Hamilton nach Sieg sauer über vorschnelle Urteile

Nach seinem Sprint-Sieg in Shanghai spricht Lewis Hamilton über sein Ferrari-Abenteuer – und äußert sich ungewohnt deutlich zu den Zweifeln an seiner Person.

Lewis Hamilton (40) hat in Shanghai nicht nur seinen ersten Sieg im Ferrari eingefahren, sondern auch eine klare Botschaft an seine Kritiker gesendet. Der Rekordweltmeister zeigt sich nach dem Sprint-Triumph zwar gelöst – spart aber nicht mit klaren Worten in eigener Sache.

Hamilton: „Es fehlt an Wertschätzung“

Schon nach dem enttäuschenden Saisonauftakt in Melbourne wurden erste Zweifel laut, ob der Brite bei Ferrari noch einmal an alte Erfolge anknüpfen kann. Hamilton hat das nicht unbemerkt gelassen – und nimmt Stellung.

„Wir leben in einer seltsamen Zeit, in der viele Leute es lieben, bei jeder Gelegenheit negativ zu sein. Ich sehe Leute, die ich lange bewundert habe, die sich jetzt mit wenig fundierten Einschätzungen äußern. Es fehlt wirklich an Wertschätzung.“

Hamiltons Ton ist ruhig, aber bestimmt. Und seine Botschaft klar: Er weiß, dass bei Ferrari vieles nicht über Nacht funktioniert – und dass der Erwartungsdruck groß ist. Trotzdem fordert er mehr Geduld.

„Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“

„Ich fühle keinen Druck. Ich weiß, was das Team will – Siege. Aber Rom wurde nicht an einem Tag erbaut“, sagt Hamilton nachdenklich. „Ein Teamwechsel bringt viele neue Abläufe und Herausforderungen mit sich. Es braucht Zeit, um sich wirklich einzufinden.“

Der Sprint-Sieg sei deshalb kein Grund, sich zurückzulehnen, sondern eher ein Etappenerfolg: „Das war ein guter Zwischenschritt. Aber wir müssen weiterarbeiten.“

Kein Schnellstart, sondern ein langfristiges Projekt

Hamilton betont, dass er bei Ferrari nicht auf schnelle Erfolge setzt. „Ich will nicht überstürzt handeln. Ich will mich einbringen, das Team verstehen und gemeinsam wachsen. Der Weg ist das Ziel.“ Dass die Umstellung von Mercedes auf Ferrari nicht reibungslos verlaufen kann, sei für ihn keine Überraschung: „Es sind zwei völlig verschiedene Arbeitsweisen, zwei unterschiedliche Philosophien.“

Am Sonntag startet der siebenmalige Weltmeister von Platz fünf in den Großen Preis von China.

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Formel 1 China Grand Prix
Qualifying, Ergebnis

1. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30,641 min
2. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,723
3. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,793
4. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30,817
5. Lewis Hamilton (GB), Ferrari, 1:30,927
6. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:31,021
7. Isack Hadjar (F), Racing Bulls, 1:31,079
8. Kimi Antonelli (I), Mercedes, 1:31,103
9. Yuki Tsunoda (J), Racing Bulls, 1:31,638
10. Alex Albon (T), Williams, 1:31,706
11. Esteban Ocon (F), Haas, 1:31,625
12. Nico Hülkenberg (D), Sauber, 1:31,632
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:31,688
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:31,773
15. Carlos Sainz (E), Williams, 1:31,840
16. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:31,992
17. Oliver Bearman (GB), Haas, 1:32,018
18. Jack Doohan (AUS), Alpine, 1:32,092
19. Gabriel Bortoleto (BR), Sauber, 1:32,141
20. Liam Lawson (NZ), Red Bull Racing, 1:32,174