Ferrari-Teamchef Mattia Binotto bestätigt: Ferrari zieht die Berufung gegen das Racing-Point-Urteil nicht zurück
Renault hat seine Berufung im Protestverfahren rund um die Kopieraffäre von Racing Point (15 Punkte Abzug, 400.000 Dollar Geldstrafe) zurückgezogen. Doch Ferrari bleibt hart.
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Teamchef Mattia Binotto erklärt in Monza: „Ich kann bestätigen, dass wir unseren Protest aufrechterhalten. Wir haben Berufung eingelegt gegen die Entscheidungen der Sportkommissare aus den vergangenen Rennen.“
Sein Team sei überzeugt davon, „dass das, was Racing Point in diesem Jahr getan hat, nicht richtig ist“, so Binotto. Eine 1:1-Kopie eines Rennwagens der Konkurrenz widerspreche den „Prinzipien unseres Sports“.
Mit der Berufung gegen das bisherige Racing-Point-Urteil wolle Ferrari „Klarheit von der FIA“ erhalten, „ob auf technischer Seite entsprechende Regeln oder Direktiven für 2021 (und darüber hinaus; d. Red.) erstellt werden“, ergänzt Binotto. „Wenn wir sicher sind, dass es nicht möglich sein wird, eine Kopie zu bauen, dann sind wir bereit, unsere Berufung zurückzuziehen.“
Binotto stellt zudem klar: Hier gehe es um mehr als bloß um das Kopieren einzelner Bauteile. „Dass man sich die Autos der Konkurrenz anschaut, das gehört zum Formel-1-Geschäft dazu. Das ist meiner Meinung nach nichts Schlechtes.“
Auch einen Seitenhieb gegen seinen Dauer-Rivalen Toto Wolff kann sich Binotto nicht verkneifen: „Wir reden hier von geistigem Eigentum. Und wenn ich an Mercedes‘ Stelle wäre, ich hätte Protest gegen jemanden eingelegt, der mich kopiert hat.“
Fest steht: „Da scheint es auch um eine persönliche Fehde zwischen den beiden zu gehen“, sagt Ex-Formel-1-Fahrer Ralf Schumacher zu F1-Insider. Schumacher nimmt auch die FIA in die Pflicht: „Langsam muss die Formel 1 aufpassen, dass sie nicht zu politisch und alles am grünen Tisch geregelt wird. Schon der Umgang mit dem Ferrari-Motor im vergangenen Jahr hatte einen Beigeschmack. Es gibt Regeln und die Formel 1 ist am Ende immer noch ein Sport. Sie sollte es auch bleiben.“
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