Hinter den Kulissen der Königsklasse geht’s derzeit zur Sache. Im Mittelpunkt: Cadillac und Audi.
Es bewegt sich was in der Königsklasse des Automobils und das Ergebnis könnte sein, dass die Formel 1 gerade in eine Krise schleudert. Böse Zungen lästern: Audi geht, bevor sie kommen. Und GM kommt, obwohl die „Königsmacher“ den US-Konzern mit ihrem Partner Andretti zunächst gar nicht in ihren selbstherrlich verwalteten „goldenen Käfig“ hereinlassen wollten.
Was die vier Ringe betrifft: Passend zum GP von Katar am Wochenende, so erfuhr F1-Insider, soll es die offizielle Bestätigung geben, dass Audi sein erst im März von Sauber für lancierte 650 Millionen Euro erworbenes Team in Teilen wieder abgibt. Käufer soll der Staatsfond von Katar ein.
Dazu passt: Katar ist bereits ein großer Investor vom kriselnden Audi-Mutterkonzern VW. Die Qatar Holding LLC hält 17 Prozent der Wolfsburger Anteile und ist nach Porsche (53,3 %) und Niedersachsen (20 %) damit der drittgrößte Anteilseigner.
Es wird erwartet, dass die Audi-Bosse den Deal als gewinnträchtige Investition in die Zukunft verkaufen. Hinter den Kulissen wird indes von Augenwischerei gesprochen. Denn statt das Geld in die Erhaltung von Arbeitsplätzen in Deutschland zu stecken, soll mit den Öldollars der eigene Motor finanziert werden, der 2026 an den Start gehen soll.
Hintergrund: Seit Wochen steckt Audis Mutterkonzern Volkswagen in einer schweren Krise. Drei von zehn deutschen Werken sollen geschlossen, Zehntausende Mitarbeiter entlassen und Löhne um bis zu 18 Prozent gekürzt werden.
Das geht nicht spurlos vorbei am F1-Projekt. Ob Audi in Zukunft deshalb weiter das Sagen haben wird im Team, das in dieser Saison mit null Punkten abgeschlagen auf dem letzten Platz der Konstrukteurswertung liegt, ist fraglich. F1-Insider erfuhr: Im Aufsichtsrat in Wolfsburg gibt es immer noch Überlegungen, das Formel-1-Engagement ganz zu kippen.
Was GM betrifft: Es kam, wie es kommen musste: Die Formel-1-Macher haben nachgegeben und nun doch dem Einstieg eines elften Teams in die Königsklasse zugestimmt. Allein: Freiwillig erfolgte die Kehrtwende nicht. Die Drohungen der US-Justizbehörde, Formel-1-Vermarkter Liberty Media wegen schweren Verstößen gegen das amerikanische Kartellrecht zu bestrafen, haben letztendlich gefruchtet.
F1-Insider kennt die Summe, die als Strafe im Raum stand: zwei Milliarden Dollar. Um diesem finanziellen Supergau zu entgehen, zog Liberty-Boss John Malone (83) jetzt die Reißleine. Er musste aber Opfer bringen.
Eines davon: Den Einstieg zuzulassen, den seine Manager und auch einige Teamchefs willkürlich und auch gesetzeswidrig verhindert haben. Monatelang hatte die US-Motorsport-Dynastie Andretti, allen voran Michael Andretti (62), um den Einstieg in die Königsklasse gekämpft. Vergeblich. Und obwohl der Automobilweltverband FIA grünes Licht gegeben hat, stellten sich Liberty und einige Teams dagegen. Bis sich der US-Kongress der Sache annahm und ermittelte.
Dass die Verkündung von den F1-Machern auf Druck mit heißer Nadel gestrickt wurde, ergibt sich aus der ominösen Pressemitteilung des Vermarkters. „Die Formel 1 freut sich, bekanntzugeben, dass eine Grundsatzvereinbarung mit General Motors getroffen wurde, um Cadillac als elftes Team ab der Saison 2026 in die Rennserie zu integrieren.“ Es wurden keine genauen Details genannt.
Der Kompromiss der GM-Zulassung ist aber nicht der einzige, den Malone eingehen musste. Die US-Ermittler wollten auch Köpfe rollen sehen. Liberty-CEO Greg Maffei gab seinen Rücktritt schon für Ende des Jahres bekannt. Nachfolgerin soll Renée Wilm werden – sie ist bislang Promoterin des GP von Las Vegas und Chefjustiziarin von Malones Medienkonzern. Die Amerikanerin mit niederländischen Wurzeln soll die Formel 1 transparenter machen und die unlautere Vetternwirtschaft beenden.
Ebenso kursierten zuletzt Gerüchte, wonach auch Formel-1-Chef Stefano Domenicali gehen muss. Die Formel 1 dementiert das zwar, doch als Nachfolger wurde im Fahrerlager von Las Vegas McLaren-CEO Zak Brown gehandelt. Für ihn spricht: Er ist eng mit dem Andretti-Clan befreundet und soll zudem wichtige Quelle bei den Ermittlungen des US-Justizministeriums gewesen sein.
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Das ist F1-Insider.com
1. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:22:05,969 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +7,313 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +11,906
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +14,283
5. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +16,582
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +43,385
7. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +51,365
8. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +59,808
9. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls +1:02,808 Min.
10. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1:03,114
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 403 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 340
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 319
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 268
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 259
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 217
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 208
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 152
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 62
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 35
1. McLaren 608 Pkt.
2. Ferrari 584
3. Red Bull 555
4. Mercedes 425
5. Aston Martin 86
6. Haas 50
7. Alpine 49
8. Racing Bulls 46
9. Williams 17
10. Sauber 0