Schlechte Stimmung bei Red Bull nach dem Qualifying zum Ungarn GP der Formel 1: Zu wenig Leistung bei Max Verstappen, Kritik an Sergio Perez.
Wutentbrannt stapfte Max Verstappen (24) nach dem Qualifying zum Großen Preis von Ungarn aus der Box durchs Fahrerlager in Red Bulls Energy Station. Den Helm hat er vorsichtshalber lieber nicht abgenommen, als wolle er seine Umgebung vor verbaler Entgleisung schützen.
Der amtierende Champion startet ins Rennen auf dem Hungaroring nur von Platz zehn. Grund: Leistungsverlust vor der entscheidenden letzten Runde.
Verstappen sauer: „Es ist unglücklich, denn eigentlich war der Turnaround nach gestern super, das Auto war so viel besser im Handling und das auf einer Strecke, die uns eigentlich nicht so liegt. Das ist immerhin sehr positiv für den Rest des Jahres, dass es auf alles Strecken gut geht. Aber ich wollte hier natürlich mindestens unter die Top drei. Wir hatten sicher die Pace dafür. Leider kam dann das kleine Problem und jetzt sind wir Zehnter.“
Das letzte Mal, dass Verstappen von so weit hinten starten musste: 2020 beim GP Russland. Da fuhr er nach einem Motorwechsel von Startplatz 20 los. „Jetzt kann es natürlich hart werden, wenn man da feststeckt“, fürchtet der Niederländer vor dem Rennen auf dem kurvigen Hungaroring, das sein WM-Rivale Charles Leclerc (Ferrari) von Platz drei in Angriff nimmt. „Ich hoffe, das ist morgen nicht zu lang der Fall, ich muss ruhig bleiben und vorkommen.“
Immerhin: Eine Motorstrafe steht dem Red Bull-Star nicht ins Haus. „Wir glauben zu wissen, was es ist, und der Tausch dieses Teils ist ohne Strafe möglich“, verrät Red Bull-Motorsportberater Helmut Marko bei Sky Deutschland. „Aber Singapur, Monte Carlo und hier – das sind die drei Kurse, wo du dir so was nicht wünscht.“
Noch viel weniger wünscht sich Red Bull eine schwache Nummer zwei. Denn anstatt für Verstappen in die Bresche zu springen, versagt auch Sergio Perez. Der Mexikaner verpasst sogar den Einzug in die Top-Ten, beschwert sich anschließend, von Kevin Magnussen (Haas) behindert worden zu sein.
Der Grazer Marko lässt das nicht gelten, fordert von Perez wieder mehr Speed: „Er ist momentan zu weit von Max entfernt. Da müssen wir uns zusammensetzen. Er muss in der Abstimmung sich wieder mehr an Max‘ Auto halten.“ Mit einem Augenzwinkern ergänzt er: „Das Sommerloch ist noch nicht da, aber Checo scheint schon in eins gefallen zu sein.„
Fest steht: Perez hat derzeit keine einfache Zeit in der Formel 1. Nach seinem Sieg in Monaco war er noch bis auf elf Punkte an Verstappen herangekommen und galt plötzlich als ebenbürtiger Herausforderer. Die neuen Autos schienen ihm besser zu liegen als dem Champion aus Holland. Mittlerweile hat Perez nach Platz vier in Frankreich wieder 70 Zähler Rückstand auf seinen Teamkollegen.
Schuld sind natürlich die zwei Ausfälle, die ihn in den letzten vier Rennen ereilten (Crash mit Russell in Österreich, Getriebeschaden in Kanada). Gleichzeitig hat Red Bull den RB18 offenbar mehr nach Verstappens Vorlieben getunt.
Perez: „Wir haben das Auto und die Abstimmung weiterentwickelt und vielleicht haben wir die Richtung etwas verfehlt. Die nächsten vier Rennen werden entscheidend sein für die Weltmeisterschaft.“ Die Ausgangsposition beim GP Ungarn ist dabei denkbar schlecht.
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1. George Russell (Großbritannien) – Williams 1:17,377 Min.
2. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +0,044 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +0,190
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,392
5. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +0,641
6. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +0,701
7. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,765
8. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo +0,780
9. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,002
10. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +1,446
11. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 1:18,516
12. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:18,573
13. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:18,825
14. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 1:19,137
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:19,202
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:19,240
17. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:19,256
18. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:19,273
19. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 1:19,527
20. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:19,570
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 233 Pkt.
2. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 170
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull 163
4. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari 144
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes 143
6. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes 127
7. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren 70
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine 56
9. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 46
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 37
11. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 22
12. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren 19
13. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 16
14. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 15
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 12
16. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 11
17. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 5
18. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin 4
19. Alexander Albon (Thailand) – Williams 3
1. Red Bull 396 Pkt.
2. Ferrari 314
3. Mercedes 270
4. Alpine 93
5. McLaren 89
6. Alfa Romeo 51
7. Haas 34
8. Alpha Tauri 27
9. Aston Martin 19
10. Williams 3