Formel 1: Sebastian Vettel
Sebastian Vettel setzt mit seinem Helm und einem Plakat Zeichen für den Frieden in der Ukraine
Sebastian Vettel (34) redet nicht nur, er setzt auch Zeichen. Als Reaktion auf den russischen Einmarsch in die Ukraine hat er schon vor der Absage des GP von Russland in Sotschi bei den ersten Tests in Barcelona klare Kante gezeigt. „Ich werde nicht in Sotschi fahren“, machte er da allen klar.
In Bahrain marschierte der vierfache Weltmeister weiter vorneweg in Sachen Frieden. Innerhalb der Fahrervereinigung GPDA initiierte er einen Fototermin mit einem Plakat, auf dem „No War“ („kein Krieg“) zu lesen war. Nach Informationen von F1-Insider.com hat Vettel die Produktion des Plakats selbst in Auftrag gegeben. Der Hesse nutzt damit die Popularität und Stimme der F1-Stars, um für den Frieden zu kämpfen. Das Plakat erinnerte dabei an die sechziger Jahre, als die Hippie-Bewegung den Vietnam-Krieg anprangerte.
Doch damit nicht genug: Sein neuer Helm ist ebenfalls eine Friedensbotschaft. Der No-War-Schriftzug mit einer Sonnenblume als „O“ findet sich auch auf seinem Kopfschutz wieder. Dazu eine weiße Friedenstaube, ein Peace-Zeichen und ein gelbblauer Streifen in den Nationalfarben der Ukraine. Ganz klar: Vettel zeigt seine Solidarität zum überfallenen Land mitten in Europa.
Die stärkste Message: der Text von John Lennons Friedenshymne „Imagine“, den er in vollem Wortlaut aufs Helmdach gedruckt hat.
Fest steht: Es ist bizarr, fast zynisch, aber der Krieg in der Ukraine, den selbst Diplomaten und Politiker kaum für möglich gehalten haben, hat Vettel in der Formel-1-Szene rehabilitiert.
Schon seit mehr als einem Jahr predigt er, die Königsklasse müsse nachhaltiger werden und ihre Augen vor politischen Themen nicht verschließen. Bei den Machthabern des rasenden Zirkus eckte er mit seiner Kritik an Rennen in Russland oder Saudi-Arabien an. Für andere war er Nestbeschmutzer oder naiver Träumer.
Jetzt zeigt die Realität, dass er vielmehr Prophet und Visionär war. Und eins ist zum Glück jetzt auch klar. Um im Bild von Imagine zu bleiben: „You may say I’m a dreamer, but I’m not the only one. I hope someday you’ll join us and the world will be as one“, hat Lennon proklamiert. Auf deutsch: „Vielleicht denkt Ihr, dass ich ein Träumer bin, aber ich bin nicht der einzige. Ich hoffe, Ihr werdet Euch eines Tages anschließen und die Welt wird vereinigt sein.“
Vettel wird jetzt niemand mehr als Träumer bezeichnen, sondern als Vorreiter im Kampf für die gute Sache.
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