Formel 1: Nico Hülkenberg
Nico Hülkenberg holt sein erstes Podium – und die ganze Formel 1 gönnt es ihm. Jubel bei der Familie
Was lange währt, wird endlich gut: Nach sage und schreibe 239 Formel-1-Rennen hat Nico Hülkenberg seinen Podiumsfluch besiegt. Der „Hulk“ aus Emmerich fuhr beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone sensationell auf Platz drei – und ganz nebenbei in die Herzen des gesamten Fahrerlagers.
Während Lando Norris seinen Heim-Grand-Prix gewann und der „Fahrer des Tages“-Titel an Hülkenberg ging, gab es am Abend nur ein Gesprächsthema: diesen einen verdienten Moment für den 37-Jährigen. Und dann war da auch noch dieses süße Instagram-Video seiner kleinen Tochter Noemi Sky, die ihren Papa auf und abspringend vor dem Fernseher feiert.
Fest steht: Kaum jemand gönnte es ihm nicht – sogar Aston Martin und Mercedes lieferten dem überrumpelten Sauber-Team noch schnell Schampusflaschen, damit die Feier für ihren Routinier nicht trocken bleiben musste.
Kollegen wie Ex-Teamkollege Carlos Sainz hatten nur Lob übrig: „Für mich war er immer einer der Top-5-Fahrer im Grid. Ich bin so froh, dass er endlich sein Podium hat – und alle Zweifler endlich verstummen.“
Auch Fernando Alonso, ohnehin ein Fan seit Hülkenbergs Le-Mans-Sieg 2015, konstatierte: „Einer der besten Fahrer im Feld, der leider nie ein Top-Auto hatte. Ich bin sehr glücklich für ihn.“
Die Karriere des Emmerichers liest sich wie eine Achterbahnfahrt: Als Junior mit Titelgewinnen in Formel BMW, A1GP, F3 und GP2 von vielen als kommender Weltmeister gehandelt, kam der ganz große Wurf in der Formel 1 nie. Trotz Pole in Brasilien 2010 – im unterlegenen Williams ebenfalls bei Regen.
Auch danach zeigte er immer wieder starke Leistungen bei Williams, Force India, Sauber, Renault – doch das Podium blieb ihm verwehrt.
Und als er 2019 in Hockenheim bei Regen fast auf dem Treppchen stand, rutschte er auf der Seifenlauge der asphaltierten Auslaufzonen ins Aus. Danach schien seine Karriere beendet, bis er 2020 als Corona-Feuerwehrmann bei Racing Point stark zurückkam – übrigens auch damals in Silverstone.
Nach dem Kapitel Haas, wo er das Team ins Mittelfeld führte, fand Hülkenberg 2025 bei Sauber-Audi sein letztes großes Projekt – und lieferte schon vor dem Audi-Einstieg (2026) einen Meilenstein.
„Das war das am meisten überfällige Podium der Formel-1-Geschichte“, jubelte Sauber-Teamchef Jonathan Wheatley. „Ein Meisterstück von Nico.“ Und das nicht nur für ihn persönlich ein Happy End: Auch das Sauber-Team feierte den ersten Pokal seit Japan 2012 – und schickt ein dickes Signal an Audi vor dem Einstieg.
Hülkenberg selbst blieb auch nach der Champagnerdusche erstaunlich cool: „Das hat jetzt etwas gedauert, aber es fühlt sich sehr gut an. Ich hab mir immer gesagt: Heute ist mein Tag – und so war es auch.“
Mit diesem Podium wird der ewige Rekord der meisten Starts ohne Podium zurück an Adrian Sutil übergeben – und für Hülkenberg gilt ab sofort: Mission erfüllt. Es kann weitergehen.
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Das ist F1-Insider.com
1. Lando Norris (GB), McLaren
2. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +6,812 sec
3. Nico Hülkenberg (D), Sauber, +34,742
4. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, +39,812
5. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +56,781
6. Pierre Gasly (F), Alpine, +59,857
7. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:00,603 min
8. Alex Albon (T), Williams, +1:04,135
9. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:05,858
10. George Russell (GB), Mercedes, +1:10,674