Nico Hülkenberg präsentiert sich beim Comeback weiter stark, rast auch in Melbourne ins Q3. Lob gibt es nicht nur vom Team, sondern auch von einem alten Bekannten.
Der Samstag ist aktuell sein Tag: Nico Hülkenberg kann auch im dritten Formel-1-Qualifying des Jahres in Australien überzeugen, schafft wie schon beim Auftakt in Bahrain erneut den Einzug ins Q3.
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„Da ist es dann nicht ganz ideal gelaufen, aber insgesamt war es gut heute“, sagt Hülkenberg. „Vor allem Q2 war sehr gut: Die zweite Runde dort hätte ich nicht besser treffen können, das war wirklich Arsch auf Eimer, die Zitrone richtig ausgepresst“, lacht der Deutsche.
Ganze sieben Zehntel nimmt Hülkenberg dabei Teamkollege Kevin Magnussen ab. Während der Däne als 14. sang- und klanglos ausscheidet, zieht Hülkenberg als Fünfter mühelos in die nächste Runde ein. „Im Q3 hatte ich im Gegensatz zu manch anderem dann nur noch einen neuen Reifensatz und habe die Runde leider nicht ganz reproduzieren können“, sagt der Emmericher. Beleg dafür: Hülkenbergs Q3-Runde ist drei Zehntel langsamer als die in Q2.
„Es ist nicht immer so einfach, diese Runden hinzuzaubern und alles perfekt zu treffen, gerade auf so einem Highspeed-Straßenkurs wie hier. Aber nichtsdestotrotz wieder Q3 und ein positives Quali“, lautet das Fazit des Deutschen, der sich auf einen interessanten Grand Prix freut: „Graining ist bei den Reifen ein Thema, es soll morgen aber bisschen wärmer werden, was helfen könnte. Ich bin ziemlich zuversichtlich und habe ein gutes Gefühl fürs Rennen.“
Zuletzt in Bahrain und Jeddah ging es für den Haas-Piloten im Renntrimm allerdings immer nach hinten. Auch Australien wird diesbezüglich wieder ein Trip ins Blaue: „Alle haben Fragezeichen, weil keiner richtige Longruns fahren konnte (wegen dem Regen am Freitag; d. Red.). Ich fühle mich aber wohl im Auto, es macht was ich will. Punkte sind also realistisch möglich.“
In Bezug auf den großen Vorsprung zu Teamkollege Magnussen, sagt Hülkenberg: „Der Abstand zu Kevin war heute ungewöhnlich groß. Ich weiß aber, dass ich auf eine Runde immer stark war und sehr schnell bin. Im Rennen braucht man noch mehr Renngefühl, aber auch da bin ich auf einem guten Weg.“
Einem Experten imponiert die Performance von Qualifying-Spezialist Hülkenberg jedenfalls richtig: Mathias Lauda urteilt bei ServusTV: „Nico liefert einfach ab, seine Leistung macht mich wirklich sprachlos. Er holt alles aus dem Haas raus und schenkt vor allem seinem Teamkollegen richtig einen ein.“
Der Österreicher glaubt: „Ihm hat die Pause gutgetan, mal rauszukommen aus der Formel 1, dann schätzt man es auch gleich wieder viel mehr.“ Lauda lobt: „Im Qualifying war Nico bisher jedes Mal über den Erwartungen. Was er da immer alles rausquetscht, ist verblüffend und wirklich beeindruckend, dass er auf eine Runde so scharf ist, auch in dem Alter noch. Man kann nur der Hut ziehen, heute war es wieder richtig stark.“
Für Lauda ist das Geheimnis hinter Hülkenbergs starkem Auftritt beim Comeback klar, der Sohn von F1-Legende Niki Lauda und Hülkenberg kennen sich gut, arbeiteten letzte Saison noch eng als Experten für ServusTV zusammen: „Nico gibt sich richtig Mühe dieses Jahr und ist sehr fit, hat auch körperlich extrem abgenommen. Letztes Jahr war er eher gemütlich unterwegs und mit uns auch gerne mal gut essen, vor allem Wiener Schnitzel.“
Der ehemalige DTM-Pilot lacht: „Zum Sport musste ich ihn da eher überzeugen und motivieren, dass wir mal Laufen gehen oder auf den Berg. Oft hat er seine Sportsachen nicht mal dabeigehabt.“ Ganz anders sieht das bei Hülkenberg anno 2023 aus. Lauda verrät: „Jetzt hat er mir Fotos gezeigt, da ist kein Gramm Speck mehr dran. Er hat sechs oder sieben Kilo abgenommen und ist richtig fit. Dafür braucht man sehr viel Disziplin, vor allem beim Essen, aber die hat er.“
Auch beim Haas-Rennstall ist man entsprechend begeistert vom Neuzugang: „Wir haben genau das bekommen, was wir wollten“, freut sich Teamchef Günther Steiner über den Routinier. Doch die Erfahrung ist nicht alles: „Er ist immer noch schnell und hat das schon gezeigt, als er in seinem ersten Rennen bis ins Q3 gekommen ist. Im zweiten Rennen hätte er das auch fast geschafft. Und ich glaube, er genießt das Leben hier“, so Steiner.
Der Südtiroler lobt Hülkenberg: „Er arbeitet wirklich hart, fordert unsere Jungs heraus, und das ist genau das, was wir wollen. Bis jetzt habe ich also nichts zu beanstanden, was sehr selten ist.“ Ein Umstand, von dem vor allem Hülkenbergs Haas-Vorgänger Mick Schumacher ein Lied singen konnte.
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1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:16,732 Min.
2. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +0,236 Sek.
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6. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin +0,576
7. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,637
8. Alexander Albon (Thailand) – Williams +0,877
9. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine +0,943
10. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Haas +1,003
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 1:17,768
12. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:18,099
13. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 1:18,119;
14. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:18,129
15. Nyck de Vries (Niederlande) – Alpha Tauri 1:18,335
16. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 1:18,517
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:18,540
18. Logan Sargeant (USA) – Williams 1:18,557
19. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:18,714
20. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull ausgeschieden