Formel 1: Ferrari
Sechs Neulinge starten 2025 in die Formel 1. Lewis Hamilton erinnert sich an seine eigene Rookie-Zeit – und gibt den jungen Fahrern wertvolle Tipps.
Die Formel 1 erlebt 2025 einen großen Generationswechsel. Sechs Neulinge treten ihr erstes volles Jahr in der Königsklasse an – darunter Lewis Hamiltons designierter Mercedes-Nachfolger Kimi Antonelli. Hamilton selbst ist gefühlt auch ein Rookie – an seinen neuen roten Ferrari-Renner muss er sich erst noch gewöhnen. Dabei hatte er bereits als junger Fahrer den Rennwagen der Scuderia fest im Blick.
Am Rande des GP Australien erinnert sich der siebenmalige Weltmeister an seine eigene Rookie-Saison und gibt den Nachwuchstalenten wertvolle Ratschläge mit auf den Weg.
Denn Hamilton kann sich noch gut an seine eigenen ersten Runden in der Königsklasse erinnern. 2007 debütierte er als Teamkollege von Fernando Alonso bei McLaren – und plötzlich fuhr er gegen seine Kindheitshelden.
„Ich erinnere mich gut daran, wie ich anfing, an den ganzen Wirbel damals. Ich weiß nicht, ob es Kimi (Antonelli; d. Red.) und den anderen Jungen auch so gehen wird, aber ich werde nie vergessen, wie ich damals mit Michael Schumacher auf der Bahn war. Er lag vor mir, und ich ertappte mich beim Gedanken: ‚Oh mein Gott, das ist Michael Schumacher!‘ Ich folgte ihm viele Runden lang, bis er an die Box fuhr, und mit ihm die Strecke zu teilen, das war für mich sehr unwirklich.“
Hamilton verfolgte den Rekordweltmeister Runde um Runde – eine surreale Erfahrung für den damaligen 22-Jährigen. „Ich meine, du wächst mit der Formel 1 auf, machst dir am Sonntag ein Speckbrötchen und dann haust du dich vor den Fernseher und guckst einen Grand Prix. Du siehst, wie Michael Schumacher zu einem neuen Erfolg flitzt. Und dann bist du mit diesem Mann gleichzeitig auf der gleichen Rennstrecke – das ist schon verrückt.“
Doch Hamilton warnt auch: Der Schritt in die Formel 1 ist hart, der Druck enorm. „Unsere Welt kann grausam sein, und die Rookies brauchen einfach Zeit.“
Er macht sich entsprechend Sorgen, dass die hohen Erwartungen an die jungen Fahrer unfair sind: „Die Sache mit der Erwartungshaltung ist eben, dass es viel Zeit braucht, bis unter Druck Diamanten entstehen. Diamanten werden nicht von heute auf morgen geformt.“
Das Problem: Wer nicht sofort liefert, ist schnell weg vom Fenster. „Offensichtlich gibt es Fahrer, die in die Formel 1 kommen – und dann gleich wieder rausfliegen. Ich hoffe, dass man ihnen Spielraum und Zeit gibt, um Fehler zu machen, denn wir alle haben in unserem Leben schon so viele Fehler gemacht. Aber wir tun es vor den Augen der ganzen Welt, und das kann sehr schwierig sein.“
Der 40-Jährige jedenfalls will den jungen Fahrern helfen, sich an die knallharte Welt der Formel 1 zu gewöhnen: „Ich versuche einfach, mit gutem Beispiel voranzugehen und sie ein wenig vor all dem zu beschützen, was auf sie einprasseln wird.“
Besonders Kimi Antonelli, der als Hamiltons Nachfolger bei Mercedes eine Mammutaufgabe vor sich hat, wird unter besonderer Beobachtung stehen. Die Formel-1-Welt wird genau hinsehen, ob sich einer dieser Neulinge zu einem neuen Superstar entwickelt – oder ob sie im Haifischbecken der Königsklasse untergehen.
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