Vettel mit großem Geständnis über seine Ferrari-Zeit

Sebastian Vettel blickt auf seine Ferrari-Jahre zurück und gesteht, dass ihm am Ende der letzte Push fehlte.

Sebastian Vettel hat offen über das Ende seiner Formel-1-Karriere gesprochen und dabei eingeräumt, dass sein sportlicher Zenit bereits während seiner letzten Jahre bei Ferrari überschritten war. Rückblickend sagt der viermalige Weltmeister, dass er sich 2019 und 2020 bereits „auf dem Weg nach unten“ befand.

Vettel war 2015 nach vier Titeln mit Red Bull zur Scuderia gewechselt und etablierte sich zunächst klar als Teamleader. Zwischen 2015 und 2018 gewann er 13 Rennen, kämpfte 2017 und 2018 bis in die zweite Saisonhälfte um die Weltmeisterschaft und unterlag jeweils Lewis Hamilton.

Vettel: „2019 und 2020 war ich auf dem Weg nach unten“

Doch mit dem Einstieg von Charles Leclerc 2019 begann sich das Kräfteverhältnis zu verschieben. Der damals 21-jährige Monegasse setzte sich intern durch, 2020 wurde mit Vettels bereits feststehendem Aus im Team der Unterschied noch deutlicher.

Rückblickend ordnete er seine Karriere nüchtern ein und gestand, dass sein sportlicher Höhepunkt bereits einige Jahre vor dem Ferrari-Abschied lag. „Ich kam 2006 in die Formel 1, und ich würde sagen, schon um 2010 herum war ich auf meinem Höhepunkt“, erklärte der Deutsche im Podcast „Beyond the Grid“.

Über seine Zeit bei Ferrari sagte Vettel offen: „2015 war ein sehr starkes Jahr, ebenso 2017 und 2018. Aber 2019, und fairerweise auch 2020, war ich bereits auf dem Weg nach unten.“ Heute könne er das akzeptieren, weil ihm damals „der letzte, ultimative Push“ gefehlt habe.

Mehr Familien-Zeit in der Corona-Pause für Vettel

Ein entscheidender Faktor sei der Vergleich mit Charles Leclerc gewesen. „Charles hatte so viel Energie“, schilderte der gebürtige Heppenheimer. Während er selbst nur an Siegen interessiert gewesen sei, habe Leclerc Ergebnisse wie einen fünften oder sechsten Platz gefeiert, schlicht, weil er sich an einem völlig anderen Punkt seiner Karriere befand. „Ich wollte gewinnen, den Pokal, dieses Gefühl am Montagmorgen. Aber dieses Gefühl hält nicht lange, also musst du wieder gewinnen“, erklärte Vettel. Genau dort habe er begonnen, innerlich zu kämpfen.

Die Saison 2020 bezeichnete er zudem als emotionalen Einschnitt. Die Corona-Pause habe ihm erstmals eine lange Auszeit mit der Familie ermöglicht – etwas, das er zuvor nie gehabt habe. Gleichzeitig habe ihn stärker beschäftigt, wie sich die Welt verändert und welche Probleme seine Kinder einmal betreffen könnten. „Zu diesem Zeitpunkt war ich wahrscheinlich nicht mehr auf meinem Höhepunkt“, räumte er ein. Nach zwei weiteren Jahren bei Aston Martin hing der zweiterfolgreichste deutsche Formel-1-Fahrer aller Zeiten schließlich seinen Helm an den Nagel.

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