Sebastian Vettel (32) und damit die deutschen Fans drohen die großen Verlierer im Transferpoker um die Formel-1-Plätze im Jahr 2021 zu werden. F1-Insider.com hatte ja schon berichtet: Nach der Trennung Vettels von Ferrari überschlugen sich die Ereignisse auf dem Transfermarkt der Formel 1.
Nach Vettels Absage hat McLaren schon heute morgen den Australier Daniel Ricciardo als Fahrer für 2021 bekannt gegeben. Ricciardo ersetzt den Spanier Carlos Sainz, der wiederum von Ferrari als Nachfolger Vettels bekanntgegeben wurde.
Jetzt erfuhr F1-Insider.com aus zuverlässiger Quelle: Superstar Fernando Alonso (38) soll als Ricciardo-Ersatz bei Renault in die Formel 1 zurückkehren. Der Deal soll schon so gut wie fix sein.
Vettels Pokerspiel wird damit immer riskanter. Hintergrund: Er sagte McLaren mit der Begründung ab, dass er im Herbst seiner Karriere keine Aufbauarbeit mehr leisten und drei Jahre warten wolle, um wieder in einem Siegerauto zu sitzen. Das ist die Zeit, die McLaren nach eigenen Angaben aber braucht, um mit den Mercedes-Motoren wieder auf die Siegerstraße zurückzukommen.
Stattdessen riskiert Vettel zu warten und macht auf Vabanque: Entweder er landet bei Mercedes oder beendet seine Karriere. Hintergrund: Sowohl der Vertrag von Superstar Lewis Hamilton als auch der seines finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas laufen in diesem Jahr bei den Silberpfeilen aus. Vettel spekuliert dabei besonders auf den Sitz des Finnen, da die Verlängerung Hamiltons laut Mercedes-Angaben nur noch Formsache sei. Die Fahrt an der Seite des Sechsfach-Weltmeisters traut sich der Deutsche dabei sehr wohl zu. Offenbar sieht er tatsächlich auch eine realistische Chance, im Silberpfeil zu landen.
Was Vettel dabei nicht bedacht hat und was ihm jetzt zum Verhängnis werden könnte: F1-Insider.com erfuhr, dass beim durch den Dieselskandal und den Ausbruch der Corona-Pandemie krisengeschüttelten Konzern aus Stuttgart drastische Sparmaßnahmen angekündigt wurden. Alle Sponsoring- sowie Sportaktivitäten stehen auf einem ernsthaften Prüfstand.
Das betrifft unter anderem Fußball, Reitsport, eSport, aber auch die Formel E und die Formel 1. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass der Automobilkonzern deshalb – auch um für die Mitarbeiter, die Angst um ihren Job haben, ein Zeichen zu setzen – sein Formel-1-Team aufgeben und nur noch Motoren an die automobile Königsklasse liefern wird.
Grund: Das Team hat Mercedes bisher rund 300 Millionen Euro im Jahr gekostet. Selbst die neue Budgetgrenze von 145 Millionen US-Dollar (ohne Fahrergehälter, Marketing, Chefs) kann nicht garantieren, dass Formel-1-Siege Daimler kein Geld mehr kosten.
Einzige realistische Möglichkeit für Vettel wäre unter diesen Voraussetzungen Aston Martin.
Hintergrund: Der kanadische Milliardär und Besitzer von Racing Point, Lawrence Stroll, ist seit wenigen Wochen Hauptaktionär beim finanziell angeschlagenen englischen Automobilhersteller Aston Martin. Einer seiner Anteilseigner beim traditionsreichen britischen Automobilhersteller wiederum ist Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Beide suchen in der Finanzwelt derzeit weitere Investoren für „ein zukünftiges Formel-1-Projekt“, wie F1-Insider.com ebenfalls aus sicherer Quelle erfahren hat. Dabei soll es sich um das bisherige Mercedes-Werksteam handeln, das sie erwerben und mit Racing Point/Aston Martin fusionieren wollen.
Vettels Problem: Ein Platz wäre dort für ewig an Strolls Sohn Lance vergeben, für den sein Vater schon das Racing-Point-Projekt auf die Beine gestellt hat. Der zweite Sitz ginge dann sicher an Lewis Hamilton, den Megastar der Szene. Nur ein Rücktritt des sechsmaligen Weltmeisters würde eine Tür für Vettel öffnen.
Deshalb ist nicht derzeit nicht ausgeschlossen: Der Deutsche fällt durch den Rost und muss seine Karriere beenden – ob er will oder nicht.
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