Ralf Schumacher sorgt sich um Mick in der Indycar

Mick Schumacher testet am 13. Oktober in der IndyCar. Ralf Schumacher hat eine klare Meinung und warnt eindringlich vor den Risiken.

Über die USA zurück in die Formel 1? Mick Schumacher gibt seinen Traum von einem Formelsport-Comeback nicht auf und sucht jetzt sein Glück in der IndyCar-Serie. Am 13. Oktober sitzt der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher erstmals in Indianapolis in einem Wagen des Teams Rahal Letterman Lanigan Racing. Für Mick ist es die ersehnte Rückkehr in ein Auto ohne Dach. Doch nicht alle sehen diesen Schritt positiv.

Onkel Ralf Schumacher warnt im Podcast „Backstage Boxengasse“ vor allem vor den Gefahren der US-Serie. „Ich persönlich verstehe das nicht so ganz, weil ich glaube, dass er da, wo er jetzt ist, super aufgehoben ist und auch eine tolle Zukunft haben kann“, erklärt der sechsmalige GP-Sieger. Besonders die Ovalrennen sind ihm ein Dorn im Auge: „Bei IndyCar, speziell was die Ovale betrifft, bin ich skeptisch. Vielleicht hängt das auch mit meiner eigenen Erfahrung in der Formel 1 zusammen. Ich hatte da ein Ovalrennen, und das war nicht ohne. Ich finde es einfach zu gefährlich. Es sind viele schlimme Unfälle passiert. Deshalb halte ich es persönlich nicht für gut.“

Ralf Schumacher: „Einfach wird es in Amerika nicht“

Ralf Schumacher spricht aus Erfahrung: 2004 krachte er selbst in Indianapolis nach einem Reifenschaden im Williams mit hoher Geschwindigkeit in die Mauer und zog sich einen Schädelbasisbruch zu. 2005 verunfallte er im Toyota an derselben Stelle erneut. Schumacher: „Ein guter Ex-Teamkollege von mir, Robert Wickens, hat es dort auch erwischt. Er fährt heute wieder, ist aber querschnittsgelähmt. Klar, je höher der Speed, desto gefährlicher ist es.“

Neben dem Sicherheitsaspekt warnt Micks Onkel auch vor den sportlichen Hürden. „Die IndyCar-Leute kommen in der Regel nicht so einfach Richtung Formel 1. Die Tests, die es bisher gab, waren nicht von Erfolg gekrönt. Das Niveau ist hoch, ähnlich wie in Japan. Einfach wird es in Amerika also nicht. Das bedeutet zusätzlichen Druck, den man sich vielleicht nicht machen muss.“

Dabei zieht er auch einen Vergleich zu seinem eigenen Sohn David: „Ich verstehe Micks Emotionen. Aber wenn es David wäre, würde ich mich dagegen wehren. Einfach, weil es mir zu gefährlich wäre.“

Mick „ein Stück näher“ an seiner Schwester

Immerhin hätte es einen familiären Vorteil für seinen Neffen: „Mick ist ja sehr gern in Amerika und wäre ein Stück näher an seiner Schwester. Das spricht dafür, aber der Gedanke: ‚Mit 360 km/h im Schnitt im Oval und Berührung mit freistehenden Rädern zu fahren‘, leuchtet mir nicht so ganz ein.“

Für Mick Schumacher ist der Test dennoch ein wichtiger Schritt. Der 26-Jährige fährt derzeit in der Langstrecken-WM für Alpine, erreichte diese Saison zwei Podestplätze. Mit der IndyCar öffnet sich für den Deutschen nun ein neuer Weg. Einer, der ihn langfristig vielleicht zurück in die Formel 1 führen könnte.

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