DTM: Spa

DTM Ergebnis, aktuell von heute, Spa: Sheldon van der Linde hat die Gunst der Stunde genutzt: Mit einem zweiten Platz im zwölften Saisonrennen sichert er sich Big Points im Titelkampf, Rene Rast erlebt einen Horror-Tag. Das Rennen gewinnt Nick Cassidy.
Der Spitzenreiter schlägt zurück: Nach zwei Nullern in Folge hat Sheldon van der Linde beim zwölften Saisonrennen in Spa im Schubert-BMW einen wichtigen zweiten Platz eingefahren. Der Südafrikaner setzt sich dadurch in der Gesamtwertung mit 130 Punkten deutlich ab.
Das Rennen gewann Nick Cassidy, Dritter wurde wie schon am Vortag Thomas Preining im Bernhard-Porsche. Kurios: Cassidy ist bereits der zehnte unterschiedliche Sieger im zwölften Rennen. Für Vorjahresmeister AF Corse-Ferrari ist es nach einer chaotischen Saison der erste Sieg des Jahres.
Rene Rast verlor hingegen wichtige Punkte. Der Deutsche, der von der Pole Position aus ins Rennen gegangen war, kollidierte nach einem engen und rundenlangen Duell mit dem Neuseeländer um Platz zwei vor dem Einfahren in Kurve eins.
Ohne große Folgen für beide, doch Rast erhielt daraufhin eine Fünf-Sekunden-Strafe. Zehn Minuten vor dem Ende kam es noch bitterer: Trotz der Strafe auf Punktekurs, erlitt der Abt-Audi einen Reifenschaden, Rast musste den Boliden abstellen.
Van der Linde, der früh die Führung von Polesetter Rast übernommen hatte, verlor den möglichen Sieg in der Box, als beim Reifenwechsel das Rad vorne links klemmte. Cassidy konnte den Patzer nutzen und sich vor dem Südafrikaner halten. Nach dem Rast-Aus gab es noch einmal ein Finale furioso mit einem Full-Course-Yellow und einem Indy-Restart in der letzten Runde. Dabei konnte Cassidy den Sieg nach Hause fahren.
Für die Gesamtwertung bedeutet das: Die Verfolger wissen nicht so recht, wer van der Linde an der Spitze das Leben schwer machen soll. Lucas Auer (Winward), der an seinem 28. Geburtstag Vierter wurde, ist jetzt mit 98 Punkten neuer Zweiter vor Rast, der weiter bei 96 Zählern steht.
„Der Boxenstopp hat leider sehr weh getan, das war ärgerlich. Ich glaube, dass wir das Rennen ohne den Fehler gewonnen hätten“, sagte van der Linde. Euphorisch wird er angesichts der 32 Punkte Vorsprung auf Auer nicht. „Ich gehe immer noch mit der gleichen Einstellung dahin, so viele Punkte wie möglich zu holen. Bis jetzt hat das sehr gut funktioniert“, so van der Linde. „Die Pace war nicht so wie erwünscht, ich dachte, ich könnte um den Sieg mitfahren“, so Auer. Von ihm kommt eine Kampfansage: „Wir sind so eng beieinander. Jetzt heißt es abliefern, voller Angriff in Spielberg“, sagte Auer.
94 Punkte hat Mirko Bortolotti (GRT) als Vierter, der mal wieder eine sehenswerte Aufholjagd zeigte. Wie schon am Vortag pflügte der GT3-Spezialist auf beeindruckende Art und Weise durch das Feld. Nach Platz acht am Samstag und vier Punkten nach Startplatz 20 waren es am Sonntag Rang zehn und ein Zähler nach Startplatz 22. Schön für die Fans, für den Titelkampf allerdings viel zu wenig.
1. Nick Cassidy (Neuseeland) – Ferrari 488 GT3 53:20,316 Min.
2. Sheldon van der Linde (Südafrika) – BMW M4 GT3 +0,680 Sek.
3. Thomas Preining (Österreich) – Porsche 911 GT3 R +1,673
4. Lucas Auer (Österreich) – Mercedes-AMG GT3 +2,756
5. Luca Stolz (Brachbach) – Mercedes-AMG GT3 +3,013
6. Mika„l Grenier (Kanada) – Mercedes-AMG GT3 +4,541
7. Philipp Eng (Österreich) – BMW M4 GT3 +5,863
8. Felipe Fraga (Brasilien) – Ferrari 488 GT3 +6,565
9. Marco Wittmann (Fürth) – BMW M4 GT3 +6,837
10. Mirko Bortolotti (Italien) – Lamborghini Huracan GT3 +7,096
1. Sheldon van der Linde (Südafrika) – BMW 130 Pkt.
2. Lucas Auer (Österreich) – Mercedes 98
3. René Rast (Minden) – Audi 96
4. Mirko Bortolotti (Italien) – Lamborghini 94
5. Dennis Olsen (Norwegen) – Porsche 87
6. Luca Stolz (Brachbach) – Mercedes-Benz 83
7. Thomas Preining (Österreich) – Porsche 81
8. Nico Müller (Schweiz) – Audi 78
9. Kelvin van der Linde (Südafrika) – Audi 76
10. Maximilian Götz (Uffenheim) – Mercedes 70
Irre Wende im DTM-Titelkampf: Dennis Olsen und Rene Rast sind die großen Profiteure eines ungewöhnlichen Samstags im Rahmen des sechsten Rennwochenendes in Spa.
Olsen (SSR Performance) feierte im elften Rennen des Jahres seinen ersten DTM-Sieg und bescherte Porsche den zweiten Erfolg in dieser Saison. Mehr noch: Mit 87 Punkten ist der Norweger plötzlich mittendrin im Titelrennen, er ist Gesamtvierter.
Auch Rene Rast konnte die Gunst der Stunde nutzen. Der dreimalige Champion fuhr nach einem durchwachsenen Qualifying auf Platz vier. Mit den zwölf Punkten schiebt er sich mit 93 Zählern auf Gesamtplatz zwei. „Für die Meisterschaft ist das ein sehr guter Tag, zwölf Punkte mitgenommnen und den Abstand nach vorne verkürzt. Für Sonntag haben wir gute Karten, dass wir noch einmal ganz vorne reinfahren können“, sagte Rast.
Olsen und Rast waren zum einen Nutznießer eines Dramas um Lucas Auer: Der Österreicher, der am Sonntag 28 Jahre alt wird, musste Big Points für den Titelkampf liegenlassen. Der Neffe von DTM-Chef Gerhard Berger fuhr auf dem Ardennen-Kurs lange einem zweiten Platz entgegen, schied nach einem Reifenschaden in der Schlussphase aber aus.
Statt erster Verfolger des Führenden ist er mit 86 Punkten nur noch Gesamtfünfter. „Das ist ein bitterer Moment“, sagte Auer. „Wir hatten schon beim Stopp Probleme, danach fühlte sich das Auto irgendwie komisch an – und ein paar Runden später gab es den Reifenschaden.“
Auch die restlichen Titelkandidaten schwächelten deutlich. Tabellenführer Sheldon van der Linde (Schubert-BMW, 110 Punkte) und Mirko Bortolotti (GRT-Lamborghini) blieben nach einem verpatzten Qualifying ohne Chance auf große Punkte. Van der Linde wurde Zwölfter und ging komplett leer aus, Bortolotti betrieb immerhin ein wenig Schadensbegrenzung und sammelte als Achter noch vier Punkte ein. Er ist Dritter mit 91 Punkten.
Jubel gab es bei Champion Maximilian Götz, er fuhr als Zweiter zum ersten Mal in diesem Jahr auf das Podium. Thomas Preining, der Porsche auf dem Norisring den historischen ersten DTM-Sieg bescherte, feierte als Dritter ebenfalls einen Podiumsplatz für das Team Bernhard.
Für eine Schrecksekunde nach dem Start sorgten Auer und Preining. Beide gaben in der berüchtigten Eau Rouge nicht nach, und nach einer Berührung verlor Preining kurz die Kontrolle, fing seinen Porsche aber spektakulär ab. „Das hätte für beide das Aus bedeuten könne. Hut ab, dass sie da so durchgezogen haben. Das war ein großes Risiko“, sagte ProSieben-Experte Mike Rockenfeller.
In der Folgezeit blieb Polesetter Olsen vorne vor Auer, der sich stetig an den Führenden heranrobbte. Kurz vor der Rennhalbzeit kam Auer zum Pflichtstopp rein, allerdings klemmte vorne links eine Radmutter – Auer verlor gute drei Sekunden auf Olsen, bei dem alles glatt lief. Es war dann auch der Reifen vorne links, der bei Auer später den Geist aufgab. Olsen wurde von Götz in der Schlussphase, in der sogar kurzzeitig noch Regen einsetzte, gehörig unter Druck gesetzt, fuhr den Sieg aber sicher nach Hause.
1. Dennis Olsen (Norwegen) – Porsche 911 GT3 R 54:34,994 Min.
2. Maximilian Götz (Uffenheim) – Mercedes-AMG GT3 +0,818 Sek.
3. Thomas Preining (Österreich) – Porsche 911 GT3 R +6,972
4. René Rast (Minden) – Audi R8 GT3 +16,127
5. Kelvin van der Linde (Südafrika) – Audi R8 GT3 +20,772
6. Nico Müller (Schweiz) – Audi R8 GT3 +21,102
7. Felipe Fraga (Brasilien) – Ferrari 488 GT3 +22,504
8. Mirko Bortolotti (Italien) – Lamborghini Huracan GT3 +27,636
9. Marco Wittmann (Fürth) – BMW M4 GT3 +29,319
10. Nick Cassidy (Neuseeland) – Ferrari 488 GT3 +29,996
1. Sheldon van der Linde (Südafrika) – BMW 110 Pkt.
2. René Rast (Minden) – Audi 93
3. Mirko Bortolotti (Italien) – Lamborghini 93
4. Dennis Olsen (Norwegen) – Porsche 87
5. Lucas Auer (Österreich) – Mercedes 86
6. Nico Müller (Schweiz) – Audi 78
7. Kelvin van der Linde (Südafrika) – Audi 76
8. Luca Stolz (Brachbach) – Mercedes-Benz 73
9. Maximilian Götz (Uffenheim) – Mercedes 70
10. Thomas Preining (Österreich) – Porsche 66
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