Formel 1: Mercedes
Lewis Hamilton fährt aktuell nur hinterher. Ex-Mercedes-Rivale Nico Rosberg äußert Mitleid, Toto Wolffs Aussagen nimmt der Deutsche aber nicht ganz ernst.
Diese Worte dürften Lewis Hamilton gar nicht gefallen…
Nach dem trostlosen Auftritt beim GP der Emilia Romagna am Sonntag in Imola, den der Rekordweltmeister sang- und klanglos auf dem 14. Platz beendet, stellte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff vor seinen Star-Piloten: Hamilton sei nach wie vor der beste Fahrer der Welt, habe nur gerade nicht das Material, um das auch zu zeigen. „Es ist nicht Lewis‘ Tief, sondern das des Autos. Ich muss ihn da ein Stück weit schützen“, hatte Wolff gesagt.
Ex-Teamkollege Nico Rosberg sieht das jedoch anders. Der Weltmeister von 2016 ordnet die Aussagen des Silberpfeil-Bosses nach dem Rennen ein: „Toto spielt hier Psychospielchen, das ist natürlich sehr smart von ihm. Er nimmt die Schuld auf sich und sagt Lewis, dass es nicht an ihm liegt, sondern dem Team“, erklärt Rosberg. „Das ist sehr clever, aber es ist nicht ganz die Wahrheit. Man darf nicht vergessen, dass Russell (Teamkollege; d. Red.) mit dem gleichen Auto Vierter geworden ist.“
Hamiltons 13 Jahre jüngerer Landsmann landet im Rennen am Sonntag zehn Plätze vor dem siebenfachen Champion und habe diesen „wirklich das ganze Wochenende dominiert“, sagt Rosberg bei Sky: „Lewis hat bei dem schwachen Resultat dieses Wochenende also definitiv eine große Rolle gespielt. Es steckte mehr im Auto. Toto hat nur versucht ihn damit aufzubauen.“
Warum, das ist für Rosberg völlig klar: „Es ist so wichtig für das ganze Team, jetzt zu versuchen, dass Lewis für die restliche Saison die Motivation behält. Denn für Lewis ist es in solchen Situationen ziemlich einfach die zu verlieren.“
Rosberg weiß wovon er spricht: Der Deutsche fuhr von 2013 bis 2016 neben Hamilton bei Mercedes, drei Jahre davon im direkten Stallduell um den WM-Titel. Im letzten gemeinsamen Jahr besiegte Rosberg Hamilton, trat dann zurück.
Gegen kritische Stimmen, die seine Motivation in Mercedes‘ aktuell misslicher Lage infrage stellen, hatte sich Hamilton am Wochenende indes schon gewehrt – mit recht klaren Worten: „Ich habe einige Kommentare von gewissen Individuen gelesen, die ich respektiert habe als ich noch jünger war“, erklärt Hamilton. „Aber diese Kommentare sind lächerlich und ein Haufen Nonsens. Sie dienen nur dazu, Schlagzeilen zu produzieren, um sich selbst im Gespräch zu halten.“
Zu den genannten Leuten gesellt sich nach Meinung des Rekordweltmeisters nun also auch Rosberg dazu. Im Gegenzug hatte der Deutsche in seiner Rolle als TV-Experte für das britische Fernsehen bereits während des Rennens Mitleid mit seinem früheren Dauerrivalen geäußert: „Er hat jetzt ungefähr 20 Mal erfolglos versucht Gasly zu überholen“, so Rosberg über Hamiltons Kampf im Hinterfeld: „Das muss so schmerzhaft für ihn sein.“
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