Max Verstappen gewinnt auch das Finale in Abu Dhabi und übertrumpft mit insgesamt 54 Siegen Sebastian Vettel: die wichtigsten Stimmen zum Großen Preis von Abu Dhabi – die komplette Formel 1 live bei Sky
Max Verstappen (Rennsieger Red Bull) nach seinem 19. Saisonsieg …
… zur Saison: „Es war eine unglaubliche Saison. Ich war ein wenig emotional auf der Inlap. Ich habe gemerkt, dass es mir viel gegeben hat. Ich bin sehr stolz, auch auf dieses letzte Rennen. Vielen Dank an alle bei Red Bull, es war ein unglaubliches Jahr. Es wird schwer sein, so ein Jahr nochmal zu absolvieren, aber es hat wirklich Spaß gemacht.“
… zur nächsten Saison: „Es wird schwer werden, nochmal eine Saison wie diese hinzulegen. Oft kann man etwas besser machen, aber es geht oft nicht nur um die Siege. Wir arbeiten daran, auch nächste Saison wieder ein konkurrenzfähiges Auto hinzustellen. Die anderen werden auch versuchen, uns zu schlagen und vorbereitet sein. Erstmal werden wir dieses Jahr noch genießen.“
Charles Leclerc (Ferrari) …
… zum verlorenen Kampf um den zweiten Platz in der Konstrukteur-WM: „Es lag an den letzten Minuten. Checo hatte eine Fünf-Sekunde-Strafe und ich musste ihm helfen, vor George zu kommen. Daher habe ich ihm DRS und Windschatten gegeben. Leider hat das nicht ausgereicht. Auf der einen Seite bin ich zufrieden – an einem Wochenende wie diesem hätten wir eigentlich nichts tun können, um besser zu sein. Wir waren das zweitschnellste Auto, haben einen guten Job gemacht und die richtige Strategie gewählt. Schade, dass wir in der Konstrukteur-WM dritter geworden sind. Das war alles, was mir am Ende der Saison wichtig war. Ich möchte dem Team für diese unglaubliche Arbeit danken. Wir wussten, dass es ein schwierige Saison wird. Es mangelt uns an Performance, aber das Team hat bis zum letzten Rennen einen super Job gemacht.
… zum Rennstart: „Ich wollte den ersten Platz und mich an die Spitze setzen. Ich wusste aber, dass uns im Rennen die Pace fehlen würde. Hätte ich Max da überholt, hätte er mich drei, vier Runden später überholt. Mein Ziel war es, die Mercedes zu schlagen. Daher wollte ich die Reifen nicht zu stark abbauen. Es hat dennoch Spaß mit Max gemacht.“
George Russell (Mercedes) …
… zum zweiten Platz in der Konstrukteur-WM: „Es bedeutet sehr viel für die Menschen im Werk, die sehr hart daran gearbeitet haben, das zu erreichen. Es ist eine große Herausforderung gewesen diese Saison. Checo hat es sauber gehalten – ich bin jetzt happy.“
… zum Wochenende: „Es war ziemlich miserabel. Die Erleichterung ist da, dass wir den zweiten Platz als Team geholt haben und ich zum zweiten Mal auf dem Podium bin.“
Dr. Helmut Marko (Motorsportchef Red Bull) …
… zur Saison: „Es ist etwas, was wir uns nie erhofft oder erträumt hatten. Diese Saison hat alles getoppt, was wir bisher erreicht hatten. Es ist jammerschade – es ist ein Jahr nach dem Tod von Dietrich Mateschitz – dass er diesen Triumph und unglaubliche Performance nicht mehr miterleben konnte.“
… wo sich Max Verstappen in dieser Saison verbessert habe: „In allen Bereichen. Es ist sein absoluterer Siegeswille, er kann in jeder Situation ans Limit gehen. Das macht er mit einer Souveränität und Leichtigkeit. Einen ganz entscheidenden Schritt hat er im Reifenmanagement gemacht. Er kann am Limit fahren, ohne die Reifen zu fordern. Er liest, wie weit er gehen kann. Wir haben noch nicht den Zenit gesehen.“
… wo sich Max Verstappen noch verbessern könne: „Hier und da wird er etwas ungeduldig, wenn das Auto nicht gleich nach seinen Vorstellungen ist. Im Rennen fährt er souverän, kämpft nicht mehr, wenn es nicht notwendig ist. Er wird noch schneller und schont das Material mehr. Dadurch gibt es wieder einen Vorteil. Ich hätte es nie für möglich gehalten, daher sehe ich nach oben auch keine Grenzen.“
… zur guten Zuverlässigkeit des Autos: „Da gilt der Dank allen Mitarbeitern in England, aber auch Honda, die ein unglaublich wettbewerbsfähiges und standfestes Triebwerk kreiert haben. Es geht nur im Verband, wenn alle mit voller Passion und Hingabe arbeiten. Das zeichnet unser Team aus: Wir konzentrieren uns auf uns und schauen, dass wir so viel wie möglich gewinnen.“
… zum letzten Rennen von Franz Tost: „Mark Mateschitz hat ihm symbolisch ein Auto in Modelform überreicht, er wird ein komplettes Auto erhalten. Er wird für die Jahre 2024 und 2025 auf Stand-bye Consulting machen. Wenn wir oder die Leute von AlphaTauri ihn brauchen, können sie ihn kontaktieren. Er ist aber frei für alle anderen Tätigkeiten, die nicht mit der Formel 1 kollidieren. Nach 18 Jahren verdient er sich, dass er als Tiroler endlich seinem geliebten Skisport nachgehen kann.“
… zu Franz Tost: „Er ist ein harter Knochen mit einem weichen Kern. Es tut weh, es waren nicht nur die 18 Jahre mit uns, er war vorher mit vielen anderen im Motorsport. Das außergewöhnliche an ihm: Die zwei Weltmeister, die wir gebracht haben, sind bei ihm in die Schule gegangen. Die Schulung war so gut, dass sie bei Red Bull Racing sofort im Titel kämpfen konnten. Das ist ein ganz großer Verdienst von ihm.“
Toto Wolff (Teamchef Mercedes) …
… zum Saisonabschluss: „Ich bin hin und hergerissen. Wir haben einen zweiten Platz gewonnen, aber du hast vor Augen, dass es nicht der erste ist. Deswegen habe ich immer gesagt, dass der zweite oder dritte Platz für mich keinen Unterschied macht. Es ist wichtig für die Mannschaft, dass wir das Momentum mitnehmen und nächstes Jahr einen besseren Job machen.“
… zum Auto der abgelaufenen Saison: „Meine erste Reaktion ist immer, dass ich es irgendwo in eine Ecke schiebe. Diese beiden Autos sind wichtig. Das letztjährige Auto war mit dem radikalen Design mutig – auf dem Papier schnell, aber nicht in der Realität. Das war ein Step, der wichtig für unsere langfristige Entwicklung war. Wir haben an dem Auto festgehalten, da wir in Brasilien gewonnen hatten. Dann war von Anfang an klar, dass es nicht geht. Diese Autos sind wichtig dafür, dass man sich erinnert, wie schnell man es falsch machen kann.“
… zu den anstehenden Testfahrten in Abu Dhabi: „Bei den Tests in Abu Dhabi werden wir noch nicht viel sehen. Man kann ein paar Dinge probieren, der Moment der Wahrheit wird allerdings nächstes Jahr in Bahrain sein. Zurzeit sind alles nur theoretische Daten. Ob es dann schnell ist, werden wir sehen.“
… zur nächsten Saison: „Wenn wir in 20 Jahren zurückschauen, hören sich die letzten zehn Jahre nicht so schlecht an. Aber wir wollen gerne vorne weiter mitkämpfen.“
Franz Tost (Teamchef AlphaTauri) …
… zum Rennen: „Ich bin stocksauer, da wir zu blöd waren, eine richtige Strategie zu wählen. Ich hatte Diskussionen an der Boxenmauer und habe gesagt, dass wir Yuki reinholen sollten. Mir wurde gesagt, dass es sich schon ausgehen würde. Das ist reine Arithmetik – ich habe erkannt, dass es wahrscheinlich sich nicht ausgehen würde. Ein siebter Platz war realistisch für Yuki. Ein sechster Platz nicht, da Perez hinter uns und einfach schneller war. Dass uns Alonso noch überholt, ist ein einfaches No-Go. Das haben wir vermurkst, weil die Herren Techniker, die stundenlang vor den Computern sitzen, es nicht hinbekommen haben, die Strategie auszurechnen, die letztendlich funktioniert.“
… zur Leistung von Yuki Tsunoda: „Yuki ist ein sehr gutes Rennen gefahren. Wir müssen ihm ein gutes Auto und Strategie geben, dann ist er dabei.“
… zu seinem größten Formel-1-Moment (vor dem Rennen): „Der Moment heute, wenn wir den siebten Platz belegen.“
… zum ersten Sieg mit Torro Rosse (vor dem Rennen): „Das war etwas Besonderes, aber es war 2008. Wir schreiben 2023 – du kannst nicht von der Vergangenheit leben, sondern nur von der Gegenwart und Zukunft.“
Nico Hülkenberg (Haas) …
… zum Rennstart: „Das muss ich mir auf den Daten angucken. Ich bin schlecht weggekommen und es hat sich angefühlt, als hätte jeder andere einen Superstart gehabt. Auch in der Kurve 5 – ich war in einer Negativdynamik drin, musste mich befreien und schauen, dass ich mit niemanden kollidiere. Es hat uns direkt in die Position versetzt, wo wir vom Speed hingehören. Es hat nichts gekostet, die Positionen hätten wir sowieso verloren. Danach war es ein sauberes Rennen. Wir haben einfach nicht den Speed, um mitzugehen, was die Jungs im vorderen Mittelfeld machen. Es hat sich erneut bestätigt und jetzt sind wir auch fertig damit.“
… zum Saisonende: „Positive Gefühle und Wahrnehmungen – trotz der schwierigen zweiten Saisonhälfte und der sportlichen Situation habe ich Freude daran und Spaß bei der Arbeit. Ich hab Bock auf mehr. Das ist wichtig und gut für mich. Das ist nicht immer selbstverständlich, wenn man sportlich so viel Gegenwind hat. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr mit einem besseren Paket aufschlagen und wieder mitkämpfen können.“
Fred Vasseur (Teamchef Ferrari) …
… ob er zufrieden mit dem Rennen sei: „Sicherlich nicht. Wir wollten um Platz zwei kämpfen. Ohne die Strafe für Perez wäre es auch okay gewesen. Die Mercedes werden sich einmal nicht über die Stewards beschweren. Alles in allem war es ein positives Wochenende und Abschluss für uns. Wir waren in der Lage, um Pole mitzukämpfen. Das müssen wir im Kopf behalten, da wir darauf in der nächsten Saison aufbauen müssen.“
… zum dritten Platz in der Konstrukteur-WM: „Wir haben Platz zwei nicht in Abu Dhabi verloren. Wir haben einfach zu viele Punkte in der Saison verloren und da müssen wir uns verbessern. Wir haben viel mehr Punkte liegengelassen als die anderen Teams. Das hat einen Einfluss auf die Richtung, die wir nächstes Jahr einschlagen. Wir müssen die Chancen auf der Strecke mehr nutzen.“
… zu seinem ersten Jahr bei Ferrari: „Es ist eine riesige Herausforderung. Es ist auch sehr spannend, in so einem Umfeld mit solchen Fahrern zu arbeiten. Du kommst zu jedem Rennen und weißt, dass du gewinnen kannst. Das Team ist mehr als motiviert. Es ist ein mega Gefühl. Selbst, wenn schwierige Zeiten kommen, sind wir zurückgekommen. Es ist nicht das Ende meiner Tätigkeit.“
… zur nächsten Saison: „Ich möchte keine sportliche Herausforderung benennen. Wir müssen die DNA unseres Geschäfts beachten und einen besseren Job machen. Red Bull hat auch nicht die Wunderlösung. Wir müssen uns bei der Strategie, dem Motor, der Zuverlässigkeit und überall verbessern. Ich freue mich über diese Herangehensweise.
Stefano Domenicali (Chairman der Formula One Group) …
… zur Saison: „Es war eine unglaubliche Reise. Unfassbar – ich hatte das Gefühl, dass wir erst am Anfang waren und dann ist es vorbei. Alles lief so schnell und intensiv. Die Ergebnisse waren von einem Fahrer einfach unglaublich, der den Sieg verdient hat. Es war eine sehr starke Leistung. Viele Kämpfe bis hin zum letzten Grand Prix. Eine Saison, aus der wir auch die richtigen Lehren ziehen müssen, mit denen wir den Sport auf das nächste Level bringen müssen. Er muss wachsen.“
… zu Max Verstappen: „Man sieht es in seinem Augen, dass er das maximale an Performance herausholt. Das macht ihn sehr stark. Ohne ein tolles Auto ist das für jeden Fahrer schwer. Er hat einen sehr hohen Standard, der Referenz sein kann, für alle Fahrer, die miteinander kämpfen. Nächstes Jahr hoffe ich auf mehr Autos, die miteinander kämpfen können. Gestern hatten wir 20 Autos innerhalb von einer Sekunde. Das bedeutet, dass wir auf eine Saison hoffen können, wo das Fahrer-Können den Unterschied ausmacht. Das ist das wichtige für uns.“
… zu möglichen Regeländerungen: „Wir hatten am Freitag eine interessante Sitzung der F1-Komission und haben an einigen Details gearbeitet, an denen wir arbeiten müssen, um den Fans etwas zu bieten. Wir werden sicherlich im Januar Ergebnisse präsentieren können. Es werden keine großen Änderungen sein. Ich erwarte, dass die Autos noch näher beieinander sein werden. Wichtig ist, dass wir nach vier Jahren wieder nach China gehen werden und dort die Liebe zu Formel 1 weiter entwickeln werden. Wir haben in der nächsten Saison 24 Rennen, das wird intensiv werden.“
Alain Prost …
… zur Saison: „Ich habe es mir wie ein Fan angeschaut, ich bin ja bei keinem Team mehr einbezogen. Viele haben gesagt, dass es negativ ist, da ein Team und Fahrer dominieren. Ich erkenne es immer an, wenn ein Team so fährt, wie Red Bull und Max. Wenn jemand so dominiert, ist es die Summe der Arbeit, die nötig ist. Da kann man nur Gratulation sagen. Da muss man besser arbeiten, wenn man auf dieses Level kommen möchte. Ich verstehe, wenn es manchmal frustrierend ist, aber ich fand es toll.“
… zu Max Verstappen: „Wir hatten alle unsere Fahrstile und Herangehensweisen. Max ist immer noch sehr jung, aber der Fokus, den er von Anfang an auf seine Karriere hatte und die Leidenschaft für den Motorsport, sind ganz wichtig. Er sagt immer, was er denkt. Man hat nicht oft, dass ich jemand so seinem Sport widmet. Es ist bei ihm etwas Besonderes: Er ist immer schneller und sammelt mehr Erfahrung.“
Jos Verstappen (Vater von Max Verstappen) …
… zur Saison von Max Verstappen (vor dem Rennen): „Dieses Jahr ist sehr stark. Jedes Rennen ist er zu 100 Prozent da und das ist das Wichtigste. Wie Samstag: Im dritten Training war es schwierig, im Qualifying aber wieder perfekt. Das ist die Stärke von Max, aber auch seinen Renningenieuren. Sie verstehen, was er braucht und das ist super.“
… wie Max Verstappen die Winterpause verbringe (vor dem Rennen): „Für ihn heißt der Winter, dass er essen und trinken kann, was er will und von der Formel 1 abschalten kann. Das ist wichtig, um die Batterie wieder aufzuladen. Er will richtig Ruhe haben und nicht über die Formel 1 reden. Mitte Januar fängt er wieder an zu trainieren.“
… ob Max Verstappen frühzeitig müde von der Formel 1 werden könnte (vor dem Rennen): „Müde ist er bestimmt nicht. Er ist froh, dass diese Saison zu Ende ist. Es ist schwer, jeder ist ein wenig krank. 24 Rennen sind für mich zu viel. Ich weiß nicht, wann es für ihn zu viel ist. Seinen Vertrag erfüllt er sowieso.“
Sky Experte Timo Glock …
… zur Lage von Haas: „Das Worst-Case-Szenario bei Haas ist, dass das neue Auto mit dem Upgrade langsamer ist, als das alte Auto, was Nico Hülkenberg in diesem Rennen hatte. Das zeigt, dass das komplette Team auf dem falschen Weg ist. Das gibt wenig Hoffnung für nächstes Jahr und macht es schwierig zu verstehen, warum man im Windkanal so gute Daten gesehen hat. Da ist man als Team im Blindflug. Die Frage ist, was die Idee von Günter Steiner ist, um da wieder rauszukommen. Im ersten halben Jahr wird das eine Mammutaufgabe.“
… zur nächsten Saison: „Red Bull ist in der komfortablen Situation gewesen, dass man mit Max Verstappen zur Hälfte des Jahres schon so einen Vorsprung erarbeitet hatte, dass man sich frühzeitig auf das neue Auto konzentrieren konnte. Man weiß, in welche Richtung man das Konzept entwickeln muss. Diese Unsicherheit ist bei Mercedes immer noch da. Man weiß, dass der radikale Weg nicht der richtige war. Jetzt hat man wieder ein Auto gebracht, welches eine Wundertüte war. Schön wäre es, wenn Mercedes und die anderen Teams Max Verstappen näher auf die Pelle rücken können, dass es deutlich spannender wird.“
… zum Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz (vor dem Rennen): „Die zwei haben einen guten Job gemacht. Jeder hat Fehler gemacht, aber generell ist es eine gute Fahrerpaarung. Es gibt, was das Auto angeht, andere Dinge, die man ändern muss, um den beiden Fahrern das beste Material zu Verfügung zu stellen. Da gibt es Verbesserungspotenzial, auch bei Ferrari ging es auf und ab. Daher darf man nicht die Fahrer in Frage stellen, sondern eher das Gesamtpaket.“
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