen haben ergeben, dass eine hohe Leistung effektiv auch ohne einen Heckspoiler möglich ist.“

Allradantrieb und Hybrid

Der Vorteil: Ohne Heckflügel konnte die Silhouette des Peugeot 9X8 schlanker gestaltet werden – was im Rennsport immer ein Pluspunkt ist. Übrigens: Der erste Sportwagen in Le Mans mit Heckflügel war der Chapparal-Chevrolet 2F im Jahr 1967, mit dem unter anderem Formel-1-Champion Phil Hill unterwegs war. 55 Jahre später geht Peugeot nun den gegenteiligen Weg.

Die Bezeichnung 9X8 für das Peugeot-Hypercar setzt sich zusammen aus der 9 (diese Zahl enthielten auch die bisherigen Le-Mans-Siegerautos von Peugeot, der 905 von 1992 und 1993 sowie der 908 von 2009), aus dem X (für Allrad) und aus der 8 (die Zahl, die in aktuellen Modellbezeichnungen von Peugeot stets vertreten ist).

Angefeuert wird das Hypercar von einem 2,6-Liter-V6-Biturbomotor sowie einem Hybridsystem. Die Systemleistung beträgt – wie vom Reglement vorgeschrieben – 680 PS.

Sechs Fahrer sind fix

Zur Galerie

Gerade für Le Mans ist die Rückkehr von Peugeot in die Spitze der Sportwagenszene eine riesige Sache. Neben Matra ist Peugeot mit drei Triumphen der erfolgreichste von bisher neun siegreichen französischen Herstellern.

Anders als Ferrari, Audi, Porsche, Acura und BMW steigt Peugeot schon 2022 in die WEC ein – und stößt damit auf die bereits involvierten Marken Toyota und Glickenhaus.

Als Fahrer sind neben Kevin Magnussen auch Mikkel Jensen, Jean-Eric Vergne, Paul di Resta, Loïc Duval und Gustavo Menezes unter Vertrag.

Technische Daten Peugeot 9X8

Länge: 5.000 mm
Breite: 2.080 mm
Höhe: 1.180 mm
Radstand: 3.045 mm
Antriebsstrang: PEUGEOT HYBRID4 500 kW (Allradantrieb)
Hinterradantrieb: 500 kW (680 PS), 2,6 Liter Benzinmotor mit zwei Turboladern V6 mit Allradantrieb + sequenzielles Siebenganggetriebe
Frontantrieb: 200 kW Elektromotor-Generator + einstufiges Untersetzungsgetriebe
Batterie: Hochdichte 900 Volt-Batterie

FOLGT UNS AUF YOUTUBE!
DAS IST F1-INSIDER!