Formel 1: Ferrari
Ferrari kommt in der Formel-1-Saison 2023 einfach nicht in Fahrt. Ralf Schumacher mit Kritik an Carlos Sainz.
Die rote Statistik vom Großen Preis von Großbritannien: losgefahren von den Rängen vier (Charles Leclerc) und fünf (Carlos Sainz), angekommen auf den Plätzen neun und zehn. Die nächste Klatsche für die Scuderia!
Immerhin: Teamchef Frederic Vasseur versucht gar nicht erst, den GP schön zu reden. „Nach solch einem Rennen kann ich mich nicht gut hinstellen und behaupten, wir hätten einen guten Grand Prix gezeigt“, redet der Franzose Klartext und erklärt gleich auch den Strategie-Fauxpas bei Leclerc. „Wir haben Charles sehr früh zum Reifenwechsel hereingeholt, weil wir gegen Russell etwas anders machen wollten. Würden wir das Rennen nochmals durchführen können, dann würden wir das nicht noch einmal machen.“
Doch damit nicht genug. „Dann haben wir das Verhalten der Reifen falsch eingeschätzt“, gibt Vasseur zu, „und das war der wohl größte Fehler heute. Wir waren mit der harten Mischung einfach nicht schnell genug. Rückblickend hätten die Fahrer wesentlich mehr attackieren können, der Reifen hätte das ausgehalten.“
Eine Fehleinschätzung, die Folge eines Defekts am Freitag war. Vasseur: „Da haben wir mit Charles eine Stunde Training verloren. Mit mehr Wissen über das Verhalten der Reifen hätten wir das wohl besser eingeschätzt.“
Doch auch Carlos Sainz konnte die roten Kohlen nicht aus dem Feuer holen. Im Gegenteil: Er handelte sich auch noch deftige Kritik von Sky-Experte Ralf Schumacher ein. Grund: In nur wenigen Kurven verlor er nach dem Restart drei Plätze – erst an Sergio Perez, anschließend auch an Alex Albon und Charles Leclerc. „Sainz war komplett von der Rolle, als er überholt wurde, das war schon fast peinlich“, zerlegt Schumacher den Ferrari-Piloten.
Teamchef Vasseur will das so nicht stehen lassen. „Carlos hatte Pech. Er war in einen harten Kampf im Mittelfeld verwickelt, geriet dabei aber in den Pistenbereich abseits der Ideallinie. Dort lagen zu diesem Zeitpunkt schon viele Reifenkrümel. Deshalb hat er weitere Ränge verloren, bis die Reifen wieder sauber waren.“
Fest steht aber auch: Ferrari hat seine Chancen erneut nicht genutzt. Das weiß auch der Rennleiter: „Im Mittelfeld wird die Leistungsdichte immer höher, da mischt jetzt auch McLaren mit“, konstatiert Vasseur. „Und dann muss schon alles stimmen, wenn du an Podestränge hinter Red Bull Racing denken willst.“
Und das tut es bei Ferrari in dieser Saison einfach viel zu selten.
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:25:16,938 Std.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +3,798 Sek.
3. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +6,783
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +7,776
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +11,206
6. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +12,882
7. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin +17,193
8. Alexander Albon (Thailand) – Williams +17,878
9. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +18,689
10. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +19,448