Fahrer riechen in Las Vegas Marihuana. Und ein Thunfisch brauchte einen Paddock Pass. Kolumne vom GP in Nevada.
Viva Las Vegas: ZZ Top und Elvis feiern die Glitzermetropole mitten in der Wüste Nevadas schon in Songs. Beim GP am Wochenende sprengt „Sin City“ (Stadt der Sünde) nochmal alles. Dabei ergötzen sich wohlbetuchte Fans und Fahrer nicht nur am Rausch der Geschwindigkeit. High-Life ist angesagt und das im wörtlichen Sinne.
Unglaublich aber wahr: Fahrer beschwerten sich, weil rund um die Strecke ständig eine Marihuana-Wolke in der Luft hing.
Beispielsweise der Mexikaner Sergio Perez. Nach dem zweiten freien Training stellte Red Bulls-Sorgenkind ernüchtert fest, dass ihm der stechende Geruch nicht gefiel und kündigte an, ein Treffen zu vereinbaren, um das Problem zu besprechen. „Was man rund um die Rennstrecke sehr deutlich wahrnimmt, ist der Marihuana-Geruch – die ganze Nacht hindurch“, moniert er, „ich bin es schon ein bisschen leid – die Menge ist unglaublich. Das ist etwas, worüber alle Fahrer definitiv reden sollten.“
Zuviel Gras, zu wenig Grip: Wenigstens könnte es diesmal eine gute Ausrede für den bemitleidenswerten Mexikaner gewesen sein, warum es nicht geklappt hat im Qualifying – er schied als 16. wieder mal schon im ersten Qualifying-Segment aus. Während sein holländischer Teamkollege Max Verstappen fast eine Sekunde schneller durch die Haschwolke fegte.
Allein: Perez kann man mit seiner Lebenserfahrung von 34 Jahren durchaus zugestehen, dass er den merkwürdigen Geruch in der Luft richtig zuordnen konnte. Aber gilt das auch für einen 21 Jahre alten Argentinier? Denn Williams-Youngster Franco Colapinto scherzte vor dem Training noch , dass das Einatmen der Dämpfe bei einem Dopingtest der 20 Fahrer zu Problemen führen könnte.
„Es roch nach Gras“, wurde er gutgelaunt von „Mail Online“ zitiert, „wenn es Dopingtests gäbe, wären wir alle positiv und das Chaos wäre perfekt.“
Was er nicht geplant hatte: Für das einzige Chaos sorgte er höchstpersönlich im Qualifying. Ob ihm die Dämpfe zu Kopf gestiegen sind? Fest steht: Er fuhr seinen Williams zum wiederholten Mal zu Schrott. Der so sehr gehypte Argentinier hat Williams mittlerweile schon 2,5 Millionen Euro gekostet.
Verklagen kann das britische Williams-Team indes niemanden. Denn anders als in Großbritannien, wo Cannabis nach wie vor eine Droge der Klasse B ist, ist die pflanzliche Substanz im US-Bundesstaat Nevada sowohl für medizinische Zwecke als auch für den Freizeitgebrauch legal. Ein Shop in der Nähe der Rennstrecke mit dem frohlockenden Namen Jade Cannabis Co. warb sogar mit folgender Botschaft auf seiner Website: „Das Erlebnis des Formel-1-Events in Las Vegas kann durch Cannabis noch gesteigert werden….“
Der Duft von frischem Gras war aber nicht das einzige Absurde beim Rennen in der Stadt der Sünde. Starkoch Gordon Ramsay erzählte noch eine andere Geschichte. Er servierte in seiner VIP-Lounge „Ramsay’s Garage“ kulinarische Leckerlis, die sich seine Gäste drei Tage lang für einen Preis für 35.000 Dollar zu Gemüte führen konnten.
Den Vogel schoss dabei ein Fisch ab. „Ich glaube, wir haben den einzigen Fisch im Land, der eine eigene Akkreditierung hatte“, merkte der Superstar am Herd amüsiert an. Dabei handelte es sich um einen 120 kg schweren Gelbflossenthunfisch, der mit seinem eigenen Paddock-Pass durch die Sicherheitskontrolle musste. „Wir hatten sogar das Gesicht des Thunfischs auf dem Pass, wie cool ist das denn?“, freute sich Ramsey. Da bleibt einem nur staunend festzustellen: VIVA LAS VEGAS…
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1. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 1:22:05,969 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +7,313 Sek.
3. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +11,906
4. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +14,283
5. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +16,582
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +43,385
7. Oscar Piastri (Australien) – McLaren +51,365
8. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +59,808
9. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls +1:02,808 Min.
10. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +1:03,114
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 403 Pkt.
2. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 340
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 319
4. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 268
5. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 259
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 217
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 208
8. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 152
9. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 62
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas 35
1. McLaren 608 Pkt.
2. Ferrari 584
3. Red Bull 555
4. Mercedes 425
5. Aston Martin 86
6. Haas 50
7. Alpine 49
8. Racing Bulls 46
9. Williams 17
10. Sauber 0