Was macht der Präsident da? FIA überschattet Norris‘ größten Moment

Die Übergabe des WM-Pokals an McLaren-Star Lando Norris geriet zur Grenzüberschreitung zwischen Sport, Politik und unangemessener Nähe. Ein Kommentar.

Jetzt ist er offiziell Formel-1-Weltmeister: Am Freitagabend bekam Lando Norris den WM-Pokal überreicht. Es ist eine schöne Tradition, dass die Übergabe der legendären Trophäe eine Woche nach dem WM-Finale auf einer großen Gala des Automobilweltverbands FIA geschieht. Das ist mehr als ein offizieller Akt, es ist die emotionale Würdigung des Champions.

WM-Gala als politische Inszenierung

Allein: Dass die Gala nach Ruanda im vorigen Jahr in diesem Jahr in Taschkent stattfand – und dass ausgerechnet der usbekische Präsident den WM-Pokal übergeben durfte –, ist ein weiteres Beispiel dafür, wie der Sport mittlerweile missbraucht wird, um politischer Macht (in diesem Fall auch noch mit autoritärem Anstrich) eine Bühne zu geben. 

Klar: Die Formel 1 ist ein globales Produkt, die FIA ein weltweiter Automobilverband. Doch die Verleihung der wichtigsten Trophäe des Jahres muss sportlich bleiben. Wenn Staatsoberhäupter den WM-Pokal übergeben, wird daraus politische Inszenierung.

FIA-Präsident fährt Norris durchs Haar

Ins Bild der Grenzüberschreitungen passt noch eine weitere Szene des Abends. Kaum zu glauben, aber wahr: Der gerade erst ohne Gegenkandidat wiedergewählte FIA-Präsident Mohammed Ben Sulayem wuschelte Norris gleich mehrfach bei dessen Bühnenauftritt übergriffig durchs Haar, rückte sich damit selbst in den Mittelpunkt und stahl dem frischgebackenen Champion gewisser Maßen die Show. Schon beim Saisonfinale in Abu Dhabi war diese Geste aufgefallen. 

Auch diese für Norris eindeutig unangenehme Episode zeigt: FIA und Formel 1 müssen wieder klarere Grenzen setzen. Ein WM-Pokal ist kein Propaganda-Requisit für Staatenlenker und ein Weltmeister kein kleiner Junge, den man im Moment seines größten Erfolgs ärgern darf.

Formel 1 WM-Stand Endstand 2025 nach 24 Rennen

Fahrer
1. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 423 Pkt.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 421
3. Oscar Piastri (Australien) – McLaren 410
4. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 319
5. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 242
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Ferrari 156
7. Andrea Kimi Antonelli (Italien) – Mercedes 150
8. Alexander Albon (Thailand) – Williams 73
9. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Williams 64
10. Fernando Alonso (Spanien) – Aston Martin 56
11. Nico Hülkenberg (Emmerich) – Kick Sauber 51
12. Isack Hadjar (Frankreich) – Racing Bulls 51
13. Oliver Bearman (Großbritannien) – Haas 43
14. Liam Lawson (Neuseeland) – Red Bull 38
15. Esteban Ocon (Frankreich) – Haas 38
16. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 33
17. Yuki Tsunoda (Japan) – Racing Bulls 33
18. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpine 22
19. Gabriel Bortoleto (Brasilien) – Kick Sauber 19
20. Franco Colapinto (Argentinien) – Alpine 0

Teams
1. McLaren 833 Pkt.
2. Mercedes 469
3. Red Bull 451
4. Ferrari 398
5. Williams 137
6. Racing Bulls 92
7. Aston Martin 89
8. Haas 81
9. Kick Sauber 70
10. Alpine 22

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