Formel E heute, live: Hier lesen Sie alle Ergebnisse zum Formel-E-Rennen in London 2021. Alle aktuellen Berichte und Infos:
Welch ein Durcheinander beim Formel-E-Rennen in London! Sat.1-Experte Daniel Abt bringt die Geschehnisse des zweiten ePrix an der Themse auf den Punkt: „Das war eins der verrücktesten Rennen, das ich seit langem gesehen habe. Als Zuschauer denkt man sich: Irgendwie bescheuert.“
Fakt ist: Der Brite Alexander Lynn holt für die Inder von Mahindra Racing den ersten Sieg vor Nyck de Vries (Mercedes) und Mitch Evans (Jaguar). Doch die Umstände des Triumphes sind mehr als kurios.
Formel E 2021: Kalender, Autos, Fahrer, Teams
Denn Lucas di Grassi (Abt Schaeffler Audi Sport) wird in Führung liegend kurz vor Schluss mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen genommen. Hintergrund: Er hat während einer Safetycar-Phase in der Boxengasse abkürzt – und die fällige Durchfahrtsstrafe einfach nicht angetreten.
Sat.1.-Experte Christian Danner: „Man kann keine Safetycar-Phase missbrauchen, um schwindelnd andere Autos zu überholen.“
Audi sieht das anders. Als das Sicherheitsfahrzeug nach einem von diversen Unfällen das Feld einbremst, biegt di Grassi in die Box ab und überholt die sieben Autos vor ihm, die neben ihm über die Start-Ziel-Gerade schleichen. Eine Regel, die so einen Trick verbietet, gibt es nicht. Zumindest solange das Auto vor der Garage stoppt. Hat der Brasilianer laut Telemetriedaten aber nicht. Gut geplant, schlecht ausgeführt!
Öffentlich zugeben will Audi den Trick während des Rennens nicht. „Lucas hatte einen kleinen Kontakt zu Beginn des Rennens“, erklärt Teamchef Allan McNish. „Deshalb wollten wir das Auto checken. Das Safetycar war überraschend langsam.“
Sat.1-Experte Daniel Abt kann über die Ausrede nur lachen: „Der Allan ist kein guter Schauspieler.“
Immerhin, hinterher gibt McNish zu: „Wir haben hier die ungewöhnliche Situation, dass die Boxengasse kürzer ist als die Start-Ziel-Gerade. Wir wollten die Chance zu einem strategischen Vorteil nutzen. Ich entschuldige mich, dass ich da vorher etwas geflunkert habe.“
Dahinter geht es hart, teilweise auch unprofessionell zur Sache. Pole-Mann Stoffel Vandoorne (Mercedes) wird von Oliver Rowland (Nissan) aus dem Rennen um den Sieg gerissen. „Einfach mal zu Hause lassen den Kollegen“, kommentiert Abt, „der macht Vandoorne hier sein Rennen kaputt.“
Auch die Deutschen sind in diverse Unfälle verwickelt. René Rast (Audi Sport Abt Schaeffler) wird von Sébastien Buemi (Nissan) angeschoben und dann auch noch in die Mauer gedrückt. Mit zwei defekten Vorderradaufhängungen räumt er Buemi manövrierunfähig mit ab. Der Schweizer bekommt eine Zehn-Sekunden-Stop-and-Go-Strafe.
„Das ist ein bisschen wie Autoscooter fahren heute“, ärgert sich Rast. „Buemi ist mir hinten reingefahren und hat mich dann auch noch in die Mauer geschoben. Die Punkte hätte ich gebraucht für die Meisterschaft.“
Porsche-Pilot André Lotterer zieht den Unmut vom amtierenden Champion Antonio Felix da Costa (DS Techeetah) auf sich. Als der Portugiese angreift, macht der Deutsche einfach die Tür und drückt den goldenen Renner in die Mauer. Da Costa faucht: „Immer das Gleiche mit diesem Typen.“
Sein Teamkollege Pascal Wehrlein landet nach einem farblosen Rennen auf Rang fünf, BMW-Pilot Maximilian Günther wird Sechster.
Auch der bisherige Meisterschaftsführende Sam Bird (Jaguar) ist in einen Crash verwickelt und scheidet aus. Abt schüttelt den Kopf: „Das wirkt wie Amateursport teilweise. Da wird sich einfach ungeduldig in die Karre gefahren. So fährt man nicht Auto. Da sind Fahrer, die machen seit 20 Jahren Motorsport und haben es immer noch nicht kapiert.“
In der Weltmeisterschaft können immer noch die ersten zehn Piloten siegen. Beste Chancen hat Tabellenführer Nyck de Vries (Mercedes). Das Finale findet am 14. und 15. August in Berlin Tempelhof statt.
Souveräner Sieg für den Briten Jake Dennis bei seinem Heim-ePrix in London! Der BMW-Pliot gewinnt vor Mercedes-Pilot Nyck de Vries und seinem Landsmann Alexander Lynn (Mahindra), der von der Pole Position gestartet war.
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Aus deutscher Sicht hat René Rast erneut eine spannende Aufholjagd in den Asphalt gebrannt. Im Audi Sport Abt Schaeffler ging es von Startplatz 13 vor auf Rang sechs.
Noch besser: Andre Lotterer im Porsche auf Rang fünf. Sein Teamkollege Pascal Wehrlein wird Zwölfter und hält damit seine Qualifying-Platzierung.
Maximilian Günther (BMW) fährt nach einem Crash im Qualifying vom letzten Startplatz auf Rang 16.
Das Rennen, das teilweise durch eine Messehalle direkt an der Themse führte, hat besonders zu Beginn Action zu bieten. Kurz nach dem Start kommen sich Mahindra-Pilot Alexander Sims und Mitch Evans im Jaguar in die Quere. Sims muss seinen Elektro-Renner daraufhin abstellen.
Genau wie der bisherige WM-Leader, Sam Bird, der seinen Jaguar nach den ersten Runden ebenfalls an der Box parken muss. Allein: Er behält die Meisterschaftsführung, hat allerdings nur noch einen hauchdünnen Vorsprung von zwei Punkten vor Sieger Dennis.
Die ersten Fünf der WM-Tabelle trennen nur sechs Punkte. Bester Deutscher ist René Rast auf WM-Platz acht. Auch er hat weiter Meisterschaftschancen. Schon morgen (Sonntag) geht’s weiter, live um 15 Uhr in Sat.1.
1. Jake Dennis, BMW i Andretti Motorsport, 46:50,048 Min.
2. Nyck de Vries, Mercedes-EQ Formula E Team, +05,341 Sek.
3. Alex Lynn, Mahindra Racing, +06,946 Sek.
4. Sébastien Buemi, Nissan e.DAMS, +08,008 Sek.
5. André Lotterer, Porsche, +10,699 Sek.
6. René Rast, Audi Sport ABT Schaeffler, +11,427 Sek.
7. Lucas di Grassi, Audi Sport ABT Schaeffler, +12,233 Sek.
8. Stoffel Vandoorne, Mercedes-EQ Formula E Team, +17,381 Sek.
9. António Félix da Costa, DS Techeetah, +18,475 Sek.
10. Oliver Roland, Nissan e.DAMS, +28,185 Sek.
1. Sam Bird, 81 Punkte
2. Jake Dennis, 79
3. António Félix da Costa, 78
4. Nyck de Vries, 77
5. Robin Frijns, 76
6. Edoardo Mortara, 72
7. Nick Cassidy, 70
8. René Rast, 70
9. Jean-Éric Vergne, 68
10. Lucas di Grassi, 60
1. DS Techeetah, 146 Punkte
2. Envision Virgin Racing, 146
3. Jaguar Racing, 141
4. Mercedes-EQ Formula E Team, 135
5. BMW i Andretti Motorsport, 133
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