Platzt bei Alonso der Knoten?

Formel-1-Star Fernando Alonso trumpft beim Alpine-Heimrennen in Le Castellet auf. Platzt der Knoten für den Spanier?

Der heimliche Sieger des Formel 1 Trainingsfreitags in Le Castellet: Fernando Alonso, der beim Heim-GP seines Rennstalls Alpine auf Rang vier kletterte! 

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Ist der Knoten beim 39-Jährigen geplatzt? Alonso versteht die Frage gar nicht: „Drei von sechs Mal war ich in Q3 dabei, drei oder vier Mal in den Punkten. Das ist mehr oder weniger das, was ich mir ausgerechnet hatte. Ich weiß also nicht, was die Leute von meinem Comeback erwarten. Ich selbst bin zufrieden damit, wie es läuft.“

Fakt ist aber sehr wohl: Alonso tat sich bisher gegen Teamkollege Esteban Ocon – der vor dem Frankreich-GP mit einem frischen Dreijahresvertrag bis Ende 2024 ausgestattet wurde – schwer, liegt im Qualiduell mit 2:4 hinten und nach Punkten erst dank Rang sechs in Baku mit 13:12 Zählern vorn. 

Alonso: Es läuft besser und besser 

„Ich habe das Gefühl, dass es immer besser läuft, was mein Gefühl fürs Auto angeht und die Fähigkeit, das Maximum herauszuholen. Seit Portugal hat sich mein Feeling klar verändert“, so Alonso, der im Juli 40 Jahre alt wird. 

Wie ist Platz vier im Training zum Frankreich-GP zu werten? Hat Alpine abgetankt, um positive Schlagzeilen zu schreiben? Alonso: „Monaco und Baku haben unsere Form verwässert. Wenn ich die Tendenz bis Portugal anschaue, dann weiß ich nicht, wieso wir hier in Le Castellet nicht gut sein sollten.“

Alonso jedenfalls ist motiviert. Er ist ja auch der zehnte Weltmeister, der zurückkehrt. Nur drei wurden noch mal Weltmeister (Juan-Manuel Fangio, Niki Lauda und Alain Prost), zwei weitere gewannen noch Rennen (Nigel Mansell, Kimi Räikkönen), vier blieben erfolglos (Alan Jones, Jacques Villeneuve, Michael Schumacher, Jenson Button). Zwei weitere Comebacks scheiterten sogar vor dem ersten Rennkilometer (Emerson Fittipaldi 1989 bei Minardi, Mika Häkkinen 2005 bei BAR). 

Prost unterstützt Alonso 

Prost, inzwischen Berater bei Alpine, weiß: Ein Comeback ist nicht einfach – auch wenn er 1993 nach einem Jahr Pause zurückkehrte und im Williams-Renault sofort Weltmeister wurde. „Ich hatte mich unheimlich seriös auf die Rückkehr vorbereitet. Ich fühlte mich fitter denn je, ich hatte nur fünf Prozent Fett im Körper. Aber nach wenigen Runden im Rennauto fühlte ich mich verloren – es war ein Schock“, erinnert er sich. „Ich merkte: Du kannst so intensiv trainieren, wie du willst, nichts ersetzt die Belastung durch das Fahren. Da spürst du auf einmal ganz andere Muskeln.“

Wie bewertet er also das Alonso-Comeback bisher? „Die Leute dürfen nicht vergessen, dass Fernando vor der Saison einen Fahrradunfall hatte. Da weiß man nicht, welche Auswirkungen genau der hatte. Ich war damals besorgt. Aber Alonso wird besser und besser, und das wird sich auch in Le Castellet zeigen.“

Den Anfang hat er mit Rang vier im Training schon gemacht.

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